Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Als Yehls Mutter ging, kam Castus herein und setzte sich in Ruhe. Überhaupt schien dieser Mann es nie eilig zu haben und auch jetzt war er freundlich zu Yehl.
"Deine Mutter hat die meisten Entscheidungen mir überlassen. Wie es auf der Akademie üblich ist, wirst du die Konsequenzen für dein Handeln tragen. Das Motiv ist nicht so wichtig wie die Tat und ihre Folgen. Ich denke, dass du von selbst weißt, bei wem du dich entschuldigen musst, also komme ich zu einer wichtigeren Frage: Ob du weiter an der Akademie lernen darfst. Ich sehe leider keinen Grund, dir das zu erlauben. Kannst du mir einen guten Grund nennen?"

Yehl stand auf und ging gemächlich Richtung Tür. Während er sie öffnete sagte er trocken. "Nein."

Die Tür blieb für Yehl verschlossen. "Ich war noch nicht fertig", sagte Castus ruhig. "Wenn du diese Schule verlässt, dann nur ohne Magie. Solange du nicht voll ausgebildet bist, bleibst du eine Gefahr für andere." Er blieb ruhig sitzen und wartete darauf, dass auch Yehl sie wieder setzte, um das Gespräch fortführen zu können.

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Bell ging unterdessen zum Unterricht, wo Meister Arin bereits vor einem Pult stand und in Büchern blätterte. Sie war nicht die erste, aber auch nicht die letzte.

"Was bilden sie sich eigentlich ein?" schrie Yehl Castus an. Yehl bebte vor Wut.
"Bell kann treiben was sie will Akia kann treiben was sie will, aber ich begehe einen Fehler und werde von der Akademie geschmiessen. Gut damit kann ich leben." rief er aufgebracht weiter beruhigte sich aber zusehens.
"Aber nur weil du der mächtigste Magier bleiben willst, gibt dir das kein Recht meine Magie zu nehmen. Wenn ich nicht hierher gekommen wäre würde ich auch Zaubern können und du hättest nichts gemacht und nun willst du mich nicht mehr gehen lassen? Yehl sah verächtlich auf Castus herab.

"Dann mach doch was du nicht lassen kannst, kleiner Mann." meinte Yehl weiterhin wütend aber im sachlichen Ton.
Yehl war richtig wütend, aber er würde nicht betteln. Das tat er auf keinen Fall.
Er setzte sich wieder in den Sessel und obwohl er sich doch sehr bemühte konnte man seine Frustration ansehen.
Leise murmelte er. "Mutter hatte Recht kein Herz nur Regeln. Er hätte sich mit meinen Vater wirklich blenden verstanden."

Akia hatte sich in der zweiten Reihe einen Sitzplatz gesucht und war gespannt was Arin ihnen heute erzählen mochte, er wirkte ein wenig müde und Akia fragte sich wie lange er gestern gebraucht hatte um das Disaster zu klären.

Dieser Sturm aus Yehls Wut ging an Castus vorbei wie ein laues Lüftchen. Er ignorierte seinen Tonfall, nicht aber den Inhalt. "Dein Verhalten hat Eltern dazu veranlasst, ihre Kinder von der Akademie zu nehmen, weil sie glauben, wir lehren ihre Kinder, sich gegen ihre Eltern zu erheben und sie anzugreifen. Deine Mutter hat geholfen, eine Familie zu überzeugen, ihr Kind weiterhin hierher zu schicken, aber andere Eltern hielten an ihrem Entschluss fest. Es geht mir hierbei nicht ums Geld, die Akademie hat gute Einnahmen und finanziell betrachtet ist das kein nennenswerter Verlust. Aber, was glaubst du ist unfairer? Dass du vielleicht die Akademie verlassen musst, oder Daraia, die gar nichts getan hat und gestern Abend ihre Sachen packen musste?"

