Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Bell wagte sie tief in die dunklen Gassen dieses Stadtviertels vor. Hier hatte jeder eine Leiche im Keller zu verbergen, die meisten mehrere, aber mit einem unsichtbaren Schutzzauber traute sie sich trotzdem herein. Sie wollte sich vor allem umsehen, aber auch etwas über dieses Zeichen erfahren. Das "M" stand offensichtlich für Milan, aber was genau steckte dahinter? Sie wusste noch immer nicht genau, in welcher Größen- und Gefahrenordnung sie sich da bewegte. Sie stahl sich etwas Geld zusammen, einige Silbertaler hatte sie am Ende, doch sie hatte nicht einmal annähernd ein Goldstück zusammenbekommen. Da würde sie wohl einen Kaufmann überfallen müssen, aber für ihr momentanes Vorhaben war das Geld ausreichend.

Nach ein paar Stunden hatte sie genug Leute bedroht und bestochen, um zumindest ein paar Informationen zusammen zu bekommen, aber das war gar nicht so leicht gewesen, denn natürlich hatten die meisten Leute mehr Angst vor Milan und seiner Bande als vor ihr.
Um nicht noch einmal durch die Straßen gehen zu müssen, kletterte sie auf das nächste Dach und war gar nicht überrascht, Milan dort auf sie warten zu sehen. Schließlich hatte sie ja lange genug im Wespennest gestochert.
"Warum gießt du noch mehr Öl ins Feuer, Belladonna? Warum kommst du nicht in der Akademie zu mir, wo du sicher vor mir bist? Manchmal glaube ich, du wünschst dir den Tod." Er grinste sie an, sie grinste zurück und zeigte in die Richtung einer Taverne, die sie gut kannte.

"Das ist nicht wahr Yehl und das weißt du auch.. aber du gibst mir keine chance an dienem problem teilzuhaben.. angeblich gibt es ja keines.. es ist einfach schwer sich vorzustellen das du jemanden magst wenn du so bist yehl.." sie seufzte schwer und er konnte sehen das es sie traf mit ihm zu streiten. "Yehl.. sei doch nicht böse ich versteh nciht warum du so wütend bist.. ich hab mir sorgen gemacht .. weil ich dich mag .. und du sagst du willst nicht streiten.. was ist denn los? Und was soll das mit deiner Familie? Du hast schon lang nichtmehr so gesprochen.. willst du nicht mit mir reden?" Sie versuchte ruhig auf ihn einzureden denn sie hatte weder lust zu streiten noch wieder wütend auseinander zu gehen. Anfangs hatten sie sich so gut verstanden, warum jetzt nichtmehr?

Wortlos zog er sein Hemd aus und zeigte Akia die verheilten Narben. "Das ist passiert als ich das letzte Mal verloren habe, was glaubst du wird mein Vater mit mir machen wenn er erfährt das du mein Schutzzauber durchdrungen hast und ich dabei verletzt wurde? Ich habe wieder versagt und versagen duldet mein Vater nicht." meinte er verbittert als er sein Hemd wieder überstreifte. Innerlich hoffte er das sie das genug ablenkte und auf eine falsche Fährte lockte. Dabei war es nicht einmal gelogen und das schockierte ihn wirklich am meisten. Yehl spührte förmlich schon die Peitsche, denn genau das würde sein Vater mit ihm machen.

Trotz ihrer Guten Laune ließ Bell Vorsicht walten und das aus mehreren Gründen. Milan hingegen hatte das steife Grinsen von jemandem, der sehr verärgert war und sie fragte sich, was er hatte stehen und liegen lassen um herauszufinden, wer da nach ihm herumfragte. Sein Pech. Sie beide wussten, das er nicht hätte kommen müssen. "Du hast nur Glück, dass du mir gestern einen unerwarteten gefallen getan hast...", sagte er leise.
Am hinteren Tisch in der Taverne ließ sie ihm die Nachricht des Jungen von gestern Nacht zukommen. Zu ihrem Pech kannte er sie bereits und sie konnte nichts außer einer Drohung, was ihr geschah, wenn sie den Inhalt der Nachricht weiterverkaufte, für sich herausschlagen.
Dann plötzlich grinste Milan in einer Art und Weise, die ihr gar nicht gefiel und sie wusste, dass dieses Treffen ein Fehler war. Er musterte sie. "Vielleicht lässt sich der Auftrag ja doch noch retten..."

