Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Bell versuchte, sich mit irgendetwas abzulenken, während Akia den Text las, denn sie konnte es nicht ertragen, ihr Gesicht dabei zu sehen. Die Fehler häuften sich zum Textende hin.
"Ich musste noch nie einen längeren Text schreiben", rechtfertigte sie sich und nahm Akia nach der Korrektur etwas forsch die Blätter aus der Hand. Vielleicht hätte sie sich ihr doch nicht anvertrauen dürfen. Einer der Lehrer hätte ihr sicher auch geholfen, vielleicht sogar Dana selbst und die wusste ohnehin, wie es um ihre Schriftkenntnisse bestellt war.
Akia stellte fest, dass Bell tatsächlich rot im Gesicht geworden war. "Ich brauche keine Hilfe", sagte sie leicht verärgert, schien sich dann jedoch darauf zu besinnen, etwas freundlicher zu Akia zu sein, schließlich hatte sie sie um Hilfe gebeten. "Ich muss es allein schaffen. Danke fürs Lesen", sagte sie und suchte hastig ihr Schreibzeug zusammen, um dann den Raum zu verlassen. Dass so eine Kleinigkeit ihr Ego angekratzt hatte, verärgerte sie, schließlich gab es viele in Merina, die nicht lesen und schreiben konnte.

Bell hatte in der Eile den Schrank offen gelassen und nun, als sie schon weg war, rutschte eine Pergamentseite aus einem Stapel und fiel auf den Boden, direkt vor Akias Füße. Sie war von oben bis unten beschriftet, aber nicht mit Worten, sondern einem einzigen Buchstaben, immer und immer wieder geschrieben. Anfangs etwas krakelig, dann immer sauberer. Auf der Rückseite das gleiche Spiel noch einmal. Mit einem anderen Buchstaben.

Akia hob es auf und ihr wurde einiges klar, nur warum Bell so unfreundlich war nicht. Sie hatte sich an das lesen und schribeen auch erst wieder gewöhnen müssen das war doch nun wirklich keine Schande. Sie tat das Blatt zurück und schloss den Schrank ehe sie sich waschen ging und anschließend in ihr Bett schlüpfte, warum war Bell nur so stuhr? Es war doch keine schande ein wenig hilfe anzunehmen... Sie seufzte, woltle aber ncihts weiter dauz sagen Bell würde schon wissen was sie tat. Akia schlief bald ein denn sie war inzwischen mehr als müde und wollte schließlich morgen wieder zuhören.

Bell überarbeitete ihren Aufsatz bis sie beinahe mit dem Kopf darauf einschlief. Warum musste sie das eigentlich mit der Hand schreiben? Gab es nicht Magie für so etwas?
Sie hatte wieder Akias Blick vor Augen, als diese den Aufsatz gelesen hatte. Bell hatte sich fast so schrecklich bloß gestellt gefühlt wie damals, als die Stadtwache sie erwischt hatte. Es durfte einfach nichts geben, das sie nicht konnte, das sie angreifbar machte...
Müde machte sie die letzten Änderungen. Vielleicht würde Akia es noch einmal lesen? Sie wollte nicht noch jemanden darum bitten.