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Arin sah nicht nur ein bisschen müde aus, aber er schien trotzdem entschlossen, den Unterricht normal fortzuführen. Als alle da waren, fiel Bell auf, dass Yehl und Daraia fehlten. Der Lehrer räusperte sich. "Guten Morgen. Bevor wir mit dem Unterricht fortfahren, zunächst etwas organisatorisches. Daraia wird nicht mehr am Unterricht teilnehmen und die Akademie verlassen. Über Yehl wird zurzeit noch entschieden." Dann teilte er Bücher aus und bat sie, einige Abschnitte selbst zu lesen.
Bell entging nicht, dass sie offensichtlich am längsten zum lesen brauchte, aber auch sie wurde irgendwann fertig.
Das Buch war eine lange Abhandlung über eine Reihe von Kriegen, die nur schlichtweg "die Magierkriege" genannt wurden und an sich ziemlich langweilig. Magier, die sich nicht leiden konnten, kämpften gegen andere Magier, die sie nicht leiden konnten und die nicht-Magier erhoben sich, weil sie die Nase davon voll hatten. Bla.... , dachte sie und schlug das Buch zu, als sie fertig war.

Yehl zuckte nur die Schultern. "Ich werde dann mal packen gehen. Möchtest du mir gleich die Magie nehmen oder mit großen Aufsehens um den Ruf der Schule zu wahren?" fragte Yehl kalt. Er hatte aufgegeben und es war klar das er nichts machen konnte um in der Akademie zu bleiben, außer betteln und das war etwas was er nicht tun würde.

Trotz Yehls Unverschämtheiten blieb Castus noch immer ruhig und beherrscht. "Zunächst wirst du dich bei Daraia entschuldigen, solange sie noch da ist. Wenigstens das solltest du ihr zugestehen, denn sie ist wirklich frei von Schuld. Gleiches gilt für Akia, die nur ihre Schuld wieder gutmachen wollte. Und du wirst die Akademie nicht verlassen, bis es dir erlaubt wird. Im Übrigen steht mir hier genau wie bei Akia nicht das Alleinurteil zu. Es wird eine Anhörung geben, das ist das übliche Prozedere."

Yehl nickte "Also die große Runde. Na man muss ja den Schein wahren, das ist verständlich. Ich werde mich selbstverständlich bei Daria entschuldigen. Bei Akia habe ich es bereits und sie wird mir nicht verzeihen." meinte er immer noch kalt. "Jetzt auch noch Freiheitsberaubung? Na was kann ich schon erwarten, vielleicht noch bei der Stadtwache melden wegen Mordes?" Yehl war verbittert. "Ja ich bin nicht frei von Fehl und ja ich habe gegen die Schulregeln verstoßen. Geht es euch jetzt besser? Hört zu Castus. Ich würde lügen wenn ich sagen würde das es mir leid tut was ich getan habe. Was mir aber leid tut, ist die Angelegenheit mit Daria und mit Akia, denn das ist nicht in Ordnung." Stimmte Yehl zu. "Da ihr schon lange kein Mensch mehr seid, kann ich nicht erwarten das ihr ein Herz hab und gewisse Dinge versteht. Den Verweis von der Akademie kann ich nachvollziehen, obwohl es sehr schade ist, aber das ihr von mir verlangt vor euch zu kriechen und darum zu betteln damit ich hier bleiben kann. Das ist wirklich etwas worüber ich sehr zornig bin und würde ich es können würde ich euch vermutlich zum Duell fordern. Aber es ist albern darüber zu reden. Ihr habt kein Herz, ich werde nicht betteln und somit ist dieser Fall durch. Den Schauprozess werde ich noch über mich ergehen lassen, da Strafe natürlich sein muss, aber weiter werde ich nichts tun." Erläuterte Yehl sachlich der sich mit der situation abgefunden hatte. Hier endete seine Laufbahn in der Akademie, aber immerhin würde er das Oberhaupt seiner Familie werden. Yehl räusperte sich. "Gibt es sonst noch etwas Meister? Ich habe nämlich zu packen und mich zumindest noch bei Daria zu entschuldigen, obwohl das kein Trost für sie sein wird." Yehl schüttelte den Kopf. Eigentlich wollte er weinen, aber nicht vor der Eiswand die da vor ihm saß.