Akia schaute ihn einfach nur an. Darauf hatte sie nichts zu sagen... das erklärte einiges auch ein wenig seines seltsamen verhaltens wenn er wegen seinem Vater so aufgekratzt war.. aber es musste doch dafür eine lösung geben.. "Yehl.. es tut mir leid.. aber.. woher hätte ich das wissen sollen?" sie schaute ihn betroffen an.

"Gar nicht." erwiederte er nur knapp und zwang sich zu einem Lächeln. "Daraus mache ich dir auch keinen vorwurf, aber du hast gesagt du kannst mich nicht verstehen, vielleicht verstehst du es jetzt." meinte er trocken.

Sie nickte nur leicht war aber nicht sicher ob sie irgendwas für ihn tun konnte oder ob sich Yehl wieder ändern würde wenn sein Vater wieder fort wäre.. vielleicht konnte man mit dem Mann auch reden.. sie war nicht sicher und auch nicht was yehl dachte oder wollte. Sie schaute ihn nur ruhig an. Vielleicht würde er noch etwas dazu sagen...

Yehl schaute Akia nur an, sagte aber nichts mehr. Er zog stumm sein Hemd wieder an. "Wieder Freunde?" fragte er Akia obwohl er eigentlich etwas gekränkt war wie Akia reagiert hatte und das sie die Freundschaft so schnell in Frage gestellt hatte.

"Das hoff ich sehr" meinte sie mit einem nachsichtigen lächeln. Vielleicht würde es sich nach ihrer entschuldigung tatsächlich wieder geben. Sie hatten sich anfangs so unglaublich gut verstanden.. es wäre schade das aufzugeben. Sie schenkte ihm ein kleines lächeln und schaute nocheinmal durch den Garten. Er sah eigentlich wirklich hübsch aus... inzwischen war sie sehr gern hier.

Als sie die Taverne verließen, verschwand Milan schnell in den Schatten der umliegenden Häuser. Bell ballte die Hände zu Fäusten und stapfte durch die Straßen. Sie machte noch bei einer anderen Taverne halt, grüßte alte Bekannte und mietete das Zimmer.

Sie ging zurück zur Akademie. Durch die Außenwände konnte sie offenbar nicht gehen, es musste also die Eingangstür sein und erst von der Halle aus konnte sie tatsächlich auf ihr Zimmer gelangen um sich dort umzuziehen. Akia war nicht auf dem Zimmer, also war sie ganz sicher im Garten. Sie würde noch einmal mit ihr sprechen...

Meister Francis trat in den Garten und ging zielstrebig auf die beiden zu. Er nickte zum Gruß und schaute dann zu Yehl. "Es wäre dann Zeit. Die Akademie duldet die Zerstörung von Schuleigentum nicht."

Akia blickte verwirrt drein, Francis schien nicht mit ihr zu sprechen und sie war eine weile recht verwirrt.

Francis blickte kurz in Akias Richtung. "Heute kein Unterricht", sagte er nur in seiner ruhigen Art und hielt für Yehl die Tür auf.

Yehl zukte nur mit den Schultern. "Natürlich nicht, Leben retten ist auch keine Robe wert." meinte Yehl und man konnte fast meinen er meinte es wirklich ernst. "Akia ich werde wohl eine Weile fort sein." meinte Yehl gelassen und baute sich vor dem Lehrer auf. Es war keine Spur Respekt oder Unterwürfigkeit von Yehl zu merken dennoch meinte er "Wie lautet die Strafe Meister?"

Jetzt war akia wieder verwirrt. "Jawohl Meister" sagte sie höflich udn sah Yehl und ihn davongehen. Was war nur mit Yehl los? Er war doch sonst nicht derart respektlos.. Sie sah beiden nach und übte dann eben für sich allein, ausfallen lassen wollte sie es nicht, als es dunkel wurde ging sie Richtung des Kankensaals denn sie wollte ja Meisterin Indra um etwas bitten.