"Müde?", fragte eine Stimme hinter ihr und Bell sprang erschrocken auf. Wie schaffte Milan es, sich jedes Mal so anzuschleichen? "Du solltest nicht davon ausgehen, dass du in der Akademie sicher bist, Bella", sagte er leise. "Was ist mit meinem Auftrag? Du erweist dich nicht gerade als zuverlässig."
Bell verschränkte die Arme. "Was ist mit meiner Bezahlung?"
Bevor sie reagieren konnte, presste er sie an die Wand und sie spürte ein Küchenmesser nahe ihrer Rippen. "Hör mir gut zu, kleines Mädchen", flüsterte er in ihr Ohr. "Du schuldest mir fünfzig Gold, eine Nacht und ein Wetttrinken, also wirst du so lange für mich arbeiten, bis das Ganze abgezahlt ist. Auch wenn das bei dir den Rest deines Lebens bedeutet. Mit deinem letzten Auftrag hast du ja bereits angefangen." Er grinste wie ein weißer Hai und ließ die erschrockene Bell los. "Bevor du also Geld verlangst, solltest du erst mal deine Schulden bezahlen, Belladonna." Sie hasste es, diesen Namne zu hören und war sich sicher, dass er das wusste. Verärgert stopfte sie sein Grinsen mit einem von Yehls Goldstücken. Sie steckte es ihm einfach blitzschnell in den Mund, als er wieder etwas sagen wollte. Dafür hätte sie beinahe das Messer zwischen den Rippen gehabt, aber immerhin hatte sie ihn überrascht.

"Gib mir den Ring", verlangte er und drehte das Gold zwischen seinen Fingern. Sie suchte ihn unter ihren Gewändern hervor. Milan grinste. "Vielleicht sollte ich mal nachsehen, was du dort noch so versteckt hast." Sie zeigte sich unbeeindruckt. "Ich hätte dieses Scheißding beinahe verschluckt. Was willst du damit überhaupt?", fragte sie verärgert und mühte sich, ihre Furcht nicht zu zeigen.
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. "Frage mich nie nach meinen Geschäften", warnte er sie und ging einfach.

Bell lehnte sich zurück und seufzte erleichtert. Das war ja nochmal gut gegangen. Vor Schreck und Überraschung hatte sie ganz vergessen, irgendeinen Schutzzauber zu sprechen. Das musste sich ändern. Schreiben konnte sie nun nicht mehr, aber sie war auch fertig. Nur war sie möglicherweise zu wach zum Schlafen, denn ihr Herz schlug noch immer heftig.

Erschöpft ging sie aufs Zimmer zurück, legte den Aufsatz auf den Tisch und legte sich ins Bett. Noch eine ganze Weile starrte sie durchs Fenster nach draußen, ehe sie schlafen konnte.

Am Morgen bat sie Akia, ihren Aufsatz noch einmal zu lesen. "Entschuldige wegen gestern", sagte sie etwas beschämt während sie sich anzog.

Akia seufzte nur, sagte aber nichts weiter, sie las den Aufsatz und strich wieder ein paar Fehler an, es waren ncihtmehr viele und es las sich auch besser, das Schriftbild war allerdings immernoch seltsam. "Du solltest beim nächsten mal deinen Schrank zumachen" meinte Akia beiläufig "Die Hälfte deiner Pergamente lag plötzlich im Zimmer.." sie zog sich fertig an, band ihr Haar zusammen dun ging frühstücken ohne ein Drama daraus zu machen, sicher war bell nur zu stolz um zuzugeben das sie etwas nciht konnte.

Bells Gesichtsausdruck versteinerte plötzlich. "Hm. Danke", sagte sie nur etwas tonlos und wartete, bis Akia weg war, ehe sie hastig aufsprang um nachzusehen, was da herausgefallen war. Sie fand ihre eigenen Schreibübungen. Warum hatte sie sie aufgehoben? Verärgert zerriss sie das schöne Pergament und warf alle Schnipsel ins Kaminfeuer. Erst dann hatte sie sich halbwegs beruhigt und konnte ebenfalls zum Frühstück gehen.
Schweigend setzte sie sich neben Akia und Yehl, der noch immer so merkwürdig schweigsam war.

Am nächsten Morgen schaute Yehl zu Bell und nickte nur. Er wusste nicht ob sie verstehen würde was er meinte aber es war ihm eigentlich auch gleich.
Sein Vater würde kommen. Yehl konnte schon den zweiten Tag nichts essen. Du bist ein mieser kleiner Feigling schlt er sich selbst, doch ohne das er es bewusst tat, spührte er wieder die Peitschenstriemen auf seinem Rück und sah grausame Bilder vor sich. Niemand konnte Yehl Perun brechen, bis auf seinen eigenen Vater.
Yehl zeigte keine Regung nach außen doch innerlich zitterte er vor Angst.