"Es handelt sich bei der Anhörung um ein standardisiertes Verfahren, in dem jeder Lehrer, inklusive mir, genau eine Stimme besitzt. Die Auszählung zeigt das Ergebnis. So ist es auch in Akias Fall geschehen. Ihr Ergebnis war recht knapp. Alles, was in der Akademie geschieht, fällt unter die Rechtssprechung der Akademie. Die Stadtgesetze haben hier keinerlei Bedeutung." Der Schulleiter schaute Yehl mit einem milden Lächeln an. "Mir persönlich ist es völlig egal, ob du weiterhin auf die Akademie gehst oder nicht. Eine Wiederholungsgefahr besteht in deinem Fall nicht und in der Anhörung wird über dein Schicksal und deine Strafe entschieden werden. Du hast das Recht, dich vor dem Rat zu verteidigen und dir Fürsprecher zu suchen. Wenn du keine weiteren Fragen hast, wäre das bis zur Anhörung alles. Daraia wartet in der Eingangshalle auf dich."

"Soll ich dann dem Unterricht solange fern bleiben?" fragte Yehl noch im gehen. Er sagte nicht was er dazu dachte. Sicher Castus du hast nur eine Stimme, aber eine mit mehr Gewicht als andere, wenn du nein sagst, sagen es die anderen auch, das ist ihre Pflicht

Mittlerweile hatte sich Yehl wieder beruhigt und hatte auch seine Gefühle wieder unter Kontrolle.
Als erstes ging er in sein Zimmer um einen Brief abzufassen.

Werte Eltern von Daria, ich kann mich nur bei ihnen für mein Verhalten entschuldigen.
Es war nicht die Akademie, die mich dazu verleitete mich gegen meinen Vater zu stellen. Im Gegenteil, währe ich nicht hierher gekommen, wäre dieser Vorfall vermutlich schon viel früher geschehen. Mein Vater hat mich stets geschlagen und gedemütigt und zu einem Krieger erzogen. Und ich habe dies auch stets geschluckt und ertragen, weil ich ein guter Sohn sein wollte, aber als dieser Mann, von dem ich abstamme, meine Mutter bezichtigte es mit einem Tier getrieben haben zu müssen, war ich am Ende meiner Geduld und meiner Loyalität.
Mein Vater hat mich immer zu einem Krieger erzogen und als solcher kannte ich bis vor kurzem nur eine Antwort auf Probleme, Gewalt. Und als er die Ehre meiner Mutter verletzte, verfiel ich in meine alten Muster. Dies war ein Fehler, aber dies war mein Fehler. Ich bitte sie aus meiner tiefsten Herzens Seele, das sie nicht Daria dafür bestrafen. Sie ist eine ihnen sehr treue und loyale Tochter. Sie ist sehr gut in ihrem Tun und sie möchte anderen Leuten helfen. Ich bitte sie nehmen sie ihr nicht ihre Zukunft ihre Bestimmung.
Wie meine Mutter ihnen schon erklärte werden wir auch für die Ausbildung aufkommen.

Ich werde mich meiner Verantwortung stellen und wenn sie es wünschen und dafür Daria auf der Schule lassen, gehen ohne mich gegen den Rauswurf zu wehren.

Hochachtungsvoll und demütigst

Yehl Perun.

Yehl rollte den Brief zusammen und ging durch seine Tür direkt zu Daria. Er senkte etwas den Blick "Ich weiß nicht so recht was ich sagen soll, wenn ich ehrlich bin. Ich habe einen Brief für deine Eltern geschrieben, vielleicht haben sie doch Erbarmen und lassen dich hier. Ich weiß nicht ob du meine Entschuldigung annimmst oder überhaupt hören willst. Es tut mir aber wirklich leid. Du solltest nicht für etwas leiden, das ich verbrochen habe." Yehl brach ab und schaute ihr direkt in die Augen. Auch wenn er stolz und aufrecht da stand so konnte man ihn seine ehrliche Bestürzung ansehen.

"Fürsprecher wirst du vor allem in deiner Klasse finden, also solltest du zum Unterricht gehen und in der Pause mit deinen Klassenkameraden reden." Castus lehnte sich zurück und wartete, bis Yehl gegangen war. Dann erst sagte er: "Ich habe dir doch verboten, in meinem Arbeitszimmer zu lauschen, Dea." Sie kam beleidigt aus einem Schrank hervor. "Wie mies, den armen Jungen so zappeln zu lassen. Du Mistkerl genießt das, nicht wahr?", brauste sie auf.
Beschwichtigend hob er die Hand. "Auch für dich heißt das immer noch Castus", sagte er lächelnd.

