Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Bei dem Schild schien Yehl auch zu versagen. Er fing an zu zittern und musste nach einiger Zeit die Probe abbrechen.
Sein Kopf war wie blockiert und es war ihm nicht mehr möglich sich zu konzentrieren, zuviel Angst vor seinen Vater hatte sich in seinen Geist eingeschliche.

Akia nahm sich an Lenny ein Beispiel und versuchte ganz einfach seinen schild auszutesten, sie brach ihren Zauber nur ab wenn sie glaubte es könnte gefährlich oder schwierig werden...
Aber auch das war eine Übung die ihr nicht besonders lag denn eigentlich wollte sie keine mitschüler angreifen besonders nach ihren bisherigen unfällen.

"Ist alles in Ordnung? Habe ich dich verletzt?", fragte Kintan plötzlich sorgenvoll. Hatte er am Anfang noch Akia durcheinandergebracht, weil er einen Stein geworfen hatte, als sie das erste mal versucht hatte, einen wackeligen Schild zu errichten, so schien er jetzt doch Verantwortung übernehmen zu wollen. "Fühlst du dich nicht gut?" Er wusste, dass Yehl am Anfang sehr gut im Schildzauber gewesen war, darum war das für ihn die einfachste Erklärung, warum es jetzt gerade nicht ging.

Daraia fluchte laut, denn Bell hatte schon wieder einen Weg durch ihre Verteidigung gefunden.

Lenny ließ sich weiter nichts mehr anmerken. Er schien Spaß an der Übung zu haben, auch wenn Akia sich so zurückhielt. Stattdessen schien er alle Arten, ihrem Zauber zu begegnen, einmal ausprobieren zu wollen und so wehrte er ihre Angriffe nie auf die gleiche Art und Weise ab. Für ihn schien es ein Spiel zu sein.

Schließlich erlöste Arin seine Schüler doch endlich vom Unterricht. Bell seufzte im Stillen. Noch eine Nacht im Krankenzimmer und ein Tag Unterricht trennten sie von der Nacht mit Yehl und den 10 Gold, die sie dafür bekommen würde. Hoffentlich war sie morgen Abend wach genug. Sie konnte ja ausschlafen, während Akia sich öffentlich entschuldigte, es würde niemandem groß auffallen und Akia tat es ohnehin nur um alle anderen leid, nicht um sie, Bell, das Mädchen aus der Gosse. Bell gähnte bei dem Gedanken an die zwei ihr bevorstehenden schlaflosen Nächte und riss sich zusammen. Sie macht sich eilig auf den Weg in die Bibliothek, um dort ihre Strafarbeit zu verrichten und dann ein wenig für die Nacht vorzuschlafen, bis es so weit war. Sie brauchte den Schlaf, denn morgen würden sie in Verwandlungen unterrichtet werden. Schließlich wollte sie nicht "versehentlich" jemanden in ein Kaninchen verwandeln.

Yehl blickte auf und schaute Kintan an. Yehl rang sich zu einem Lächeln durch. "Nein alles in Ordnung, ich kann mich gerade nur nicht konzentrieren." antwortete er und klopfte Kintan nach der Stunde auf die Schulter. "Nette Übung, aber wenn ich wieder richtig fit bin wiederholen wir das ganze noch einmal." meinte der junge Zauberlehrling freundlich. Yehl schielte auch mal zu Bell herüber und als sich ihre Blicke trafen schaute er ihr eindeutig auf den Po und dann wieder weg, während er sich mit Kintan unterhielt.
Als die Gruppe sich auflöste ging Yehl zurück auf sein Zimmer um zu meditieren. Sein Magen krampfte und forderte eindeutig nach Essen, mit einem kleinen Zauber brachte er ihn zum schweigen. Yehl musste sich unbedingt von der Furcht vor seinem Vater lösen.

Akia seufzte ehe sie zu Meister Arin hinübertrat, immerhin wollte er sie sprechen und jetztb würde es sicherlich wieder ärger geben aber vielleicht konnte er ihre beweggründe verstehen.

Arin wartete, bis auch der letzte Schüler gegangen war, ehe er sich Akia zuwandte.