Vielleicht solltest du weglaufen?dachte er sich, doch dann kamen die Erlebnisse einer früheren Flucht wieder in sein Bewusstsein. Es muss um die acht Jahre alt gewesen sein, als er mithilfe eines Stallburschens und seinem geliebten Pferd versucht hatte zu fliehen. Natürlich hatte ihn sein Vater schnell wieder eingefangen. Doch anstatt Yehl zu bestrafen, tötete er das Pferd und zwang Yehl, seinen eigenen achtjährigen Sohn, den Stallburschen zu töten. An diesem Tag ist etwas in Yehl zerbrochen.

Irritiert schüttelte Yehl den Kopf um seine Gedanken von solchen Dingen zu befreien. Er sollte sich Bell schnappen und ordentlich durchnehmen, denn er wusste nicht ob er je wieder Gelegenheit dazu bekommen würde.

Bell versuchte das Nicken zu deuten und zog eine Augenbraue hoch. Was genau wollte er ihr damit sagen? Ja oder Nein? Und warum schüttelte er kurze Zeit später den Kopf? Sie seufzte. Geheime Absprachen verliefen eigentlich anders... Sie würde doch mit ihm darüber reden müssen. In der Schule.
"Yehl, alles in Ordnung? Du bist so ungewöhnlich still... Wo ist der Junge, der auf meinem Grab tanzen wollte?", fragte sie aufmunternd und langte beim Frühstück zu.

Ihr Geschichtslehrer hieß Hagen und sah ziemlich genau so aus: Groß, blond und hager. "Wir lernen Geschichte, um aus ihr zu lernen", verkündete er. Er begann in einer Zeit, von der es nur Legenden, keine Aufzeichnungen gab und Bell fand das ganze so abstrus, dass sie ziemliche Mühe hatte, das nicht zu kommentieren. Die Menschen hatten ohne Magie gelebt, stattdessen ließen sie ihre Arbeit von merkwürdigen Maschinen erledigen. Sie hatten in merkwürdigen Häusern gewohnt, die bis in den Himmel reichten und sich um solche Dinge wie Nutzungsrechte am Erdboden gestritten und angeblich so tief in die Erde gebohrt, dass sie dort glühenden Stein vorgefunden hatten. In Bells Augen war das natürlich totaler Schwachsinn. Und wie zur Hölle sollte man über eine größere Entfernung reden können, indem man an das Ende eines Metalldrahtes sprach?
Wiederwillig schüttelte sie den Kopf und hörte nicht mehr so genau hin.
Meister Hagen füllte den ganzen Tag mit solchen Legenden, versprach ihnen aber, dass beim nächsten Mal Zahlen und Fakten folgen würden.

Akia fand das ganze eher spannend, so wie alte Kinderm,ärchen. Sie schrieb das ein oder andere mit und lauschte den famosen Mythen die sie eher zum schmunzeln brachten.

Oh ja aus der Gesichte lernte man. Und Yehl hatte gelernt. Als Bell ihn fragte ob alles in Ordnung sein lächelte er sie nichtssagend an und nickte nur freundlich. "Das mit dem Essen gehen finde ich übrigends eine sehr gute Idee." meinte er freundlich beugte sich dann aber vor um ihr ins Ohr zu flüstern. "Ich hoffe du bist belastbar, da ich vorhabe eine Menge auszuprobieren." Yehl lächelte nicht und es gab auch kein anzügliches Grinsen, es war einfach eine Feststellung.
Er musste sich endlich zusammen reißen doch die Furcht hatte ihn fest im Griff.

