Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Akia und Bell nickten zustimmend und trotzdem fiel es Akia heute schwerer mitanzusehen das Francis gar nicht erst alle hinein lies. Irgendwie tat ihr das leid, aber er hatte recht man konnte mehr menschen helfen wenn man sich nicht an den Patienten aufhielt denen nichtmehr zu helfen war, trotzdem stimmte es sie traurig. Aber sie wollte sich davon heute nicht ablenken lassen. Konzentration... Sie gingen zu dem ersten Patienten den Indra ihnen zugewiesen hatte. Sie fragte sich wie all diese Menschen sich nur jeden tag so furchtbar verletzen konnten. Der erste Mann zu dem sie kamen hatte schlimme verbrennungen und Akia konnte nur vermuten das sie schon einige Tage unbehandelt waren denn er hatte auch Fieber und sprach wirres Zeug. "Wie kann sowas nur jeden tag in solchen größenordnungen passieren?" fragte sie mehr sich selbst als Bell udn seufzte. "Kannst du ihn beruhigen?" fragte sie Bell und war nicht sicher ob sie dem Mann ausreichend helfen konnte, immerhin war er auch krank.

Bell schaute neugierig auf den Lehrer, der so ruhig und beherrscht die Leute fernhielt, obwohl sie flehten, weinten und bettelten. Ihr war klar, dass für viele die Heilung durch die Magier der Akademie die letzte Möglichkeit war.
Sie schaute zu dem Mann mit den Verbrennungen. Er war sehr unruhig und bereits im Delirium. Der Geruch seiner entzündeten Wunden und seines ungewaschenen Körpers ließ sie das Gesicht verziehen.
"Manches sind Unfälle... die passieren eben... Jemand fällt von der Leiter oder vom Heuboden oder vom Pferd. Ein Haus brennt ab... Banditen überfallen die Leute in den Hintergassen...", murmelte Bell abgelenkt von ihrem unruhigen Patienten, "es gibt so viele Menschen in Merina... das hier ist nur eine kleine Zahl, aber eben auf einem Fleck versammelt."
Bell versuchte, sich zu konzentrieren und blickte dem Mann in die Augen. "Ich weiß nicht... er ist nicht voll bei Bewusstsein...", sagte sie abwesend und versuchte, Macht über den Geist des Mannes zu bekommen, aber sie fand ihn nicht. Er hatte sich tief zurückgezogen vor Schmerz und Fieber, seine Augen waren leer, wenn er im Delirium sprach.
Trotzdem flüsterte sie dem Mann Worte zu und versuchte, irgendeinen aktiven Teil seines Bewusstseins zu erreichen. "Es brennt nicht mehr. Das Feuer ist aus. Du bist in Sicherheit." Außerdem hielt sie ihn fest, soweit sie konnte, damit er Akia nicht störte.

Yehl riss sich langsam wieder zusammen. Als die Übung mit dem Stein kam, versuchte er es gar nicht erst den Stein zu heben, er beschwor einen Wind der den Stein hob.
Auch wenn er immer noch Angst vor seinen Vater hatte schaffte er es dennoch seine innere Mitte wiederzufinden. Ein Teil von Yehl erwachte wieder das er längst für verloren gehalten hatte. Und so schaffte er es auch seine Heilungskräfte wieder zu erwecken. Und um das auch gleich zu testen ging er in den Krankensaal, wo er zu seiner Überraschung Akia und Bell vorfand. "Was macht ihr denn hier?" fragte er verwirrt.

Yehl fand ein volles und überlaufenes Krankenzimmer vor. Nicht einmal nach der Explosion, die Akia verursacht hatte, war es hier so voll, laut und chaotisch gewesen.

Bell schaute etwas verärgert über die Störung zu Yehl. Sie hatte den Faden verloren und würde gleich noch einmal von vorn anfangen müssen.
"Was machst du denn hier?", sagte eine tiefe männliche Stimme hinter Yehl noch bevor Bell und Akia antworten konnten. Ein Lehrer war hinter ihm aufgetaucht. Er war allen dreien unbekannt. "Während der Nächte dürfen nur Befugte sich im Krankenzimmer aufhalten. Wir haben auch so schon genug Chaos hier", sagte der Lehrer und zeigte mit einer weitreichenden Geste auf den ganzen Saal, der voller Verletzter und herumwuselnder Lehrer und Schüler war. "Obwohl... wenn du schon einmal hier bist, kannst du dich auch nützlich machen. Bleib so lange bei den beiden Schülerinnen hier und hilf ihnen, bis ich Meisterin Indra gefunden habe und sie eine Aufgabe für dich hat."

