Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Als Bell zum Frühstück ging, war Yehl bereits da und hatte die Plätze getauscht und Bell begrüßte ihn, doch Akia war nirgends zu sehen. Komisch, dachte sie sich und langte beim Essen zu, da sie ziemlichen Hunger hatte.

Neben Yehls Teller fand sich auf wundersame Weise ein Brief, der an ihn adressiert war. Der Brief war aus feinem Papier und von der Stadtwache gesiegelt.

Komisch dachte Yehl sich, der war vorhin noch nicht da. Aber dennoch nahm er den Brief und brach sogleich das Sigel.

Eine sehr geradlinige und unverschnörkelte Handschrift berichtete Yehl von der Freude und Ehre für die Stadtwache, sein Angebot, die Wachen zu lehren, vernommen zu haben. Dazu würde er selbst Mitglied der Stadtwache werden und die entsprechende Aufnahmeprüfung bestehen müssen. Für ihn würde sie selbstverständlich zum nächsten ihm gelegen kommenden Termin stattfinden.
Anbei lag auch eine Wegbeschreibung (mit Zeitangabe, da man durchaus Tage brauchte, um durch Merina zu reisen) und eine kleine Karte. Doch für Yehl lag das Hauptgebäude der Wache günstig. Er würde nur eine Stunde zu Fuß brauchen, um es zu erreichen.

"Was hast du da?", fragte Bell neugierig und trank aus ihrer Teetasse. Es war bereits die dritte und später im Unterricht würde sie das wohl bereuen, aber im Moment hatte sie unglaublichen Durst.

Während des Frühstücks erschien völlig unbeachtet von den beiden nicht anwesenden Mädchen in Bells und Akias Zimmer ein kleines, in dunkelrotes Tuch gewickeltes Päckchen auf dem Tisch.

Akia saß in der Bibliothek, schlecht gelaunt und immernoch irgendwie verwirrt und fand kein Buch das sich für sie eignete. Irgendwann lies sie sich in einen der Sessel fallen udn seufzte leicht. Hier gab es so viel Wissen mehr als sie jemals erlenen konnte und ein wenig stimmte sie das traurig, andererseits wuste sie auch gar nciht wo sie anfangen sollte und konzentrieren konnte sie sich auch nciht mehr so rech.. sie wollte weder auf ihr Zimmer noch zum frühstück gehen.... die Gefahr war zu groß das sie Bell dort antraf und darauf hatte sie absolut keine lust...

"Eine Einladung von der Stadtwache. Ich kann dort Lehrmeister werden, ich muss nur die Aufnahmeprüfung bestehen. Ich werde den Brief nach dem Unterricht beantworten, nachdem ich mit einem Lehrer gesprochen habe und ich herausgefunden habe wie ich hier Briefe versende." Yehl wunderte sich insgeheim wo Akia war, hatte er gestern etwas falsch gemacht? "Sag mal Bell wo ist eigentlich deine Zimmergenossin?"

Bell zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Ich dachte, sie wäre hier", sagte sie nur und goss sich noch mehr Tee ein. Eigentlich hätte sie lieber Wein getrunken, doch befürchtete sie, dass sie dann nicht mehr in der Lage wäre, dem Unterricht zu folgen.
Sie sah noch immer blass aus und ihre Lippen waren noch immer leicht bläulich verfärbt, doch im Moment fror sie zumindest nicht offensichtlich, da sie mehr oder weniger absichtlich die ganze Flamme aus dem Kamin aufgesogen hatte.

"Hmm gut, wir werden sie ja beim Unterricht sehen, ist etwas vorgefallen? Muss ich mir Sorgen machen? fragte Yehl. Währenddessen aß er wie eh und je sein spartanisches Mal und gerade so viel das er satt wurde und keinen Bissen mehr. Zu Trinken immerhin gönnte er sich außer Wasser auch noch etwas Saft.

"Sie hat mich geweckt und dann das Zimmer verlassen. Keine Ahnung, wo sie jetzt ist. Hoffentlich kommt sie pünktlich zum Unterricht...", sagte Bell nachdenklich und probierte eine orange Frucht mit Haaren aus. Sie biss auf einen Kern, der zerbrach und so sauer wurde, dass sich ihr das ganze Gesicht verzog, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. "Probier die bloß nicht", sagte sie und schüttelte sich, dann trank sie schnell etwas.