"Sieht nicht so aus", murmelte sie. Bell verriet mit keiner einzigen Reaktion, dass sie sein Flüstern gehört hatte. Nach einem Moment sagte sie jedoch: "Keine Besprechung in der Akademie. Ich lasse dich wissen, wo wir uns treffen." Dabei bewegten sich ihre Lippen kein bisschen. Innerlich lächelte sie ein bisschen. Offenbar hatte er Angst, etwas zu verpassen.

Bell musste sich zusammen reißen, um nicht verärgert mit der Hand auf den Tisch zu schlafen. Glaubte dieser Lehrer etwa den Schwachfug, den er dort erzählte?
Maschinen, die eine Operation am Auge durchführen konnten... andere seltsame Maschinen, mit Hilfe deren Menschen sich schneller als auf einem Pferderücken bewegen konnten... Musik, die nicht von Instrumenten kam... Die Länder wurden nicht von Königen regiert sondern vom Volk per Abstimmung...
Seufzend schloss sie die Augen, um sich das nicht länger anhören zu müssen. Interessanter war da schon der erwähnte große Krieg, das Aufkommen von Magie und Dämonen, die alle drei zusammen letztendlich die damals bekannte Welt vernichtet haben sollen...

Bell war beinahe eingeschlafen, als sie endlich ihren Dienst in der Bibliothek antrat. Danach korrigierte sie ihren Bericht für Arin, damit sie ihn auch endlich abgeben konnte.

Yehl nickte nur.

Der Geschichtsunterricht war bis jetzt vollkommen irrelevant da es nichts zu lernen gab. Es gab eine Welt vor der Welt. Toll, sowas soll vorkommen.
dachte Yehl gelangweilt. Hatte der Lehrer nicht etwas aus der Vergangenheit lernen gesprochen? Und was sollte er denn lernen? Das man Märchen als Fakten verkaufen konnte? Sicher, große Vögel aus Stahl in denen Menschen von A nach B flogen. Yehl wusste nicht welchen Zauber sein Lehrer verpatzt hatte das sein Geist so gelitten hatte aber Yehl beschloss diesen Zauber dann niemals zu wirken wenn er ihn herausgefunden hätte.

Akia fand vor dem Zubettgehen einen Stück Pergament von Meisterin Indra auf dem Tisch das besagte, dass sie übermorgen Nacht wieder in den Krankensaal mussten.

Bell gab ihren Aufsatz ab und ging in dieser Nacht ziemlich früh schlafen, denn sie war noch immer müde von ihrem letzten Einsatz im Krankenflügel. Außerdem nutzte sie die Zeit, in der Akia noch nicht da war, um ihre wenigen Sachen zu ordnen, damit so eine Peinlichkeit wie am Morgen nicht noch einmal passieren konnte.

Wieder rückte Akias öffentliche Entschuldigung und die Ankunft von Yehls Vater einen Tag näher. Im Unterricht bekamen die drei Schüler nun Mathematikunterricht und die Lehre von einigen Naturgesetzen als Stoff. Wenigstens das konnte Bell nachvollziehen. Das Rechnen förderte logisches denken und wer etwas schweben ließ, musste dazu die Erdanziehung überwinden. Allerdings gab es für viele Naturgesetze keine Erklärung, die sie als ausreichend belegt empfand. Natürlich fiel alles nach unten, das wusste jeder, der schon einmal etwas fallen gelassen hatte. Aber warum? Das fand Bell viel interessanter und das Rechnen tröstete sie über ihre Schwäche beim Lesen und Schreiben hinweg.
Tatsächlich waren diese Stunden schneller vorbei als ihr lieb gewesen war.

Beim Rechnen schrieb Yehl brav, allerdings lustlos mit. Er wusste das er den Stoff brauchte, auch wenn er gerade nicht bei der Sache war.

Einige Stunden zuvor hatte Yehl seinen über fünfzehnseitigen Aufsatz abgegeben, mit dem Vermerk das noch einige Seiten folgten, nur in der Zeit und ohne fundiertes Hintergrundwissen nicht umsetzbar waren. Wenigtens dazu konnte er sich durchringen, ansonsten war Yehl nicht mehr aufzufinden. Er kroch einen Schatten gleich durch die Gänge und Flure und ging jedem aus dem Weg. Er war einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt als das er jemanden anderes hätte treffen wollen.