"Wir arbeiten", sagte Bell leise und betrachtete wieder den Verletzten. Sie musste Yehl ja nicht verraten, dass sie Strafdienst leistete... Außerdem hatte sie ihm vor ein paar Tagen ja gesagt, dass sie einige Nächte im Krankenzimmer würde arbeiten müssen.

Yehl ignorierte den Lehrer, sollte er doch sagen was er wollte. Yehl wollte helfen und wenn die das nicht wollten wäre das nicht sein Problem.
"Gut darf euch helfen? Ich würde gern helfen. Soll ich ihn verbinden oder erst einmal die Wunden reinigen?" fragte er die beiden Mädchen und es war zu merken das er wirklich helfen wollte.

Akia hatte Yehls kommen gar nicht bemerkt, sie war vollends konzentriert darauf den Mann zu behandeln, ihre Hände leuchteten sanft und unter der Verbrannten Haut regenerierte sich neue, sodass die alte schmutzige und seine wunden langsam abgestoßen wurde. Sie schälte sich in großen fetzen wie bei einer schlange, aber zumidnest seine schmerzen ließen damit etwas nach. Als sie fertig war, hatte sie die Wunden geheilt und wischte sich leicht über die stirn, aber er hatte immernoch fieber und wie man dagegen vorging konnte sie beim besten willen nicht sagen. "Was wollen wir mit ihm machen?" fragte sie an Bell gewandt, Yehl fiel ihr auf udn sie schaute kurz zu ihm udn nickte, mehr sagte sie allerdings nicht.

"Verbände anzulegen, während Akia heilt, ist in den meisten Fällen Zeitverschwendung", erwiderte Bell Yehl leicht lächelnd und beobachtete den Verletzten. Jetzt, da die Schmerzen schwanden, wurde er ruhiger und es war nicht mehr nötig, ihn zu beeinflussen. Bell zuckte mit den Schultern. "Das Fieber wird sicherlich verschwinden, jetzt, da die Ursache ausgemerzt wurde...", sagte sie zögernd. Ganz sicher war sie sich da nicht, aber es schien ihr eine gute Erklärung zu sein und sie wollte keinen der Lehrer behelligen. "Vielleicht sollten wir ihn einfach ruhen und schlafen lassen? Dann kann er natürlich heilen... das wird sicherlich das Beste sein und wir können in der Zeit vielleicht schon jemand anderem helfen?"
Sie schaute sich um, aber tatsächlich waren im Moment alle Patienten versorgt, doch es gab ein paar freie Betten.

Indra kam hastig vorbei gerauscht. "Sehr gut, er wird überleben", lobte sie. "Oh, ihr habt Verstärkung? Ausgezeichnet." Sie gab Meister Francis ein Zeichen, den nächsten herein zu lassen und war schon verschwunden, um die anderen zu koordinieren. Zwei halbstarke Burschen in abgewetzter trugen einen bewusstlosen blonden jungen Mann in eine der Nischen. Bell gab den anderen beiden ein Zeichen, lotste sie dorthin und zog den Vorhang zu. Bisher hatten sie in dem offenen Teil des Saales gearbeitet, aber ihr wurde sofort klar, warum die Nischen mit den Vorhängen immer schleunigst besetzt wurden. Sowie der weiße Stoff geschlossen war, breitete sich Stille aus. Keine fremden Schreie, kein Lärm, keine Hektik mehr. Bell seufzte erleichtert und blickte optimistisch zu ihrem neuen Patienten, der gerade erwachte.