Yehl stand auf, schaute auf Bell herunter dann sprach er mit freundlicher Stimme:" Gut ich werde sie einfach mal suchen gehen. Auch auf die Gefahr hin, das sie niemanden sehen will und ich deswegen Ärger bekomme." Yehl ging zur Tür und ging als erstes in den Flur und von dort in den Garten. Da waren zwar tatsächlich ein paar Schüler, aber keine Akia. Auch in ihrem Zimmer war sie nicht als er dort hinging, also blieb ihm nur die Bibliothek, denn sonst wüsste er nicht mehr wo er suchen sollte.
Und da fand er sie in einem Sessel gesunken mit nachdenklichem Gesicht. "Hey Akia, alles in Ordnung? Störe ich dich?" fragte Yehl leise und etwas zögernd.

Bell lehnte sich zurück. Mal sehen, ob Akia petzen würde. Es war zwar nur ein Versehen gewesen, aber jemanden wie Akia konnte ein Messer am Hals schon aus der Fassung bringen, deswegen versuchte Bell gar nicht erst, es ihr zu erklären. Sie würde sich schon wieder beruhigen. Vielleicht wollte sie ja jetzt auch das Zimmer wechseln, das wäre ja auch nicht so schlecht.

Akia schreckte hoch und sah Yehl eine Weile überrascht an. "du störst nicht.." sie lächelte sofort leicht und war nicht sicher warum er in die Bibliothek gekommen war. "Alles in ordnung?" fragte sie und musterte ihn.

"Wir hatten dich beim Frühstück vermisst und machten uns Gedanken ob du rechtzeitig zum unterricht kommst. Wir wollen ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen oder?"
Er legte Akia eine Hand auf die Schulter und lächelte sie an. "Was machst du eigentlich hier? Noch ein wenig lernen? Ach und danke wegen gestern."

"Nichts zu danken" meinte sie und rang sich zu einem weiteren lächeln durch. "Hm ja stimmt.. das frühstück.." ihr fiel ein das sie seit dem gestrigen nichts mehr gegessen hatte... aber hunger hatte sie jetzt auch nicht mehr..
"Stimmt ein shclechter Eindruck wäre wirklich schade.." sie grinste leicht "Ich konnte mich nicht für ein Buch entscheiden.." meinte sie nachdenklich udn versuchte das Thema auf jeden fall in der Bibliothek zu behalten...

"Hmm ich habe mit den Büchern über Magietheorie angefangen. Man kann eine Menge lernen. Wirklich alles in Ordnung?" Yehl lächelte Akia an.

Akia grinste leicht schief. "Ja mach dir keine sorgen ich wollte nur Bell nicht sehen.. wir sollten los sonst kommen wir noch zu spät.." meinte sie und stand mit einem lächeln auf.
Das Yehl sich sorgte gefiel ihr nicht und er musste auch nicht wissen was passiert war. Sie blieb stehen als sie ein leichtes stechen in ihrem Kopf spürte... Sie überlegte einen Moment.... dann ging sie weiter, immerhin hatten sie gleich unterricht.

"Was hat die kleine Hexe denn nun wieder angstellt?" fragte Yehl ein klein wenig genervt. Aber was solls, es ist nicht sein Problem.
Und so ging er mit Akia zusammen ins Unterrichtszimmer.

Akia schaute ihn verblüfft an, hatte sie sich eben verhört? Sie hatte Yehl noch nie aus der Fassung erlebt und schaute ihn ein wenig verwirrt an. "Ich wollte sie wecken aber sie hat.. nunja eine ... 'stürmische' art aufzustehen und ich hänge momentan noch an meinem leben.." meinte sie als die beiden das Klassenzimmer betraten.

"Stürmische Art? Ich weiß nicht was mit dem Mädchen nicht stimmt, aber ich halte Bell für gefährlich, wenn man nicht aufpasst." flüsterte er Akia ins Ohr.
"Ach ja ich habe eine Einladung von der Stadtwache erhalten, wenn ich die Aufnahmeprüfung bestehe bin ich Teil der Stadtwache und kann dort Unterricht erteilen."
Yehl lächelte freudig.