Der Lehrer blieb gelassen und ließ sich nicht provozieren. Die offene Tür führte direkt in die Keller der Akademie, zur Wäscherei, wo wie jeden Tag viele Menschen arbeiteten, selbst jetzt nach Einbruch der Dunkelheit noch.
"Ein Vergehen bleibt ein Vergehen, auch wenn es einem guten Zweck dient. Verbände waren zu jeder Zeit verfügbar, sie wären auch gebracht oder mit Magie gerufen worden. Die Akademie sieht es als angemessene Strafe, dass die Robe ersetzt werden muss. Ein einfaches Auszahlen ist nicht ausreichend, denn hinter jedem Stück Schuluniform steckt Arbeit. Derzeit wird keine Kleidung mit Magie hergestellt, sondern um einigen Menschen der Stadt Arbeit geben zu können, werden Schneider und Näherinnen beschäftigt."
Meister Francis führte Yehl durch die großen Hallen mit den riesigen Waschbottichen. In jedem kochte Wäsche und jeder wurde von zwei Leuten betreut. Einer kümmerte sich um das Feuer, der andere rührte im Kessel. In der nächsten Halle wurde die Wäsche aufgehangen und Yehl sah zum ersten Mal, wie viele verschiedene Uniformen es in der Akademie eigentlich gab. Aber nicht nur Uniformen hingen dort, sondern auch Bettlaken, Handtücher, Geschirrtücher...
In einer anderen Halle lagerten große Stoffballen. Ein Mann mit Ziegenbart und Brille überwachte, wie seine Lehrlinge auf einem riesigen Tisch lange Stoffbahnen zuschnitten, die in der nächsten Halle zu Uniformen verarbeitet wurden. Ein Dutzend Näherinnen saßen dort an gut ausgeleuchteten Tischen.
"Es wäre ein Leichtes, die Uniformen mit Magie zu erschaffen, aber sie wären wertlos und all diese Menschen arbeitslos. Die Akademie würde sich weiter von der Stadt entfremden", fuhr der Lehrer fort, als hätte er gar keine Pause gemacht. Er leitete Yehl an eine große, blonde hagere Frau weiter. Sie nickte nur und schien offenbar schon informiert worden zu sein.

Im Krankenzimmer war es noch ruhig, es wurden noch Vorbereitungen getroffen, denn das Krankenzimmer der Akademie stand erst nachts den Bürgern von Merina offen. Indra blickte lächelnd, aber fragend zu Akia. "Wie kann ich dir helfen? Heute brauchst du doch gar nicht hier sein."

"Eine Schneiderausbildung? Nun das ist gar nicht so unpraktisch, ich denke ein wenig ehrlicher Arbeit schadet niemanden." erwiederte er von oben herab und schaute dabei francis an. Yehl wusste selber nicht warum er so reagierte, es war dumm von ihm. Aber es nervte ihn einfach wegen jedem bischen immer und überall bestraft zu werden. Seine Grenze war einfach erreicht. So sehr er sich auch zurückhalten wollte es ging einfach nicht. Wegen einer dummen ersetzbaren Uniform. In Yehls Händen zuckten Blitze auf die er nur mit Mühe wieder bannen konnte.
Er verbannte den Lehrer aus seinem Bewusstsein und konzentrierte sich auf die Frau. Er verbeugte sich vor ihr wie ein Diener vor einer edlen Dame.
"Bitte Entschuldigt, ihr werdet einen falschen Eindruck von mir bekommen haben. Das war nicht meine Absicht. Wie darf ich euch zur Hand gehen?" fragte Yehl und war wie ausgetauscht seine Manieren waren hervorragend und von aller bester Güte. Doch er strahlte eine Kaltblütigkeit aus, die klar machte das wenn er einen Dolch hätte dem Lehrer ohne zu zögern in den Körper gestoßen hätte. Zu der hageren Frau hingegen war Yehl freundlich und zuvorkommend.
"Ich freue mich ehrliche Arbeit bei ihnen zu erlernen, bitte unterweist mich in euren Künsten." wieder verbeugte sich Yehl und gewann langsam die Kontrolle über seine Emotionen zurück.

Akia schaute sie schüchtern an udn lächelte trotzdem freundlich. "Ich weiß.. Meisterin Indra.. ich habe eine Bitte.. Es macht mich sehr traurig die vielen Menschen zu sehen die jeden Tag hierher kommen, ich würde gern öfter hier helfen, sei es nur für ein paar stunden ... ich finde es sehr wichtig und cih konnte hier eine menge lernen... und darum.. naja darum wollte ich euch bitten das ich vielleicht jeden abend ein paar stunden helfen darf.." sie schaute Indra entschlossen an und wartete ungeduldig auf ihre antwort.