Ihr Lächeln verschwand und sie wurde blass. Das Hemd des jungen Mannes war aufgeschlitzt und neben einem nicht allzu tiefen Kratzer an der Schulter war ein kleiner, schwarzer Buchstabe auf der Haut zu sehen: Ein geschwungenes "M", wie sie es selbst schräg unterm Nabel trug. Yehl musste es bereits gesehen haben, Akia sicher auch und die Tatsache, dass ihr Patient versuchte, dieses Zeichen vor ihnen mehr schlecht als recht mit der Hand zu verbergen, machte es nicht besser.
"Also, was haben wir?", fuhr sie fort, als hätte sie nichts gesehen oder bemerkt und ließ den Blick schweifen. "Einige Schnittwunden... keine allein tödlich, aber er könnte verbluten... Prellungen... vielleicht ein Sturz oder eine Keule..."
Ihr Patient bekam Angst, als er die drei uniformierten Schüler sah. Mit entsetztem Gesicht drehte er sich so lange auf der Liege, bis er davon aufstehen konnte und wollte flüchten.
"Keine Knochenbrüche...", bemerkte Bell trocken. Sie war zu langsam, um zu reagieren, als der Verletzte auf dem Steinboden in seiner eigenen Blutlache ausglitt und stürzte.

Yehl rief einen Wind herbei der den Sturz ein wenig bremste aber nicht aufhalten konnte. Yehl ging zu ihm und hob ihn wieder auf, als der junge Mann sich wehren wollte zog Yehl seinen reich verzierten Dolch und hielt ihm ihn an die Kehle. "Leg dich doch einfach hin. Du bist hier in Sicherheit und wir können dir helfen."
Sanft drückte er den jungen Mann wieder aufs Bett zurück. Nachdem er wieder ruhig war steckte er seinen Dolch wieder weg. Yehl hatte das M bemerkt aber er zog es vor darauf jetzt nicht einzugehen. Yehl wollte zwar seine Heilmagie ausprobieren aber er wollte nicht Akia und Bell dazwischen funken, also beschrenkte er sich darauf die Kleidung zu öffnen und die Wunden auszuwaschen. Yehl ließ etwas Magie in das Wasser mit einfließen damit er sämtliche Verunreinigungen ausmerzen konnte.

"Das ist natürlich die beste Taktik um ihn zu beruhigen" knurrte Akia yehl entgegen. Diese Leute hatten weißgott schon genug gelitten, sie mussten nciht auch noch bedroht werden, viele hatten sicher furchtbare angst davor überhaupt hierher zu kommen. "Bell beruhig ihn doch ein wenig ja?" sie schaute ihn ruhig an. "Hab keine angst.." flüsterte sie sie sah den seltsamen schnitt an ihm und war nicht sicher was diese wunde sollte, irgendwo hatte sie sowas schonmal gesehen aber sicher war sie sich nicht mehr. Sie schüttelte leicht den Kopf und begann sich zu konzentrieren. Langsam begannen ihre Hände zu leuchten und prickelnd und leise knisternd begann ihre Magie zu wirken. Seine wunden schlossen sich langsam, und er hörte auf zu bluten. Je öfter Akia den Zauber anwandte umso besser gelang er und umso mehr lernte sie ihn kennen. Es dauerte nicht allzulang da brach sie den Zauber ab, denn er hatte keine Wunden mehr die sie auf diese weise hätte behandeln können.

"Gute Idee, mach ihm noch mehr Angst", murrte Bell und drückte die Schultern des Verletzten auf die Liege. Er musste irgendetwas über Magie wissen, denn er wollte sie nicht ansehen und drehte den Kopf zur Seite, damit sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Als sie sein Kinn umfasste und seinen Kopf drehte, kniff er die Augen zusammen. Bell zuckte mit den Schultern und überlegte.
Akia und Yehl schienen beschäftigt und ihr fiel nichts besseres ein, also schnitt sie ihre Uniform ein Stück mit ihrem Messer auf und zeigte ihrem Patienten ihr Zeichen. "Du bist unter Freunden", sagte sie leise zu ihm. "Hab keine Angst." Er wurde augenblicklich ruhiger und beobachtete das erste Mal seine drei Heiler und das, was sie taten, mit Interesse. Es ging ihm bereits viel besser und mit unerwarteter Kraft packte er Bells Uniform und zog sie zu sich hinunter, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Es war eine Botschaft, aber nicht für sie bestimmt. Sie merkte sich jedes einzelne Wort, um sie später wiedergeben zu können, aber sie seufzte, denn sicher hatte er sie jetzt in irgendetwas hineingezogen, was sie gar nichts anging.
Bell sah jetzt ihre Vermutung bestätigt, was dieses Zeichen zu bedeuten hatte und seufzte. Sie schaute Akia und Yehl bei der Arbeit zu, denn ihre Aufgabe war hier bereits getan. Stirnrunzelnd überlegte sie, wie sie den beiden das später erklären sollte, sie wusste ja selbst nicht genug.