Akia schrieb auch hier mit obwohl ihr das schwerer fiel als die anderen formen von Lehrstoff, Bells udn Yehls desinteresse an der Geschichte verstand sie nicht ganz, natürlich klang es Hahnebüchen aber dennoch war es interessant.

Sie erinnerte sich daran das ihre entschuldigung noch ausstand und nahm sich vor am nächsten Tag einmal in die stadt zu gehen. Sie wollte etwas finden, ein Geschenk für Meister Francis denn sie wollte sich vorher unbedingt bei ihm bedanken.

Einige Stunden zuvor hatte Arin etwas leidend auf die 15 Seiten von Yehl geschaut. Er hatte doch nur um Beobachtungen gebeten... Aber er hatte die Anzahl der einzureichenden Seiten nicht begrenzt, also war er wohl selbst Schuld. "Vielen Dank, Yehl." Er hatte gefragt, wie ihm der neue Unterricht gefiel, aber sehr lang war das Gespräch nicht geworden.

Der nächste Tag brachte Magietheorie mit sich. Sie wurde von Arin unterrichtet und unterschied sich wenig von den ersten Stunden, die sie bei ihm hatte. Er erzählte nur noch mehr und es gab keine praktischen Übungen, denn die gab er ihnen als Hausaufgabe. Bell schwirrte der Kopf vor so viel theoretischen Überlegungen, aber wenn sie die Praxis schon nicht richtig beherrschte, wollte sie wenigstens die Theorie können, daher strengte sie sich etwas mehr als sonst an, um alles zu verstehen und war froh, dass ihr Unterricht nun kürzer ausfiel als in den ersten Tagen.

Akia hatte vor ihrem Besuch in der Stadt eine weitere Stunde mit Meister Francis. "Emotionen... können der Schlüssel zu sehr starken Kräften sein, aber sie sind gefährlich. Um sie zu kontrollieren, bedarf es Vernunft und einer gewissen Ruhe. Zumindest letzteres kann gelernt werden."
Es kam einer der seltenen Momente, in denen Francis seine Schülerin direkt ansah und direkt mit ihr sprach. "Welche deiner Emotionen kannst du am schwierigsten kontrollieren und welches sind die stärksten, Akia?"

Akia überlegte eine Weile. "wen ich.. an meine Zeit hier in der akademie denke.. glaube ich.. Wut.. und Angst.." antwortete sie nach einre Weile. Auch wenn Francis ein wenig seltsam war, so war Akia ihm doch sehr Dankbar und irgendwie mochte sie ihn doch, seine ruhige Art dinge zu erklären und seine scheinbar unendliche geduld beeindruckten sie immer wieder und darum gab sie sich besondere Mühe von ihm zu lernen udn nach der Nacht im Krankenflügel war sie sehr zufrieden mit dem Fortschritt.

"Wut und Angst", erwiderte Francis, "sind nicht ungewöhnlich. Das ist nichts, dessen man sich schämen muss. Wie sieht es mit Trauer aus? Oder Freude und Glück? Oft lösen auch sie magische Ereignisse aus, aber sie werden nicht bemerkt, weil sie selten Schaden anrichten. Und wer würde sich denn schon beschweren, weil ein Regenbogen sich über den Himmel spannt? Doch allein um das Gleichgewicht zu wahren, müssen auch sie kontrolliert werden. Es werden noch einige Übungen durchgeführt werden, vieles muss gelernt werden..."
Der Raum um Akia herum verschwamm zu einer hellen, wenig bedrohlich wirkenden Waldlichtung. Um sie herum standen drei hüfthohe Käfige. In jedem saß ein großer Bluthund und alle drei begannen sofort zu knurren und die Zähne zu fletschen, als sie Akia wahrnahmen.
Aus der freundlichen Waldlichtung wurde ein finsterer Kerker. Akia war allein mit den drei Hunden in den Käfigen, die viel zu dünn schienen, um sie tatsächlich zu halten.
Francis war verschwunden.
Plötzlich war alles umgedreht. Die Hunde waren frei und Akia hockte im Käfig. Die Tiere nagten, bissen und kratzten an dem Metall, um an ihre Beute heran zu kommen. Sie roch den stinkenden Atem der Tiere. Wütendes Knurren drang an ihr Ohr und der Käfig wurde im Raum hin und her geschoben und gezerrt.