Auch diesmal ließ sich der Lehrer nicht provozieren, weder von Yehls Unhöflichkeit noch von seinen Blitzen. Francis blieb ruhig und antwortete nur: "Hoffentlich wird niemand verletzt." Er verließ die beiden, denn seine Aufgaben waren so weit getan. Eva wusste am besten, wie viel Arbeit hinter einer Uniform steckte und Yehl hatte seine ja irreparabel zerstört. Ein wenig verstand er die Wut des Jungen, aber er fand es schade, dass dieser kein Einsehen haben wollte. Die Schulregeln waren hier das Gesetzt und auch er führte nur Anweisungen aus, aber offenbar projizierte dieser Junge seinen Ärger auf ihn und machte ihn allein dafür verantwortlich.

Die blonde Frau stellte sich Yehl als Eva vor. "Ich hoffe, dass du nicht so oft hier bist, um bis zur Nadel zu kommen. Niemand hier lernt von Anfang an Schneidern." Sie musterte ihn kurz. Die meisten Schüler machten ihr hier unten mehr Arbeit als dass sie Nutzen brachten. Viele waren verwöhnt und manche erstaunt, welchen Aufwand es erforderte, um ein schmutziges Kleidungsstück wieder sauber zu bekommen. "Du siehst kräftig aus, am ehesten bist du den anderen wohl bei der Wäsche eine Hilfe." Sie führte ihn zurück zu den Hallen, wo die großen Kessel standen. "Die Wäsche muss von hier zum Trocknen gebracht werden. Die Körbe sind schwer und der Inhalt so heiß wie das kochende Wasser. Die Arbeiter werden sich freuen, wenn du ihnen zur Hand gehst."
Yehl war inzwischen aufgefallen, dass es in diesem Raum ziemlich heiß und feucht war. Die meisten Arbeitenden waren nur leicht angezogen und Yehls vergleichsweise warme Uniform klebte feucht an seiner Haut.
Ein junger Mann lächelte ihm freundlich zu und ging mit einem leeren Korb an ihm und Eva vorbei. Sofort wurde er an die jeweiligen Kessel gewunken, wo es etwas sauberes zum Trocknen gab und auf dem Rückweg konnte der Mann Yehl nicht mehr anlächeln, weil er vor Anstrengung des Tragens die Lippen aufeinander presste.


Indra schaute Akia erstaunt an. "Naja... ich hätte nichts dagegen... aber ursprünglich war das gar nicht so gedacht, dass du mit heilst, sondern eher aushilfst... neue Verbände holst oder sie wechselst. In dem allnächtlichen Chaos hier hat sich das natürlich anders ergeben..." Die Lehrerin wirkte müde und hatte Ringe unter den Augen. "Also gut. Eine Stunde jeden Tag und ab und zu eine Nacht, bis deine Strafe abgegolten ist. Ich darf nicht zulassen, dass eine freiwillige Arbeit dein Studium gefährdet. Wenn deine Nachtarbeit hier vorbei ist, darfst du zwei Stunden kommen, in Ordnung?"
Sie rief ein paar Anweisungen durch den Raum, wohin einige zusätzliche Betten gestellt werden sollten. Besorgt schaute sie dann wieder zu Akia. "Ich gehe damit ein Risiko ein, Akia. Du bist in der Heilkunde noch nicht ausgebildet. Den Patienten hier ist es egal, wer sie heilt, wenn es ihnen danach nur besser geht und ich sehe das ähnlich. Offiziell allerdings... wenn dich jemand fragt, dann sag bitte, dass du mir nur zur Hand gehst, ja? In einer Stunde geht's wieder los. Die Schlange steht schon über den ganzen Platz..."

Bell hatte Akia im Garten nicht gefunden, aber ihr war eingefallen, was sie bei ihren Vorbereitungen bisher vergessen hatte. Nachdenklich machte sie sich auf ins Krankenzimmer und sah dort Akia mit Indra sprechen. "Wie kann ich dir helfen?", fragte Meister Gerrith, der unerwartet an sie herangetreten war. Bell überlegte kurz. Im Grunde war es egal, wen sie fragte. "Ich... habe nur eine Frage", sagte sie etwas schüchtern. "Also... möchte gern..." Sie wurde rot und beugte sich zu dem Lehrer und flüsterte ihm etwas ins Ohr. "... aber ich möchte auch nicht... geht das denn?"
"Natürlich. Komm mit dort auf die Bank, dann erkläre ich es dir kurz."