Bell Augen verengten sich, aber nicht vor Ärger, eher so, als würde sie lächeln, doch sonst verzog sie keine Mine. Dann zwinkerte sie Yehl kurz zu und wandte sich ab, um zu gehen.

"Du wirst sicher noch eine Gelegenheit haben, wieder mit mir zu üben", sagte Kintan lachend. "Ich habe das Gefühl, dass das nicht die letzte Stunde ist, die Arin uns trainieren lässt. Kein Wunder, bei dem Unwillen, den andere Schüler an den Tag legen. Er muss eben alle möglichst auf einem Stand halten." Er klopfte Yehl kurz auf die Schulter und ging.

"Das Kämpfen scheint dir nicht zu liegen", bemerkte Arin sanft lächelnd, "doch ich glaube, dass das bei dir eher am Wollen als am Können liegt. Es ist in Ordnung, wenn du nicht kämpfen willst, aber jeder Schüler muss ein minimales Können in diesem Gebiet vorweisen können, um auch im nächsten Jahr weiter studieren zu dürfen, was bedeutet, dass du trotzdem kämpfen musst. Du bist besorgt, dass du jemanden verletzen könntest, nicht wahr?"

Akia nickte leicht verlegen. "Ja.. und.. ich .. sehe keinen sinn darin gegen meine mitschüler zu kämpfen.. es behagt mir nicht.. ich finde ich habe insgesamt schon genug schaden angerichtet.. Meister.. ich sehe ein das der Kampf nicht unwichtig ist.. aber.. naja.. " sie machte eine Pause und schaute eine weile auf ihre Füße. "Meister es ist doch so.. ich habe vorhin zum Beispiel Bell beobachtet.. sie versteht schon etwsa davon.. und um den anderen auszuweichen hat sie keine einzige der Techniken angewandt die Meister Francis gezeigt hat.. ich denke das in einem Kampf gegen wen auch immer man da vielleicht nicht weit kommt.. wenn wir und hier gegenseitig bekämpfen und auf vorgegebene taktik und bewegung reagieren hilft das doch vielleicht gar nicht wenn der gegner sich ganz anders verhält und bewegt.. Menschen die uns angreifen um uns zu verletzten halten sich nicht an die regeln sie sind nicht wie wir und das fürchte ich ein wenig, darum macht es für mich wenig sinn meine mitschüler einer gefahr auszusetzen die mir ohnehin nicht behagt.." vermutlich hatte sie jetzt zu viel gewagt und das sie das wusste sah er ihr deutlich an.. aber die schaute trotzdem erwartungsvoll.

Arin wirkte nicht im Mindesten verärgert, denn diese Diskussion hatte er schon einige Male mit anderen Schülern geführt, in jedem Jahrgang kam das Thema wieder auf. "Du hast schon recht, im Moment ist es sehr friedlich, doch das war nicht immer so und es gibt keine Garantie, dass es so bleiben wird. Bevor ich wieder weit aushole und dich mit meinen Märchen langweile und auf all die anderen Dinge, die du gesagt hast, antworte, sag mir nur: Gegen wen soll ich meine Schüler, von denen die meisten Frischlinge ohne Erfahrung sind, sonst kämpfen lassen, ohne sie einer Gefahr auszusetzen?" Er strich sich nachdenklich über den kurzen Bart, als würde er selbst nach einer Lösung suchen.

"ich wollte eure methoden udn euren unterricht nicht schlecht machen Meister Arin.. es ist nur.. ich möchte wirklich nicht nochmehr schaden verursachen " meinte sie kleinlaut "Ich weiß nicht .. vielleicht habt ihr euch einfach recht und es wäre besser ich hätte die übung so hingenommen wie Karen und die anderen aber es kommt mir einfach sehr falsch vor und in dem Moment da ich diese erkenntnis habe wird ein kampf gegen mich keinen sinnvollen lerneffekt mehr haben denn meine absicht wird nur sein meinem gegner nicht zu schaden.."