Daraia sah aufgelöst aus. Ihre Haare waren unordentlich und sie hatte ganz offensichtlich lange und viel geweint. Statt ihrer Schuluniform trug sie reich verzierte Kleidung, ihre Familie hatte offenbar viel Geld. Ihre Stimme klang heiser vom Schluchzen, als sie schließlich antwortete. "Ich kann dir keinen Vorwurf machen. Die Akademie war mein Weg weg von meinen Eltern. Sie haben gesehen, dass sie uns hier das Werkzeug in die Hand geben, uns gegen sie aufzulehnen. Das ist alles, was für sie zählt. Sie wollten mich von Anfang an nicht hier haben." Die Worte klangen noch immer etwas weinerlich, so als würde sie jeden Moment wieder anfangen. Still nahm sie den Brief entgegen und zuckte mit den Schultern. "Hoffentlich lesen sie ihn überhaupt... Danke, dass du dich entschuldigt hast. Leb Wohl."
Sie verließ den Raum und Yehl konnte hinter der Tür ihre gepackten Koffer sehen. Ungeduldig rief jemand ihren Namen.

Die Tür war kaum wieder zu, als sie schon wieder aufgerissen wurde. Ein kleines Mädchen, möglicherweise sogar jünger als Yehl, kam hereingeschlichen. Sie blieb vor ihm stehen und musterte ihn aufmerksam. Ihr Kopf war von einer Aura aus rotem Haar umgeben und ihr Gesicht voller Sommersprossen. "Castus hat noch nie jemanden rausgeschmissen. Ich glaube nicht, dass er jetzt damit anfängt", sagte sie ganz unvermittelt und ohne sich vorzustellen.
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Arin ließ seine Schüler heute viel Lesen und sagte sehr wenig. Seine Gedanken galten vor allem der Anhörung am Abend. Trotzdem gab er ihnen eine Aufgabe: "Bitte fasst die Geschehnisse der Magierkriege auf fünf Seiten zusammen. So merkt ihr euch die wichtigsten Ereignisse am leichtesten."
Bell rauchte bereits vom Lesen der Kopf. Wie sollte sie dann noch sinnvolle Sätze hervorbringen? Da das ganze sie nicht unbedingt interessierte, wurde es nicht einfacher... Sie seufzte und las noch einmal von vorne und machte sich Notizen. Irgendwie war es doch besser, Arins Ausführungen zu lauschen.

Yehl schaute Daria nach. Es traf ihn ziemlich hart, aber er wusste was sie meinte. Eine reiche Familie konnte man so nicht beikommen. Geld spielte dort keine Rolle, dort zählte nur der Ruf. Was konnte er hier noch machen? Es musste doch eine Möglichkeit geben Daria zurück in die Akademie zu holen. Es konnte doch nicht sein das er es tatsächlich geschafft hatte ihren Eltern einen Vorwand zu liefern. Yehl strich sich gereizt mit der Hand durch sein Gesicht. verdammtfluchte er in sich hinein. Das war nicht gerecht, aber so etwas geschah nun einmal wenn ein Krieger seine Beherrschung verlor. So etwas durfte nie wieder passieren. Er war doch ein Krieger, ausgebildet Menschen zu beschützen, oder war er vom Pfad abgewichen? Yehl war gerade in Gedanken versunken, als das kleine Mädchen vor ihm auftauchte. Er erschrak, aber nur ein klein wenig. Er hörte ihre Worte und lächelte traurig. "Danke, lieb von dir." meinte Yehl gequält. "Aber vielleicht ist es besser so, wenn ich bedenke was ich Daria angetan habe. Ich meine verdiene ich es überhaupt noch hier zu bleiben?" fragte er mehr sich als das junge Mädchen. Yehl konnte ihre Macht spühren, seine Nackenhaare sträubten sich ob ihrer Magie. Seid dem Vorfall fiel es ihm viel leichter Magie zu spühren und zu sehen. Allerdings spührte er auch das gewisse Tore die er in sich trug geschlossen wurden. Er würde nicht mehr jegliches Element bändigen können und auch nicht mehr jegliche Form von Magie ausüben können, dafür fiel es ihm nun leichter Magie die sich auf Luft und Strom bezog zu wirken. Er verbeugte sich vor dem kleinen Kind und meinte dann höflich "Ich bin übrigens Yehl Perun, aber ich denke das weißt du schon längst." er zwinkerte ihr zu. "Was meinst du, sollte ich mir Fürsprecher suchen, oder soll ich es allein austragen?" fragte er sie nun unvermittelt.