Akia lächelte freundlich udn nickte leicht "Vielen Dank" sagte sie aufrichtig und versprach rechtzeitig wieder hier zu sein. Sie trat nocheinmal aus dem Krankensaal und schaute über den Hof, sie sah Bell mit Meister Gerrith sprechen udn winkte kurz ehe sie Richtung der Küche ging um eine kleinnigkeit zu essen udn ausreichend zu trinken. Nach einer halben stunde war sie wieder im Krankensaal und half bei den Vorbereitungen. Indra wirkte sehr müde und Akia machte sich ein klein wenig sorgen, aber Indra würde schon wissenw as sie sich zumuten konnte.

Bell hörte Gerrith aufmerksam zu und war mit der Antwort sehr zufrieden. Es ging tatsächlich sehr leicht, wenn man das anatomische Wissen hatte und Gerrith schien sich darüber zu freuen, eine Frau über den weiblichen Körper aufzuklären. Sie spielte weiterhin unschuldig und befangen, ihm schien das zu gefallen.
Sie winkte Akia zurück und bedankte sich dann später bei Gerrith.

"Hoppla... Vorsicht", rief ein Mann, dessen Gesicht gerade von einem großen Topf verdeckt wurde, den er mit sich herumtrug. Er hätte sie beinahe umgerannt.
Vorsichtig stellte er den Topf ab und sah sich nach Akia um. "Wie kann ich helfen?", fragte leicht neugierig. Er war nicht allzu groß, in etwa so wie Yehl, hatte eine Adlernase und schien etwas zu alt, um in der Küche nicht als Koch zu arbeiten. Doch die Köche, das konnte Akia gut sehen, standen weiter hinten jeder an einem Herd und sie trugen ganz andere Kleidung.
"Wenn ein Schüler sich hier herunter wagt, hat er sicher Hunger, richtig?", fragte Milan und rückte die schiefe Mütze zurecht, verschlimmerte das ganze aber dabei nur. In der schmuddeligen Kleidung sah er ein wenig trottelig aus.

Später im Krankensaal lernte Akia, Verbände richtig aufzurollen, die gerade trocken aus der Wäscherei gekommen waren. Zunächst nur per Hand, damit sie das richtige Gefühl dafür bekam, dann auch mit Magie. Außerdem wurde ihr gezeigt, wie das Fett für eine einfache Salbe ausgelassen wurde und welche Kräuter dort hinein kamen. Zwei davon kannte Akia vom Sehen aus dem Schulgarten.
Dann war es so weit und die ersten Kranken und Verletzten wurden hereingelassen oder getragen. Indra nickte Meister Gerrith zu und verabschiedete sich dann von Akia. "Diese Nacht wird er die Koordination übernehmen, ich muss mich ein wenig ausruhen. Es ist ja so weit alles vorbereitet. Aber er weiß Bescheid und wird dir in einer Stunde sagen, dass deine Zeit für heute um ist."

Akia schenkte ihm ein lächeln und blickte ihn freundlich an, auch mit der schiefen Mütze. "Ich habe leider das Abendessen verpasst .. und hatte gehofft vielleicht noch eine kleinigkeit essen zu können bevor ich hoch zum Krankensaal muss.." meinte sie beinahe ein wenig schüchtern.

Akia nickte und bedankte sich nocheinmal bei Indra. Sie schaute aufmerksam zu und halt wo sie konnte um den Saal vorzubereiten. Sie stellte sich recht geschickt an beim verbände aufwickeln und als Gerrith das Zeichen gab konnte es wohl los gehen. Es wurde sofort ein hektisches Gewusel. Es kamen viele Patienten und es waren heut zumindest kam es Akia so vor wenige Leute hier, aber sie half wo sie konnte. Vor ihr lag ein ältlicher Mann ein wirkte verwirrt und hatte zahlreiche Schürfwunden und prellungen. Sie wollte nicht fragen, sondern versuchte ihm zu helfen. Er wirkte ruhig und schaute sie hoffnungsvoll an. Sie lächelte ihm beruhigend zu. "Keine sorge.. das wird schon.." Er schien sehr empfänglich für ihre Magie und wehrte sich nicht, so war es nicht sehr schwer ihm zu helfen. Er bedankte sich erleichtert und Akia wies ihn den raum zügig zu verlassen, sie winkte Gerrith das sie wieder frei war.