"Im Grunde ist es nicht falsch, kann es gar nicht falsch sein, wenn du den Unterricht eines Lehrers in Frage stellst. Nur solltest du das Ganze dann auch zu Ende bringen und überlegen, wie es besser gemacht werden könnte. Eure Stabkampfübungen, so lächerlich sie auch aussehen und ihr euch dabei fühlt, sie dienen dazu, euch ein Gefühl im Umgang mit dem Stab zu geben. Der Stab ist die vom Prinzip her einfachste Waffe, jeder kann sich ohne viel Aufwand selbst einen Stab schnitzen oder findet einen in der Natur. Ihn müsst ihr meistern, bevor ihr an andere Waffen gelassen werdet. Rechne immer damit, dass die friedlichen Tage vorbei sein könnten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich freiwillig gleich deinem ersten Gegner ergibst..."
Der Lehrer sah Akia nachdenklich an und hob eine Augenbrauhe. "Oder etwa doch?", fragte er aufmunternd.
"Für jede Waffe gibt es Grundregeln und Taktiken, die ihr erlernen könnt. Sie erleichtern den Kampf wesentlich, auch wenn dein Gegner sie nicht kennt und sich nicht daran hält. Außerdem schulen auch sie das Gefühl für die Waffe, die Sinne und die Reflexe. Viele Schüler der Akademie haben noch nie etwas schwereres als einen Löffel in der Hand gehalten. Ihnen fehlt das Körpergefühl für den Kampf und das müssen sie lernen. Es gibt keinen Einzelunterricht, also müssen alle Schüler, auch die mit Kampferfahrung, auf dieser niedrigen Stufe anfangen, auch wenn es langweilig ist. Bell solltest du dir in diesem Fall also nicht zum Vorbild nehmen. Sie hat kaum eine meiner Anweisungen befolgt und dafür müsste ich sie tadeln, aber für ihre Gegner stellt sie eine Herausforderung dar, weil sie... sich etwas anders bewegt, nur darum habe ich es nicht getan."
Arin machte erneut eine kurze Pause und dachte über seine nächsten Sätze nach.
"Indem du am Kampf teilnimmst, kannst du deinen Klassenkamerade am besten beweisen, dass du gelernt hast, deine Kräfte zu kontrollieren. Wenn du deine Hemmungen überwindest, sie anzugreifen, dann kannst du auch jeden anderen Gegner angreifen. Ich kann dir nicht sagen, wie du dich überwindest, das musst du allein schaffen, aber ich muss dich bitten, in den Stunden dein Bestes zu geben. Wenn du das nicht für dich tun kannst, dann tu es für deine Mitschüler, die mit dir üben."

Akia seufzte leise. Wunderbarer rat... dachte sie bitter aber sie nickte wie sonst auch.. leider hatte ihr Meister Arin diesmal nicht wirklich helfen können, denn sie hatte nach wie vor bedenken an der Sache und auch wenig interesse daran.. aber was sollte sie schon tun? sie würde so gut sie konnte mitmachen müssen wenn sie keinen ärger haben wollte...
Trotzdem fragte sie sich warum die schüler nicht zum beispiel mit der stadtwache übten oder Arin ihnen Gegner gab wie.. naja.. vielleicht einen verzauberten strohmann oder so.. sie kaute sich nachdenklich auf der lippe, entschied dann aber nichts weiter zu sagen. "Ich werde mich bemühen" versprach sie schließlich und ging dann Richtung tür. Sie fand es ein wenig ungerecht das sie sich vor arin verantworten musste weil sie niemanden verletzen wollte, bell allerdings wiedereinmal davonkam.

Das sollte alles sein? Arin hätte beinahe den Kopf geschüttelt, denn er hatte sich etwas mehr als Antwort erhofft. "Würdest du denn lieber gegen jemand anderen kämpfen? Oder hast du einen Vorschlag, wie der Unterricht anders gestaltet werden könnte?", fragte er ehrlich interessiert.