Akia war nervös, was passierte hier? Sie atmete tief und ruhig, ihr Herz schlug schnell und sie hatte angs, aber Francis hatte gesagt sie sollte es kontrollieren.. Es war ein Zauber, sie war immernoch in dre Lehrstunde.." sagte sie sich leise. Sie wollte nciht vor Angst vergehen obwohl sie die Tiere roch und sich ganz klein machte dachte sie die ganze Zeit nach. "Ruhe.. ruhe ist die Lösung.." meinte sie leise zu sich und erinnerte sich an die Stunden zuvor und an Arin, finde eine angemessene Lösung.. sie überlegte nicht lange bis sich eine blassblaue Kugel um sie bildete und die Hunde sie nichtmehr erreichen konnten, sie aufrecht zu halten ging völlig mühelos, denn sie wurde von dem Gefühl gespeist, aber sie zu kontrollieren udn zu halten erforderte ihre Konzentration.

Die Hunde kratzten wie tollwütig an dem magischen Schild und versuchten hineinzubeißen. Eine Weile war Akia so völlig sicher vor ihnen, aber sie war in einer Übung. Und gerade weil dies eine Übung war, zerrissen sie irgendwann Akias Zauber, als wäre es nur ein dünner Vorhang bis nur noch dieser viel zu dünne Käfig sie trennte.
Ein paar lange Zähne zerrten zwei der Gitterstäbe auseinander, ein paar Krallen ebenso an einer anderen Stelle. Gleich würden die Hunde sie erreichen können.

Akias Herz wurde schneller. Sie musste nachdenken aber ihr fiel nichts Sinnvolles ein.. denk Akia denk.. sie wurde hektischer und Schließlich blieb ihr nichts weiter als Ängstlich die Augen zu schließen als mit lautem Knall der kleine Käfig barst.

Die Hunde blieben plötzlich stehen und ein Schatten schälte sich aus der Dunkelheit der Kerkerecken und wurde zu Meister Francis. Nach einem kurzen Augenblick wurden die Hunde zu Ratten, allerdings blieben der Käfig und auch der finstere Raum.
"Die Aufgabe war zu leicht und zu schwer", urteilte der Lehrer. "Der erste Teil wurde gut gelöst, beim zweiten zu schnell aufgegeben. Ein Lehrer des Kampfes würde sich darüber beschweren. Aber es wurde gewartet, bis tatsächlich eine Gefahr bestand und dann in Ruhe gehandelt." Er nickte anerkennend und reichte Akia eine Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
"In ein paar Tagen, bei der Entschuldigung, darf nichts passieren. Nicht das kleinste Anzeichen von Unkontrolliertheit", riet er ihr.
Francis ging zur Tür und öffnete sie für Akia, die nun feststellen musste, dass zumindest Raum und Käfig real gewesen waren.
Sie standen wieder im Klassenzimmer, wo sie heute angefangen hatten. Er holte eine Kugel aus seinem Mantelärmel. Sie ähnelte der, mit der Akia schon geübt hatte, die sie mit Konzentration in einer Farbe halten musste. Meister Francis reichte sie Akia. Sie war erstaunlich schwer für ihre Größe, als sei sie aus Stein oder Alabaster. Ein goldenes Band aus Metall lief einmal um sie herum. An einer Stelle war eine kleine Öffnung, die bläulich leuchtete. "Sie zeigte die Farbe an, auf die sich konzentriert werden muss. Ab und an ändert sie sich, zur Abwechslung. Die Kugel kann jederzeit benutzt und wieder weggelegt werden, also kann der Grad der Ablenkung durch die Umgebung selbst gewählt werden. Sie wird bei Hautkontakt aktiviert."
Francis schob sie sanft durch die Klassenzimmertür in die Bibliothek. "Morgen ist die nächste Stunde." Er wandte sich zum Gehen um.