Akia hatte die seltsame geste mitbekommen und ihr fiel auch ein woher sie das Zeichen kannte.
Sie beschloss sich da tunlichst raus zu halten, das würde nur wieder ärger bringen, denn der klebte ja an Bell wie die Fliegen am Kot... Sie wandte sich stattdessen zum gehen und nickte Meister Francis zu der den nächsten Patienten herreinbringen lies. Sie wollte so vielen als möglich helfen und sie war nicht sicher ob sie an seiner stelle einfach hätte die leute abweisen können.

Wie Akia befand Bell, dass es am Besten wäre, die Sache ruhen zu lassen. So lange niemand nachfragte, würde sie kein Wort darüber verlieren.

Meister Francis sah den Wink und ließ den nächsten herein, beziehungsweise die nächste. Die Frau trug ihre Verletzung mit Fassung, sie gehörte der Stadtwache an und hatte sich beim Üben verletzt. Es war ein Unfall gewesen, aber ohne Magie würde ihr Arm amputiert werden müssen. Sie blickte die drei ein wenig misstrauisch an. "Seid ihr nicht noch ganz schön jung? Dürft ihr überhaupt noch wach sein?", murrte sie und setzte sich auf die freie Liege.
Sie schien über eine magische Lösung nicht ganz glücklich zu sein und drehte den Kopf zur Seite. "Tut was ihr tun müsst, je weniger ich davon merke, um so besser."
Bell setzte sich auf den Rand der Nachbarliege. Hier brauchte sie nicht viel tun, also konnte sie ruhig Akia beim Heilen zusehen und vielleicht endlich herausbekommen, wie dieser Zauber funktionierte.

Akia schaute zuerst vorsichtig in die Wunde. Es war nur wenig schmutz darin und nachdem sie sie ausgewaschen hatte legte sie die Hande sanft darauf. "Halt still wenn du kannsT" meinte sie leicht herrausfordernd denn das sie hier waren und halfen hätte sie dame ruhig würdigen können wie sie fand. Ihr Zauber wirkte gut aber nur sehr langsam. Sie war müde und ihre konzentration zu halten fiel ihr sehr schwer, aber nach ein paar minutenf and sie wieder einklang mit dem zauber so wie francis es sie lehrte und die wunde schloss sich schneller und schneller bis sie ganz verheilt war. Akia blickte zufrieden drein. "Bell du solltest das auch lernen.." meinte sie lächelnd um die leicht gespannte situation zu lockern. bell hatte ein geheimnis von dem akia nichts wissen wollte aber sie wollte auch nicht das sich bell wieder beobachtet oder unter druck gesetzt fühlte. Auch über das Schreibproblem hatte akia kein wort mehr verloren, vermutlich würde bell es ihr ohnehin nicht danken aber es gab keinen grund das herrum zu erzählen.

Bell schaute die Wachfrau finster an. "Wir tun das für Euch und nicht für uns. Wir haben davon nichts", sagte sie unfreundlich. "Kommt nicht her, wenn ihr euch nicht helfen lassen wollt, dann überlebt wenigstens jemand, der es verdient hat."
Sie wandte sich Akia zu. "Ja sollte ich... ich weiß nur nicht... wie." Sie lächelte. "Vielleicht lernen wir es ja morgen. Da steht Heilmagie auf dem Plan, glaube ich."
Yehl war ebenso wie sie zur Untätigkeit verdammt, die Frau hatte ja nur eine Wunde.
Die Wachfrau unterdessen wollte etwas sagen, doch Bell hatte bereits mehr als genug gehört. Sie warf ihr einen kurzen Blick zu und ihre Blicke kreuzten sich, weil die Frau erhobenen Hauptes sprechen wollte. "Seid einfach still", sagte Bell leise und der Mund der anderen schloss sich wieder.
"Yehl sollte den nächsten Patienten übernehmen. Wir wissen ja, dass er den Zauber kann", sagte sie wieder lächelnd.