Nach seiner Meditation fühlte sich Yehl leider kein Deut besser. Die Angst hatte ihn fest im Griff und dafür hasste er sich. Wie konnte er nur so schwach sein Angst vor seinem Vater haben? Doch er kannte die Antwort und er wusste auch das er sich davon lösen musste um stark zu werden. Er musste seine Ketten zerreißen damit er endlich frei war. Doch wie sollte er das anstellen? Wie nur? Yehl grübelte eine Weile, doch es viel ihm einfach nicht ein. Den Schutz und Verschleierungszauber erneuernd machte er sich dann daran den erbeuteten Stock hervor zu kramen, den er gut unter seinem Bett versteckt hatte. Bilder spielten sich in seinen Kopf ab während er langsam fast bedächtig mit der Hand über das Holz strich. Voller stiller Erwartungen und doch etwas von sich selbst abgestoßen packte er den Stock wieder weg. Wie würde Bell wohl reagieren? Würde sie das für das lumpige Geld wirklich mit sich machen lassen? Geld war doch nur mittel zum Zweck um Werkzeuge zu benutzen. Und Bell wirkte nicht wie ein Werkzeug auf sie.
Doch dann wurde es ihm klar. Bell war ebenso in Ketten gelegt wie er. Sie wirkte stark und in der Magie war sie das vielleicht auch aber auch sie trug schwere Ketten von denen sie sich nicht lösen konnte. Nur Bell verbarg diese gut, dennoch hinderte es sie daran ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Und wenn er an volles Potential dachte, dachte er an Akia. Wie mächtig sie wohl wirklich war wenn sie ihre Ketten der Moral und Angst abstreifte? Yehl wusste nur zu gut, hätte sein Vater den Schild jemanden anderes durchbrochen und ihn schwer verletzt hätte er sich nicht entschuldigt. Wofür auch? Dafür das der andere zu schwach war sich zu verteidigen? Die Schwachen leiden unter der Knute der Starken, so war das schon immer und so wird das auch bleiben.

Yehl schüttelte den Kopf und setzte sich frustriert auf sein Bett, denn auch er war schwach und dafür hasste er sich.
Er würde austesten was Bell vertrug, bevor sie stop sagte. Er war gespannt, denn vermutlich würde er danach nicht mehr an der Akademie sein, denn wenn sein Vater beschloss das er es nicht wert war hier zu sein, würde er ihn wieder nach Hause holen oder schlimmeres.

Akia kaute sich nochmals auf der lippe herrum.. "Nunja.." setzte sie schließlich an. "Ich denke ich hätte weit weniger skrupel gegen jemanden zu kämpfen der es nicht spührt.. mit magie lässt sich so viel bewegen da lassen sich sicherlich auch Gegner schaffen die nicht zu verletzen sind.. und .. naja.. vielleicht die schüler sogar dazu zwingen können ihre grundtechniken anzuwenden..."

"Das ist eine sehr interessante Möglichkeit, Akia. Sie wartet allerdings mit einem Problem auf: Sofern ihr nicht gegen unbewegliche Strohpuppen kämpfen wollt, muss jeder Gegner, der auf magische Weise bewegt wird, auch von einem Magier gesteuert werden. Also können entweder nicht alle gleichzeitig üben, weil nicht genug Lehrer da sind oder ihr werdet lernen müssen, diese Gegner zu bewegen. Eine Idee, die mir ausgesprochen gut gefällt, da ihr so von außen Einblicke in den Kampf erhalten könnt, ohne euch direkt daran zu beteiligen. Ich werde darüber nachdenken. Trotzdem wird dich das nie ganz von Kämpfen, die du Auge in Auge mit deinem Gegner ausfechten musst, entbinden, denn so wird die Prüfung für dieses Fach aussehen. Aber vielleicht hilft es dennoch, euch eure erste Befangenheit zu nehmen."
Während dieses Monologs war, wie so oft, wenn er erzählte, sein Blick in weite Ferne gewandert und vor seinem geistigen Auge schien sich irgendetwas abzuspielen, das ihn ausgesprochen begeisterte, sodass Akia sich für einen Moment fragen musste, ob Meister Arin sich noch daran erinnerte, soeben ein Gespräch mit ihr geführt zu haben, doch dann wandte er sich ihr wieder zu: "Ich kann dir noch keine Lösung versprechen, sosehr mir diese Methode zusagt, sie ist doch etwas... unkonventionell und ich muss eine weitere Meinung einholen."
Damit schien Akia entlassen zu sein, denn er begann bereits damit, Pergamente zusammenzulegen und die Stäbe der Schüler auf einem Stapel in der Luft schweben zu lassen.

Nachdem Yehl sich endlich beruhigt hatte, beschloss er wieder hinunter in die Wäscherei zu gehen. Etwas Arbeit würde ihn jetzt gut tun.