Erst in der Pause nahm Arin Akia kurz beiseite. "Leider bleibt mir nicht viel Zeit für ein längeres Gespräch, da heute Abend gleich Yehls Anhörung statt findet. Akia, ich bin sehr stolz auch dich", erklärte er lächelnd und die Müdigkeit fiel kurz von ihm ab. "Deine Entschuldigung hat sicher jeden überzeugt, dass dieser Unfall keinesfalls aus Absicht geschehen ist und du daraus für die Zukunft gelernt hast. Ich bedauere das Ende aufrichtig. Hast du bereits mit Yehl gesprochen? Sicherlich tut es ihm bestimmt sehr leid."
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Dea baute sich vor Yehl auf und sah ihn noch einmal prüfend an. Yehl musste feststellen, dass sie klein, aber nicht viel jünger als er war. "Hat Daraia etwas davon, wenn du gehst? Bringt es sie an die Schule zurück?", fragte sie mit gehobener Augenbraue und baute sich vor ihm auf. Ihre Stiefelspitze tippte ungeduldig auf und ab. "Ja, das weiß ich schon. Die Wände flüstern es. Ich bin Dea.Du warst wirklich unverschämt und unhöflich zu meinem Meister, ich wäre da nicht so ruhig geblieben. Trotzdem war er ganz schön gemein, dich so im Unklaren zu lassen. Er wird sich weder für noch gegen dich einsetzen, du musst also die Lehrerschaft überzeugen." Sie schien irgendetwas zu hören und schloss kurz die Augen.
"Unfälle kommen vor. Niemand wird sich darüber wundern, dass du dich selbst verteidigst. Und es wird wohl niemanden besonders beeindrucken. Wenn dich aber Zeugen und andere Fürsprecher vertreten, sieht das schon ganz anders aus."
Sie zuckte mit den Schultern und sah mit ihren grünen Augen zu ihm auf. Mit koboldhaftem Lächeln sagte sie: "Ich an deiner Stelle würde mir Helfer und Zeugen suchen und zufällig erwähnen, dass dein Vater schon einmal durch eine Barriere von dir getrennt werden musste. Die wertvollsten Fürsprecher sind diejenigen, denen du eigentlich einen Schaden verursacht hast. Viel Erfolg."

Yehl nickte. "Ich danke dir Dea." sagte Yehl ehrlich. Sie hatte recht es half niemanden wenn er sich opferte. Doch er hatte an dieser Akademie niemanden direkt geschadet, Nur Daria und die war weg. Was also sollte er tun? Als erstes ging er wieder zum Unterricht. Dort sah er Akia gerade mit Arin sprechen und beschloss sie später zu fragen. Dann fiel sein Blick auf Bell. Er schlenderte zu ihr hinüber und lächelte sie freundlich an. "Du Bell, sag mal könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun? Er würde dir aber nichts einbringen, außer das ich vielleicht an der Schule bleiben darf." Yehl seufste schwer und Bell konnte sehen das es ihm nicht leicht fiel sie darum zu bitten. "Wenn ich hierbleiben will brauche ich Fürsprecher. Und ich wäre dir sehr dankbar wenn du eventuell auf meiner Seite stehen könntest." Dann kritzelte er unverständliche Zeichen auf ein Pergament, das sich nur vor Bells Augen entschlüsselte Wann können wir uns wieder treffen, ich brauche echt Ablenkung. war alles was er schrieb. Er schaute Bell an und war gespannt wie sie auf seine Frage reagieren würde.

"Ich habe ihn bisher nur kurz im Krankensaal gesehen.. und er war sehr seltsam.." meinte sie nur, aber sie lächelte einen Moment. Es tröstete sie das er das so sah und vielleicht ging es auch anderen so. Zumindest tröstete es sie etwas. "Meister Arin... was genau ist eigentlich passiert? Ich habe es nicht verstanden und Yehl ist schon ein paar tage vorher sehr seltsam gewesen, ist mit ihm alles in ordnung?"