Akia nickte nur obwohl sie nicht sagen konnte das sie sich gerade über yehl freute, sie hatten länger nichts miteinander zu tun gehabt und sie war nicht sicher ob er ihr immrnoch übelnahm das er verletzt worden war. Auch sein Verhalten mit dem Dolch gerade passte nciht recht zu ihm und Akia war nicht sicher was sie davon halten sollte. Sie wollte sich da lieber raushalten und solange Yehl sie zufrieden lies konnte sie ihm kaum etwas vorwerfen. "Ja Yehl.. dann zeig mal was du kannst.." sie warf der Frau einen letzten missbilligenden blick zu. "Ihr müsst euch nicht bedanken.." meinte sie in stark sarkastischem tonfall und ging zum nächsten Bett, wo Francis ihnen wieder hatte einen Patienten hineinbringen lassen.

"Nein ich sehe ich störe hier nur. Ich werde die ehrenwerte Dame nach draußen begleiten und vor der Tür für die Patienten die warten müssen tun was ich kann." Mit hoch erhobenen Hauptes ging er neben der Wache nach draußen. Er merkte wenn er nicht willkommen war und so nötig hatte er die Gesellschaft der beiden Mädchen nun auch nicht das er sich aufdrängen musste außerdem wollte er Akia nicht die Aufmerksamkeit stehlen. Und so verließ er ohne ein weiteres Wort zu sagen den Krankensaal.
Draußen war ihm aufgefallen das er keine Verbände mitgenommen hatte, er seufste schwer, aber er würde nicht noch einmal zurückgehen. Also zog er seine Robe aus und riss sie in kleine Lange Stücke. Und dann begann er diejenigen die nicht fortgeschickt wurden aber schwer verletzt waren grundlegend zu versorgen damit diese nicht so kurz vor dem Ziel starben. Der Heilzauber kostete ihn viel Kraft und er gelang Yehl auch nicht so gut wie früher, fast so als ob ein Widerstand ihn daran hindern wollte.

Akia schaute ihm wütend nach, was waren denn das für Alüren die er nun ausübte? Am liebsten wäre sie ihm hinterhergesprungen, zu ihrer überraschung hielt Bell sie zurück. Sie knurrte nur nochmal. Erstaunlich das gerade hier die beiden mädchen lernen gemeinsam zu arbeiten. Akia atmete einige male tief durch und dachte an Francis. Sie musste ruhig bleiben, sollte er doch bockig sein.. damit hatte sie nichts zu tun. Sie wollten hier helfen und nur das zählte für die Menschen die hierher kamen. Sie schaute Bell rwieder ruhig an. "Versuch doch beim nächsten mal mir ein wenig unterstüzung zu geben, vielleicht lernst du den zauber.. ich.-. würde auch gern lernen was du kannst... du schaffst es so leicht sie zu beruhigen..." Akia versuchte sich freundlich zu zeigen, zumindest Bells art hier dirn zu handeln war aufrichtig und sie bemühten sich beide für das selbe Ziel das musste sie ihr wohl anrechnen.

Bell schaute Yehl nach und zuckte mit den Schultern. Sie musste das nicht kommentieren, Akia hatte sicherlich das gleiche wie sie gehört und gesehen. Zwar verstand sie auch nicht ganz, was er für ein Problem hatte, aber nachlaufen würde sie ihm ganz sicher nicht. Vielleicht ließ sich in der Nacht vor Akias Entschuldigung etwas herausbekommen. Erwartete er Begeisterung, wenn er in einem Raum voller Verletzter ein Messer zog und es jemandem an die Kehle hielt?
"Lass ihn, im Moment haben wir wichtigeres zu tun", sagte sie zu Akia und ging mit ihr ans nächste Bett. Sie blickte Akia lange an und wog ihre Antworten ab. "Ich würde gern heilen können, aber ich weiß nicht, ob ich es dir beibringen kann und du es wirklich lernen willst. Es ist eigentlich ein... ziemlich mieser Trick... zum Guten gewendet." Akia würde ohnehin nichts anderes von ihr erwarten, da konnte sie auch gleich die Wahrheit sagen.