Akia machte sich davon, offenbar war Arin ja mit ihr fertig und sie hatte dem auch nichts weiter hinzuzufügen... sie verlies den Raum udn seufzte leicht. Was sollte sie jetzt tun?
Sie schlenderte eine weile durch den Garten, dachte nach, pflückte ein paar Blumen die ohnehin geschnitten werden mussten und stellte sie in ihr zimmer, auf den kleinen Tisch.
Danach nahm sie sich ein paar ihrer aufzeichnungen vor, besonders die sachen die sie für indra lernen mussten waren komplex, auch geschichte war nciht so einfach und sie ging einiges davon in ruhe durch bis ihr auffiel wie furchtbar spät es schon war.

Während Akia am Tisch saß und lernte, kam plötzlich und ohne jede Vorwarnung Bell aus der Wand geschossen. Sie war verschwitzt, ihre Hände waren voller Blut und sie hatte ganz vergessen, die Tür zu benutzen. "Akia", sagte sie etwas außer Atem und wischte sich die Hände an einem Tuch ab, "du musst mir helfen. Ich schaffe es allein nicht, mir ist gerade einer unter den Händen weggestorben und... naja, Indra meinte auch, dass sie dich schon etwas früher im Krankenzimmer erwartet hatte..." Sie stockte und blickte auf den Berg von Lernsachen. "Komm, lass uns praktisch üben", versuchte sie etwas aufmunternd zu sagen.

Yehl wurde voller Freude in der Wäscherei begrüßt. Niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, dass er ohne Begleitung eines Lehrers, also ohne, dass er etwas ausgefressen hatte, freiwillig hier hinabsteigen würde. Die Kessel dampften wie immer und es wurde eiligst Wäsche hin und her getragen, denn bald würden die blutigen Tücher aus dem Krankenzimmer kommen und bis dahin mussten ein paar Kessel leer sein, um die Wäsche nicht miteinander zu vermischen.
Eva war wie immer sehr beschäftigt und grüßte ihn in ihrer wortkargen Art mit einem Nicken. Die schwangere rothaarige Frau war nicht da, an ihrer Stelle stand ein rothaariger älterer Junge, der ihr verblüffend ähnlich sah.
Auch der Mann, mit dem Yehl schon beim letzten Mal zusammen Körbe getragen hatte, war wieder da. Er grinste und warf einen fragenden Blick auf einen leeren Korb. "Was hat dich hier runter verschlagen?", fragte er lächelnd.

Akia sprang sofort auf sie hatte die Zeit ganz vergessen. Sie nahm Bells hand und zog sie mit durch die Tür und dann standen sie auch schon im Krankensaal. Es herrschte großes Chaos und viel hektik. Akias Herz raste sofort und ihre Gedanken waren angespannt. Sie schaute sich um. "Wo hast du gearbeitet?"

"Ich dachte ich helfe euch ein wenig, nicht das mir noch Klagen zu Ohren kommen, ich würde Versprechen nicht einhalten." erwiederte Yehl freundlich.
"Aber erstmal sorgen wir für erträglichere Temperaturen." meinte Yehl ernst und fing an leise und unverständlich zu murmeln. Yehl hatte langsam begriffen das es ihm wesentlich leichter fiel die Luft zu beherrschen, als Feuer. Während er es nicht schaffte eine Kerzenflamme die Kraft zu entziehen, egal wieviele Male es ihm gezeigt wurde, fiel es ihm erstaunlicher weise mit Luft gar nicht schwer. Schon bald war es deutlich kühler im Raum und nun auch endlich ein angenehmeres Arbeitsklima.
"So jetzt mal rann und nicht so faul." scherzte er während er sich schon den ersten Korb schnappte und zu einem der gefüllten Bottiche ging.
Harte Arbeit entspannte Yehl und schon bald hatte er seine Furcht vergessen und ging ganz in seiner Arbeit auf.