"Naja... Es ist noch eine ganze Menge übrig." Milan kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Worauf hast du denn Hunger? Ich kann dir die Suppe, das Huhn und den Pudding empfehlen", sagte er, zwinkerte geheimnistuerisch und leckte sich einen Rest Pudding von den Lippen, den er gerade eben erst zu bemerken schien.

Bell wartete geduldig auf ihrem Zimmer, bis Akia irgendwann zurück kam. Sie hatte ein Buch aus der Bibliothek mitgebracht und versuchte sich daran, doch es dauerte lange, bis sich Erfolge einstellten. Sie brauchte mehrere Minuten, bis sie einen Satz vollständig gelesen und dessen Sinn verstanden hatte.

Die zusätzlichen Betten machten das Krankenzimmer noch voller und lauter, aber es war für jedes Bett ein Magier, ein Lehrer oder ein Schüler da, für manche zwei. Einige Angestellte liefen zwischen den Reihen hin und her, brachten Verbände oder nahmen alte zum Waschen mit und holten neue Schalen mit Wasser und Salbe.
Akias nächster Patient hatte sich mit seiner Holzfälleraxt ins Bein gehackt, aber schon vor ein paar Tagen, denn es dauerte lange, um vom Stadtrand bis hierher zu kommen. Die Wunde war schon einmal gereinigt und sogar genäht worden, aber sie wollte nicht heilen.

"das huhn klingt ganz gut ich habe leider nicht viel Zeit" meinte sie freundlich und schaute ihn leicht kichernd an. Irgendwie schien er ganz nett zu sein.

Akia war nicht sicher wie sie ihm helfen sollte. Zunächst schaute sie ihn ruhig an und befreite ihn von den alten blutigen Verbänden. Die Wunde sah schon ein wenig eklig aus, aber nicht so schlimm wie sie gedacht hatte. Sie war nicht sicher warum wunden nicht heilten, sie schien kundig versorgt zu sein. "Bist du einverstanden wenn ich es mit Magie versuche?" fragte sie vorsichtig denn sie hatte inzwischen gelernt das einige der bürger große angst vor magie hatten und irgendwie verstand sie das sogar.

In kurzer Zeit stand er mit einem Teller vor ihr und hatte das Beste herausgesucht, das übrig war. Das Fleisch war Filet, damit sie sich nicht mit den Knochen herumschlagen musste, dazu fanden sich Kartoffeln mit Kräutern und eine Honigsoße, sowie etwas Wurzelgemüse.
Milan zeigte ihr einen Tisch, an den sie sich setzen konnte, dann rief irgendwo in einem Nachbarraum jemand nach "diesem unfähigen Trottel von Küchenjungen". Er verneigte sich leicht grinsend und ging dann.

Der bärtige Holzfäller schaute sie überrascht an. "Dafür bin ich doch hergekommen und hab zwei Tage angestanden, Mädchen. Kommt denn jemand her, der nicht mit Magie geheilt werden will?" Er schien verwundert. "Ach, ihr seid schon ganz in Ordnung nach allem, was ich gehört habe."

Sie lächelte und bedankte sich freundlich bei ihm, nachdem sie gegessen hatte wollte sie sich lieber beeilen aber sie würde sich nocheinmal bedanken kommen wenn sie mehr Zeit hatte.

Sie schenkte dem Mann ein ruhiges lächeln. "Gut.. dann halte still und.. hab keine angst.. das wird schon.." vorsichtig reinigte sie die Wunde nocheinmal und löste die Fäden herraus, erst dann legte sie sanft ihre Hände darüber und lies ihre Magie wirken. Er war bei bewusstsein und nicht krank und sie spührte nur die unebenheit in seiner aura und lies sacht ihre Magie dorthin fließen. Langsam schloss sich die wunde, aber bis sie verheilt war würde es noch dauern und so gab sie sich mühe sich zu konzentrieren.