Die Wachfrau verließ das Zimmer an Yehls Seite. Sie sah aus, als würde sie noch etwas sagen wollen, doch sie schien es sich jedes Mal anders zu überlegen.
Eine Hand legte sich auf Yehls Schulter, während er emsig arbeitete, eine andere Hand reichte ihm einige Verbände. Meister Gerrith war herausgekommen, als er den Schüler gesehen hatte. "So sehr ich schätze, was du hier für die Menschen tust, muss ich dich darauf hinweisen, dass deine Uniform Schuleigentum ist." Er zeigte auf einen Aushang direkt neben der Tür:

Auszug aus den Schulregeln

1. In der Schule gelten nur die Schulregeln, nicht die der Stadt Merina. Sie gelten für alle, die sich im Schulgebäude aufhalten. Schüler müssen die Schulregeln auch außerhalb der Akademie befolgen.

....

3. Es ist verboten, Schulleiter, Lehrer, Angestellte, Besucher oder andere Schüler in jedweder Form zu verletzen, zu schädigen oder zu töten.

4. Schuleigentum darf nicht beschädigt oder unerlaubt entfernt werden.
...

9. Verstöße gegen die Schulregeln werden je nach Schwere geahndet und bestraft. Hierfür dürfen Lehrer die dritte Regel außer Kraft setzen.
...


"Es ist kein schweres Vergehen. Nimm die Verbände und arbeite erst einmal weiter, das ist viel wichtiger. Wir klären das ganze morgen, du leistest hier gute Arbeit." Gerrith lächelte Yehl aufmunternd zu. "Ich werde leider drinnen gebraucht", verabschiedete er sich.

Yehl sagte nichts sondern zuckte nur mit den Schultern. Sollten sie ihn doch bestrafen. Sie hatten ja recht, es war Schuleigentum, aber das war ihm gleich. Yehl hatte schon Verletzte und Tote gesehen, aber das hier berührte sein Herz dann doch. Es ärgerte ihn ein wenig von den Beiden Mädchen ausgeschlossen zu werden aber was hatte er erwartet? Freundschaft? Yehl schüttelte verärget den Kopf. Sein Vater hatte ihn gelehrt das man Kamaradschaft fördern sollte aber Freundschaft überflüssig war und Yehl vermutete das er vielleicht recht hatte. Seine Hände waren mittlerweile blutgetränkt. Nach einiger Zeit verließen ihn seine magischen Kräfte und er konnte sich nur noch auf seine Verbände verlassen. Doch dann kam ein Kind, und auch wenn Yehl vieles gewöhnt war, das hier war zu viel. Das Kind lebte noch, auch wenn Yehl nicht wusste wieso, denn durch die Mitte des Torsos war eine lange Stange gestoßen, vermutlich von einem Zaun. Er sah den Vater fragend an. "Was ist denn passiert?" fragte Yehl bestürzt.
Der Vater berichtete das der Kleine gespielt hatte und auf einen Baum geklettert sei und von diesem heruntergefallen auf eben diesen Zaun.
Yehl wischte sich mit seiner blutigen Hand über das Gesicht, was keine gute Idee war, denn nun war sein Gesicht ebenfalls blutig.
Er sah den Kleinen an und stellte fest das er keine Zeit mehr hatte und so beschloss er einen Zauber anzuwenden der nicht ausdrücklich verboten aber eigentlich nicht toleriert wurde.

Yehl ging etwas abseits von den anderen Verletzten und bat den Vater das Metall aus dem Körper zu ziehen. Der Vater war geschockt doch als Yehl ihn anschrie tat er was der Zauberlehrling von ihm verlangte. Nachdem der Zaunrest entfernt war, rief Yehl die Winde der Magie herbei und da seine eigenen Kräfte aufgebraucht waren blieb ihm nur seine Kraft aus der Umgebung zu ziehen. Die Luft wurde klirrend kalt und jedes kleine Tier das in seiner Nähe war verging. Yehl leitete die Energie in den Körper des Jungen. Die Wunden schlossen sich langsam und widerwillig, aber sie schlossen sich, leider nicht gänzlich. Doch das was jetzt noch übrig war konnten die Lehrer leicht behandeln. Er hatte das Kind nicht gerettet nur Zeit verschafft. Doch mit diesem Zauber hatte er sich etwas übernommen. Kalter Schweiß bedekte seine Stirn und er fühlte sich schmutzig und fertig. Schwankend stand er auf und ging zurück in die Akademie. Müde sank er im Inneren der Mauern zu Boden und brauchte eine Weile bis er wieder hoch kam. Es kam ihn wie eine Ewigkeit vor bis er endlich sein Zimmer und sein Bett erreichte. Er viel auf sein Bett, doch schlafen konnte er nicht, denn dunkle Träume suchten ihn heim.