Bell schaute sich etwas verloren um. Ihr letzter Patient war offenbar in der kurzen Zeit schon weggebracht worden und in der ganzen Hektik fand Bell das Bett, dass ihr zugeteilt worden war, nicht mehr. "Ich... hab den Überblick verloren", gestand sie Akia.
Meister Gerrith zeigte nur wortlos auf eine der eilig hinzugestellten Pritschen, wo ein anderer Patient lag.
"Ah, dich können wir hier gut gebrauchen", rief Indra hastig zu Akia, während sie vorbei eilte.
Bell zuckte mit den Schultern und ging mit Akia zu dem ihr zugewiesenen Platz. Ihr letzter Patient war tot. Direkt unter ihren Händen gestorben, aber es berührte sie kaum, denn sie war schon wieder von der Hektik im Saal erfasst worden und es machte keinen Unterschied... er wäre auch gestorben, wenn er nicht in die Akademie gekommen wäre, nur eben qualvoller, langsamer und voller Panik. So war er einfach ruhig eingeschlafen. Flüchtig kam ihr der Gedanke, dass Akia ihn hätte retten können, wenn sie nicht zu spät gekommen wäre, aber Bell schwieg, denn Akia würde ganz sicher solche Schuldgefühle haben, dass sie sich dann nicht mehr konzentrieren könnte, oder die Schuldgefühle erst hinterher haben und dann drei Tage lang nicht schlafen, bis ihre Magie wieder mit ihr durchging. Das kam für Bell gar nicht in Frage.
Sie runzelte die Stirn über ihre neue Patientin. Sie konnte keine Wunde sehen, trotzdem krümmte sich die Frau vor Schmerzen, hielt sich den Kopf und übergab sich sogar, aber sie hatte kein Fieber. Fragend sah Bell zu Akia und zuckte ratlos mit den Schultern.


Die kühlere Luft wurde mit Begeisterung und Verwunderung aufgenommen. Die wenigsten hatten jemals gemerkt, dass Magie um sie herum gewirkt wurde und einige blickten wie kleine Kinder, die zum ersten Mal in ihrem Leben Süßigkeiten essen durften.
"Pah, während du deinen Hintern breit sitzt, haben wir schon sechs Stunden hinter uns", kam es gut gelaunt von einem Kessel und ein nasses, aber kaltes Wäschestück verfehlte Yehls Gesicht nur um einen Fingerbreit. Ein heiteres Lachen erfüllte die Halle und am anderen Ende fing jemand an, bei der Arbeit zu singen. Bald schon fiel jemand anderes mit ein und aus dem Lied wurde ein mehrstimmiger Kanon, den Yehl noch nie gehört hatte:

Stimmt an das Lied der hohen Braut,
Die schon dem Menschen angetraut,
Eh' er selbst Mensch war noch.
Was sein ist auf dem Erdenrund,
Entsprang aus diesem treuen Bund.
Die Arbeit hoch!
Die Arbeit hoch!

Als er vertiert, noch scheu und wild
Durch schreckenvolles Urgefild
Und finstre Wälder kroch
Wer gab dem Arm die erste Wehr?
Die Arbeit war's, noch roh wie er.
Die Arbeit hoch!
Die Arbeit hoch!

Und als er Bogen, Pfeil und Spieß
Und den Nomadenstab verließ
Zu eignem Felde zog
Wer schuf den segensreichen Pflug?
Die Arbeit, die nie schafft genug.
Die Arbeit hoch!
Die Arbeit hoch!

Als später der Familie Herd
Sich zu Gemeind und Stadt vermehrt
Wer unterm Sklavenjoch
Begann den Bau der ersten Stadt?
Das war der Arbeit stolze Tat.
Die Arbeit hoch!
Die Arbeit hoch!

Und als sein Drang nach Hab und Gut
Ihn trieb zur wegelosen Flut
Die unbezwungen noch.
Wer stieß das erste Schiff vom Strand?
Der Arbeit ewig tät'ge Hand
Die Arbeit hoch!
Die Arbeit hoch!

Durch den Kanon wiederholten sich die Strophen, trotzdem wurden die Arbeiter nicht müde, das Lied eine Stunde lang ununterbrochen zu singen. Das Lied zusammen mit dem Licht der Fackeln und der Feuer unter den Kesseln tauchten die weitläufige Halle in ihren ganz eigenen Zauber, ohne, dass auch nur ein bisschen Magie gewirkt worden war. Die Arbeit schien nicht nur Yehl gut zu tun.