Dea lächelte zufrieden, als Yehl ging, da sie geholfen hatte, zwei Ungerechtigkeiten weniger schlimm zu machen. Vielleicht sollte sie sich in die Verhandlung schleichen, um das Ergebnis zu erfahren?
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Bell war überrascht, dass Yehl mit so etwas zu ihr kam, dass er überhaupt in den Unterricht kam, aber gleichzeitig fielen viele kleine Puzzleteile an den richtigen Platz. Sie überlegte einen Moment. "Es springt nichts für mich dabei raus?", fragte sie noch einmal, gleichzeitig jubelte sie innerlich, denn sie hatte die Chance, ihr verloren geglaubtes Investment zu schützen. Wenn Yehl blieb, blieben auch seine 40 Goldstücke... und wenn es nicht klappte, hatte sie im Moment zu jetzt ja nichts zu verlieren. "Egal, ich helf' dir trotzdem. Aber dafür schuldest du mir einen kleinen Gefallen", sagte sie lächelnd. "Ohne dich wird es hier doch sonst echt langweilig." Den Zettel hatte sie ganz beiläufig eingesteckt, aber für eine Antwort würde Yehl sich wohl gedulden müssen, sie waren schließlich noch in der Klasse.
"Ich bin aber nicht die einzige, oder? Frag' rum, ob noch jemand den ersten Streit mit deinem Vater mitbekommen hat", schlug sie vor.
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Meister Arin lächelte traurig. "Yehl und sein Vater haben keine gute Beziehung zueinander. Als er seinen Sohn vor der Öffentlichkeit beschimpft hat, hat Yehl die Beherrschung verloren und ist mit sehr bösartiger Magie auf ihn losgegangen. Magie, die er sicher nicht von den Lehrern gelernt hat. Yehl hat sich dabei selbst sehr verausgabt und möglicherweise einen Teil seiner Kraft eingebüßt. Ich fürchte, dass du weitere Einzelheiten von Yehl erfahren musst. Ich darf sie nicht weiter geben. Heute Abend wird es eine Anhörung geben, so wie bei dir." Der Lehrer blickte seine Schülerin aufmerksam an. "Wie meinst du das, vorher seltsam?"

Yehl nickte und ging nachdem Akia mit Arin gesprochen hatte zu ihr. "Du kann ich mal mit dir reden?" fragte er sie zaghaft.

"Naja" meinte Akia ruhig "Er fing ganz plötzlichan viel in der Bibliothek zu lesen, ich habe ihn eigentlich nur noch im unterricht gesehen...er lies oft das Essen ausfallen und ich habe ihn kaum noch gesehen oder gesprochen, ich weiß nicht das kam mir seltsam vor.." antwortete Akia ein wenig nachdenklich. Sie musste wohl mit Yehl darüber reden.. und er würde auch zu einer anhörung müssen.. wie gemein.. aber es war eben so üblich..

"Redet miteinander", schlug Arin lächelnd vor. "Und wenn du denkst, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, dann komm zu mir." Er nickte Yehl von weitem zu und ließ ihn und Akia allein, damit sie miteinaner sprechen konnten.

Bell verzog sich in die Bibliothek. Zum ersten Mal seit Tagen hatte sie überhaupt Zeit, mal etwas zu lesen und zu lernen. Wenn sie das Jahr auch bestehen wollte, musste sie wohl oder übel auch etwas tun und bisher hatten ihre Geschäfte sie zu sehr abgehalten. Magie war immer noch irgendwie unglaublich. Erst gestern war sie mit Verletzungen ins Krankenzimmer gebracht worden, die normalerweise Monate gebraucht häten, um anständig zu verheilen. Kein Wunder, dass sich jede Nacht so viele Menschen anstellten. Außerdem brauchte sie ein wenig Zeit, um zu überdenken, was sie in der Anhörung über Yehl sagen würde, wenn man sie befragte. Sie las seinen Zettel noch einmal. Unglaublich, dass sie sich erst vorgestern Nacht getroffen hatten und er jetzt schon wieder fragte. Na, bis zum Abend vor dem nächsten unterrichtsfreien Tag würde er sich mindestens gedulden müssen. Gerade hatte sie mit ihren eigentlichen Studien angefangen, als Lenny unerwartet zu ihr kam und sie einlud, mit ihr etwas trinken zu gehen. Sie zögerte, aber nur einen Moment, denn die Gelegenheit, so Raziel eins auswischen zu können, war zu verlockend.