Akia und Bell hatten den nächsten Patienten verarztet und Akia versuchte Bell zumindest mut zu machen sich an dem Zauber zu probieren. Aber sie wollte sie auch nicht unter Druck setzen. Sie arbeiteten hier gut zusammen und ihre fähigkeiten ergänzten sich, außerdem merkte Akia wie Bells ruhe sich auch auf sie selbst legte und sie sich besser konzentrieren konnte. Als sie ihn verarztet hatten wurde der kleine Junge zu ihnen herrein gebracht und Akia schaute ihn aufgeregt und betroffen an. Sie beeilte sich mit ihrem Zauber aber ihre Hände zitterten, es war schwer sich zu konzentrieren und Bell fiel auf das Akias Hände ein wenig anders leuchteten, auch die wunden schlossen sich viel langsamer als vorher.

Nahe der Tür nickten sich Meister Gerrith und Meister Francis zu. "Ich habe dem Jungen zugesehen. Ich werde mich um seine Strafe kümmern", sagte Francis. "Yehl Perun, richtig?"
Gerrith nickte zur Bestätigung.

"Du bist erschöpft", stellte Bell fest. "Lass es mich probieren und sag mir, was ich tun muss." Sie beobachtete das bleiche Kind mit den strubbeligen Haaren einen Moment. "Die Wundheilung hat schon eingesetzt... aber die Wunde sieht frisch aus... jemand muss schon einen Zauber darauf gewirkt haben", stellte sie fest und legte vorsichtig die Hände neben Akias. "Also? Wie geht das?", fragte sie und fühlte sich gleichzeitig ein wenig aufgeregt, schließlich hatte sie das noch nie versucht.

Akia zitterte leicht. "Ich.. kann mich nur nciht konzentrieren.." meinte sie nervös.. "Du musst.. also.. es ist.. konzentration.. wenn du genau weißt was ihm fehlt, dich hineinversetzt, kannst du ihm deinen willen angeben, aber vorsichtig, nicht zu schnell.. denk daran was du dir wünscht, konzentriere dich darauf was die Magie tun soll.. und.. vergleiche dein eigenes.. gesundes empfinden mit dem fremden.." je mehr sie sprach umso ruhiger wurde sie und als auch Bells Hände sanft zu leuchten begannen fand sie langsam zurück zu dem gewohnten zauber und zu dem was sie tun musste. Mit Bells zusätzlicher Magie begann die Wunde endlich sich zu schließen sodass sie dabei zusehen konnten.

Etwas skeptisch hob Bell eine Augenbraue. Ihr reichte eigentlich ihr eigenes Empfinden, sie wollte gar kein fremdes dazu haben... und was ihm fehlte, wie sollte sie das herausfinden? Sicher, auch sie sah das Loch in dem Jungen, aber woher sollte sie wissen, wie das von innen aussah?
Nachdenklich schloss sie die Augen und blendete die Geräusche aus dem Saal aus. Dann konzentrierte sie ihre Wahrnehmung auf den Jungen, so wie sie es sonst mit der Umgebung tat, wenn sie möglichst viel mitbekommen wollte. Da war ein Puls unter ihren Händen, ein schwaches, unregelmäßiges Klopfen und da war ihr eigenes Herz, das so viel kraftvoller und gleichmäßiger schlug. Außerdem war sie irgendwie... ganz und der Junge eben nicht. Diesen Unterschied galt es also auszugleichen. Es war gar nicht so schwer, der Körper des Jungen sog ihre Kraft auf wie ein Schwamm, sie musste sie nur in die richtigen Bahnen lenken... das zerstörte Gewebe reparieren.
Bell hörte ein Rauschen in ihren Ohren, aber sie ließ sich davon nicht beirren und leitete weiterhin ihre Kraft in die Wunde und der Herzschlag des Jungen wurde beständig kräftiger, aber es war immer noch nicht genug, sie musste noch mehr Energie geben... noch mehr...