Yehl entspannte sich bei der Arbeit sichtlich und das Lied tat sein übriges. Nach drei Stunden fing er an zu gähnen. Dies verwunderte ihn, denn eigentlich hatte er seinen Zauber aufrecht und selbst sein Magen rebbellierte nun trotz Zauber. Und das so sehr das er seine Arbeit kurz unterbrechen musste um in der Akademieküche um etwas zu Essen betteln musste. Als er schließlich ein kleines Brot erbeuten konnte schlang er es gierig hinunter und rannte dann zu seiner Arbeit zurück um den Menschen da unten helfen zu können.

Akia war ebenfalls aufgeregt und sah sich um sie sah Gerrith und nickte Indra nur kurz zu. Sie sah sich die Patientin an und versuchte vorsichtig ihre Hände zu greifen. Sie lies sanft ihre Magie wirken und nahm ihr zumindest die schmerzen ein wenig sodass die Frau sich beruhigte. Sie konnte genau wie Bell nichts sehen, aber sie vertraute darauf, das wenn die frau sich beruhigte sie ihnen shcon sagen würde was ihr fehlte.

Das Brot wurde Yehl von einem vielbeschäftigten kleinen Mann mit Hakennase und Adlergesicht herausgegeben, den die Köche nur hin- und herscheuchten und "Trottel" nannten. Offenbar wurde gerade abgewaschen und alles für den morgigen Tag vorbereitet. Als Yehl zurückkahm, ging die Arbeit gerade etwas langsamer. Viele Träger standen und schwatzten und hatten Schüsseln in der Hand. Die Wäscher an den Kesseln saßen mit angezogenen Beinen auf den großen Holzhockern auf denen sie sonst standen und aßen ebenfalls. Was in den Schüsseln und auf den Brettchen zu finden war, sah verdächtig nach dem aus, was bei den Mahlzeiten in der Akademie in den riesigen Schüsseln übrig blieb, nachdem die Schüler satt waren. Einer von Yehls Mitarbeitern leckte sich die Finger. "Allein schon für das Essen lohnt es sich, hier zu arbeiten. Euch Schülern geht es echt gut."
Nachdem alle satt und zufrieden waren, ging die Arbeit weiter, diesmal musste etwas angezogen werden, um die Zeit nachzuholen.

Auch ohne Schmerzen setzten sich die Krämpfe der Frau fort und sie musste weiter würgen. Bell musste aufpassen, sich bei dem Geruch von Erbrochenen nicht auch zu übergeben, aber ihr kam eine Idee, denn diese Symptome waren ihr doch irgendwie nicht ganz unbekannt. "Sie ist vielleicht vergiftet? Oder hat es schlechtes gegessen?" Sofort hielt sie einen der Lehrer an. Die Vermutung erwies sich als richtig und mit ein paar seltenen Kräutern war dem schnell beizukommen. Und so ging es die Nacht über weiter. Die Patienten wurden hereingetragen, beruhigt, diagnostiziert und dann versorgt. Bell bekam eine gewisse Routine darin. Gedärme rein und Wunde zu, fuhr es ihr durch den Kopf. Sie kümmerte sich um kleine Wunden und ließ Akia weiterhin die großen machen. Sie war dankbar für die Übung und sie konnte ungestraft üben, ihren Willen anderen aufzuzwingen. Es wurde immer leichter und es war ja für einen guten Zweck...
Am Ende der Nacht fühlte Bell sich total erschlagen. Wie sollte sie noch einmal Unterricht und dann eine Nacht mit Yehl durchstehen?

Auch Akia war völlig am Ende. Müde schleppten sie sich für die letzten verbleibenden Stunden bis zum Unterricht auf ihr Zimmer. Sie beka kaum mit wie sie sich auszog und als ihr KOpf das Kissen berührte schlief sie schon.
So viele Verletzte.. Es tat ihr Leid um die Menschen aber immer mehr spührte sie wie sie das auch behinderte und sie bekam mehr übung darin sie wie patienten zu sehen.. Menschen denen man wneigstens helfen konnte und die glück hatten behandelt zu werden.
Der Zauber zum verschließen von Wunden gelang ihr immer besser und ging mit der Zeit einfacher von der Hand, sie war froh das Bell und sie wenigstens hier ihre streitigkeiten beiseite lassen konnten.
Die nächsten Tage würden wohl anstrengend werden..