Bell wälzte sich ein wenig im Bett hin und her, weil sie nicht schlafen konnte. Es war eben doch noch zu früh. Sie stand auf und zog sich wieder an. Neugierig verließ sie ihr Zimmer und betrat den Flur. Eigentlich hatte sie das schon immer machen wollen und bisher nur keine Zeit gehabt.
Wohin führten diese endlosen Gänge? Was lag an ihrem Ende? Und wie viele verschiedene Räume gab es überhaupt in diesem Gebäude? Neugierig begann sie einen kleinen Rundgang, gespannt darauf, was sie finden mochte und da alle die Türen benutzten, würde sie wohl kaum jemanden auf den Fluren treffen...

Akia schaute ihm nach, sie war ein wneig enttäuscht, aber vielleicht konnte sie.. wenigstens mit der Kugel noch etwas üben. Sie nahm sie mit in den Garten und setzte sich dort um noch eine Weile zu üben. Zu schnell aufgegeben hatte er gesagt.. aber wie hätte sie vorgehen sollen? Sie überlegte lange und übte danach noch eine ebenso lange Teit, es war spät geworden als sie langsam wieder auf ihr zimmer ging. Morgen würde sie sich eben noch mehr Mühe geben.

Die Kugel funktionierte genau wie die aus Francis' Unterricht, nur dass sie ab und an die zu haltende Farbe wechselte. Nach einiger Zeit musste Akia feststellen, dass sie in der Stadt nun keinen Erfolg mehr haben würde, da die Händler ihre Stände wohl längst abgebaut hatten. Sie würde wohl morgen in die Stadt gehen müssen, wenn sie etwas für Meister Francis finden wollte.

Bell musste die gleiche Erfahrung machen, die Akia und Yehl schon am ersten Abend in der Akademie machen mussten: Die Gänge waren scheinbar unendlich und führten nirgendwohin. War man an einigen Türen und Wänden vorbei, kamen nur wieder neue Türen und Wände, als würde man auf der Stelle gehen und der Gang an einem weiterziehen. Frustriert ging sie in ihr eigenes Zimmer zurück. Gab es denn in dieser Schule keine ungenutzten Klassenzimmer oder verstaubten Räume, die es sich zu erkunden lohnte?

Am nächsten Morgen war Bell sehr früh wach und starrte eine Weile an die Decke. Heute hätten sie wieder Dienst im Krankenzimmer... Was sie wohl diesmal erwartete? Wieder eine Welle von Opfern der Straße?
Akias Entschuldigung rückte wieder einen Tag näher und Bell konnte darüber nur den Kopf schütteln. Was hatten die Verletzten und deren Familien denn davon? Niemandem war tatsächlich etwas passiert, was die Magie nicht hätte beheben können. Diese alberne öffentliche Entschuldigung war rein politischer Natur, damit es so aussah, als kümmere die Akademie sich um Schüler, die aus dem Ruder liefen und damit es so aussah, als kümmere es die Stadt, was in der Akademie vor sich ging.