Als Arin sie beide stehen lies schaute Akia Yehl ruhig an. "Was kann ich für dich tun?" fragte sie vorsichtig und musterte ihn genau. irgendwie sorgte sie sich um ihn.

Yehl schaute Akia eine ganze Weile an, bis er schließlich laut und schwer seufzte. "Als aller erstes muss ich mich bei dir entschuldigen." meinte er und in seiner Stimme war absolute Aufrichtigkeit zu hören. "Castus will mir die Magie nehmen und mich aus der Akademie schmeißen. Du denkst sicher ich habe es verdient und ja vielleicht habe ich es auch. Ich wollte mich wie gesagt nur entschuldigen. Castus sagt ich solle mir Fürsprecher holen, damit ich vielleicht eine Chance habe hier zu bleiben." zum ersten Mal seid Akia Yehl kannte schaute dieser auf den Boden. "Das ist deine Gelegenheit es mir heim zu zahlen." meinte er kleinlaut.

Akia schaute ihn eine Weile nur an. "Ich weiß nicht was in letzter Zeit mit dir los ist..." meinte sie langsam. "Du hast dich sehr verändert und das macht mir sorgen.." gab sie zu. "Ich bin dir nicht böse und warum sollte ich mich Rächen du hast mir nichts getan.. aber.. ich kann auch nicht für dich sprechen solange ich nicht weiß was mit dir los ist.. ich wünschte du wärst ehrlich... so wie am Anfang.. ich seh dich ja kaum noch und es ist als würde ich dich gar nicht kennen.. ich würde dir gern helfen, aber das geht nur wenn du mit mir redest.." erklärte sie ruhig und schaute ihn an. Sie grollte ihm nicht wofür auch und das hörte er deutlich, sie klang schlicht besorgt.

Yehl schaute Akia an. "Was willst du von mir hören? Ich meine ich habe viel Arbeit und versuche so viel Wissen wie möglich in mir zu sammeln. Hast du dir schon mal die Bücher richtig angeschaut ? Weist du eigentlich welches Wissen dort liegt ? So viel Macht aber auch so schwer." Yehl seufzte herzhaft. "Aber das werde ich vermutlich alles bald nicht mehr nutzen können." Sagte er mehr zu sich selbst als zu Akia. "Wieso denkst du denn das ich Hilfe brauche? Ich meine du bist doch auch fast nur im Garten und ich habe dich auch nicht zu mir kommen sehen. Du hast dich doch auch zurück gezogen. Warum wirfst du mir das vor?" Fragte er seine Mitschülerin. Seine Augen wurden weicher und sein Gesichtsausdruck freundlicher. "Du kannst dir gar nicht vorstellen wie schwer das ganze für mich ist." Gestand Yehl und das meinte er vollkommen ernst. "Aber eines kannst du dir sicher sein. Ich mag dich und ich finde es auch schade das du dich vor mir zurück ziehst. Aber vielleicht bleibt uns ja noch eine zweite Gelegenheit uns neu kennen zu lernen." Meinte der junge. Etwas in ihm rebellierte, fand aber keinen Anklang.

Akia biss sich leicht auf die Lippe. Irgendwie hatte er schon recht, andererseits hatte sie ihn anfangs anders eingeschätzt.. allein das ihn Macht so sehr interessierte empfand sie als seltsam, andererseits hatte sie ihn vielleicht wirklich einfach nicht kennen gelernt. Sie nickte nur. "Ja vielleicht hast du recht.. ich bin schon dort gewesen.. und es ist überweltigend.. " gab sie zu. "Es wäre trotzdem schön dich hin und wieder wenigstens essen zu sehen.. ich meine es kann nicht gesund sein wenn du nur noch dort lebst.. " meinte sie ein wenig aufmunternd. "Ich werde für dich aussagen.. damit du hier bleiben kannst" meinte sie schließlich. Sie war nicht siche rob das eine gute entscheidung war, aber im schlechtesten Fall würde er irgendwann wieder angeklagt werden und Castus würde sicher ein Auge auf ihn haben.