Die Wunden des Jungen schlossen sich rapide, viel zu schnell für Akias Geschmack und er schlug plötzlich die Augen auf. Ganz aufgeregt über seine plötzliche Heilung und seine gegensätzlichen Erinnerungen schaute er Akia an. "Bin ich jetzt im Himmel?", fragte er und sah dann seinen Vater, der von Meister Francis daran gehindert wurde, den Saal zu betreten. "Na also", murmelte Bell und sank kraftlos auf den Boden.
"Papa, Papa, schau mal, mir gehts wieder gut", rief der Junge, sprang wie ein Flummi von der Liege und rannte voller Elan und Begeisterung auf seinen Vater zu.

Indra rauschte geschäftig vorbei und sah Bell am Boden liegen. Hastig warf sie Akia eine kleine Dose zu und zeigte auf Bell. "Behalt es ruhig", rief sie und war schon wieder weg zum nächsten Patienten.
In der Dose war Riechsalz, eben jenes, welches Arin einmal benutzt hatte, um Akia aufzuwecken und es roch so furchtbar, dass wohl selbst Tote davon auferstehen würden.
Unterdessen ließ Meister Gerrith den nächsten Patienten hereinschweben, da dieser nicht laufen konnte. "Das ist der letzte für euch beide, dann ist Bettruhe für euch", verordnete er.

Akia nickte. Sie hielt Bell das Riechsalz unter. "Bell.. wach auf.." meinte sie beruhigt und auch zufrieden. "Du hast es geschafft.." meinte sie leicht lächelnd. Der Junge wirkte ein wenig sehr aktiv und aufgekratzt, vermutlich hatte er ein wenig zu viel Energie bekommen, aber er war gesund und munter und winkte ihnen nocheinmaldankbar zu. Akia lächelte leicht und winkte kurz zurück, sie hielt bell immernoch fest. "Alles in Ordnung?" fragte sie und klang ein klein wenig besorgt.

"Irgs... was ist das denn widerliches?" Bell rümpfte die Nase und kam abrupt zu sich. Der Geruch ließ sie würgen und sie schob leicht die Hand mit dem Döschen von sich. "Oh", sagte sie nur, als sie feststellte, dass sie (wieder einmal) auf dem Boden lag.
"Ja, ich glaube schon. Ich fühle mich, als hätte ich einmal ganz Merina umlaufen." Sie zog sich an der Liege hoch. "Danke fürs Wecken... war ich lange weg? Was ist das für ekeliges Zeug? Es riecht echt abartig." Trotzdem lächelte sie Akia an und schaute sich im Saal um. Es konnte nicht lang gewesen sein. Sie seufzte. Eine allzu große Hilfe würde sie Akia wohl nicht mehr sein, sie hatte sich zu sehr verausgabt und ihr Kopf hämmerte, aber sie wollte und durfte noch nicht gehen und schaute daher zum nächsten Patienten.
"Den schaffen wir auch noch", sagte sie zuversichtlich zu Akia, aber sie sah inzwischen ziemlich bettreif aus während der Junge mit seinem Vater an der Hand fröhlich mit ihrer Energie davon hüpfte.

Neben zwei hässlichen Quetschungen an den Beinen, die entstanden waren, als ein zum Glück unbeladener kleiner Karren darüber gefahren war, hatte ihr Patient vor allem Angst. Kein Wunder, denn im Saal klang und roch es wie im Sterbehaus. Bell beruhigte den Mann. Das war nicht weiter schwierig, es erforderte wenig Kraft, sondern eher das Abpassen des richtigen Moments.
Akia sah, dass Bell immer eine Kombination aus Worten und Blicken benutzte und es war immer ein ganz bestimmter Gesichtsausdruck den sie hatte, wenn sie diesen Trick anwandte. Als würde sie irgendetwas mit Nachdruck vermitteln wollen. "Bleibt ruhig liegen. Wir werden Euch helfen."