Akia hatte noch lange geübt und das war gar nicht so einfach gewesen, denn sie war oft nicht sicher ob ihr gerade die Farbe der Kugel entglitt oder ob sie von selbst die Farbe wechselte, aber nach kurzer Zeit hatte sie den Unterschied erkannt und es wurde besser. sie übte noch lang am Abend udn sttand früh auf um das auch vor dem Frühstück noch zu tun. Ruhe und Konzentration waren alles.. Ruhe und Konzentration. Sie saß wieder im Garten wo die früher fauchenden Bäumchen jetzt leicht an ihrer Kleidung knabberten um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Sie kitzelten sie hin und wieder oder stupsten sie an was ihr half auch mit kleineren ablenkungen umzugehen, sie war sehr gespannt auf den heutigen Abend, die letzte Nacht im Krankensaal war sehr schlimm gewesen, die Leute hatten ihr leid getan.. Sie hoffte das sie beide auch heute helfen konnten. Akia überlegte eine Weile denn sie erinnerte sich an Bells seltsame fähigkeit und überlegte was es damit wohl auf sich hatte.. die hysterischsten Menschen waren einfach völlig ruhig geworden.. unglaublich.. sie fragte sich ob das der Grund war das Bell manchmal so seltsam war, ob sie diese Gabe auch in anderer Richtung einsetzen konnte.. vermutlich hatte sie das früher auch getan. und ein wenig ärgerte das Aka schon aber es war eben Bell... sie musste sie nciht mögen.. sondern nur mit ihr leben.. und so übte sie lieber ein wenig. Sie musste sich auch immernoch überlegen was sie bei ihrer entschuldigung vorbringen wollte und im grunde war sie ganz froh das sie die möglichkeit hatte den dort anwesenden zu erklären was sie darüber dachte, das es ihr wirklich leid tat und das sie in der zwischenzeit viel gelernt hatte um dies wieder gut zu machen, sie hatte aber auch ein wenig angst das man es ihr weiter vorhalten würde. Oder es Menschen geben würde die das nicht annahmen.

Bell rieb sich müde die Augen. Heute würden sie in praktischer Anwendung von Magie unterrichtet werden, hoffentlich gab das keine Unfälle.
Da nicht jeder den Felsblock zur Aufnahmeprüfung hatte schweben lassen können, war das heute ihre erste Aufgabe, aber mit einem Stein anstelle des großen Blocks.
Erstaunlicherweise hatte Bell damit überhaupt keine Probleme. Vielleicht war es das Gewicht des Blocks gewesen, weshalb sie ihn damals nicht hatte anheben können...

Nach dem Unterricht und nach dem Essen blieb noch etwas Zeit, die sie nutzte, um ihre andere Strafarbeit zu beginnen: Die Abschrift des Buches per Hand.

Schließlich war es Zeit, sich is Krankenzimmer zu begeben und Bell holte Akia vom Garten ab, damit sie gemeinsam dorthin gehen konnten.
Diesmal war es weitaus ruhiger und geordneter, was vor allem daran lag, dass Meister Francis im Haupteingang stand und erst dann jemanden hineinließ, wenn er auch behandelt werden konnte. Zwar bedeutete das, dass wohl so einige Menschen starben, bevor sie den Saal erreichten, aber die Lehrer und Schüler im Krankenzimmer hatten dafür die Möglichkeit, ruhig und konzentriert zu arbeiten. Still war es trotzdem nicht, denn die Verletzten stöhnten oder schrien, Kinder und Angehörige weinten und die behandelnden Lehrer riefen, wenn sie etwas brauchten.
Nicht jeder Patient im Krankenzimmer war schwer verletzt. Manche hatten auch schwere Krankheiten oder verkrüppelte Gliedmaßen, sogar eine Hochschwangere war dabei, deren Hebamme sich nicht mehr zu helfen wusste und sie in die Akademie gebracht hatte.

Meisterin Indra empfing die beiden, heute sichtbar entspannter, und wies ihnen einen Patienten zu. "Ich möchte, dass ihr die ganze Nacht wieder zusammen arbeitet. Beaufsichtigt und helft euch gegenseitig, ich vertraue darauf, dass ich für euch beide keinen Lehrer abstellen muss. Wenn ihr nicht weiterwisst, fragt ruhig einen Lehrer."