"Naja ich hatte schneller als cih gucken konnte ein Messer an der Kehle.. sie scheint einfach die sicherheit vorzuziehen,... ich finde es schade das sie dermaßen stur ist man findet keinen Weg an sie herran. Als er von dem Brief erzählte beglückwünschte sie ihn herzlich lächelnd

"Ich weiß nicht was mit ihr nicht Stimmt sie scheint aber Probleme mit hierher gebracht zu haben. Sie ist zu unbeständig und ich würde sogar so weit gehen zu behaupten und zu gefährlich um frei rumlaufen zu dürfen. Ich meine sie nutzt ihre Magie schamlos aus. Obwohl ich sagen muss sie hat mir auch schon geholfen, so ist es ja nicht, aber selbst dabei bin ich mir nicht sicher ob das nicht auch Eigennutz war."

Im Klassenzimmer erwartete sie der gleiche Anblick wie am Ende des gestrigen Tages. Arin stand lächelnd neben der entzündeten Kerze und wartete auf seine Schüler.
Bell war bereits dort und sah mit wenig Begeisterung, wie Akia und Yehl zusammen den Raum betraten. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Na, das wurde ja immer besser, dachte sie ironisch, doch sie ließ sich nichts anmerken und nickte den beiden mit dem Anflug eines Lächelns zu. Wenn sie die beiden Händchen haltend im Zimmer traf, hatte Akia Yehl sicher alles erzählt und sie überlegte, wie er reagieren könnte. Vielleicht sagte er nichts, vielleicht brachte er es auch erst zur Sprache, wenn Akia gerade nicht da war oder er sprach einfach gar nicht mehr mit ihr, doch das war nur eine kleine Auswahl möglicher Reaktionen. Yehl hatte mehr als eine Seite und inzwischen war Bell bei der Theorie angelangt, dass diese beiden verschiedenen Seiten von Yehl sich wie zwei verschiedene Personen benahmen.

Und Akia? Was sollte sie von Akia denken? Zur Aufnahmeprüfung und am Einführungstag sah sie aus, als würde sie gleich heulen, sie trug ständig ein besorgtes Gesicht mit sich herum, von dem sie früh Falten bekommen würde und bemutterte Bell. Wenn Bell etwas nicht leiden konnte, dann waren es Leute, die sich um sie sorgten und es nicht einmal aus Eigennutz taten... Aufopferung für andere Personen war etwas, von dem Bell regelrecht schlecht wurde, wenn sie es sah.

"Guten Morgen, wie ich sehe, habt ihr - fast - alle gute geschlafen", kommentierte Arin lächelnd das Geschwätz der Schüler. "Dann seid ihr sicher bereit, die Aufgabe von gestern zu wiederholen. Raziel und Lenny, von euch will ich einen sauberen Schild sehen, ich werde mich an diesem heute nicht beteiligen. Freiwillige für die Kerze? Robin? Sehr gut."

Raziel und Lenny funktionierten wie schon gestern wie eine Einheit und zogen einen Schild hoch. Robin trat hinein. Zuerst wurde seine Flamme so hoch, dass er sich leicht die dunklen Haare ansengte, doch dann gewann er Kontrolle über die Flamme und ließ sie abwechselnd größer und kleiner werden, bis Arin genug hatte. Daraia meldete sich als nächste und auch sie hatte fleißig geübt.
Dann meldete sich erst einmal niemand. "Yehl?", fragte Arin.

"Zu Befehl Meister." sagte Yehl schicksalsergeben. Wie gestern ging er in das Schild, welches ihn viel mehr interessierte. Der Zauber war zwar nicht perfekt gewebt aber dennoch wunderbar und sehr nützlich. Für die meisten Unfälle, würde es reichen. Doch den Gedanken schob er beiseite und konzentrierte sich auf die Flamme. Doch wie am Tag zuvor weigerte sich die Kerzenflamme zu gehorchen. Yehl seufste, das würde ihn vor den Augen der anderen als schwach dastehen lassen und das wollte er nicht. Eine kleine leise Stimme in ihm flüsterte ihm Worte zu, in einer Sprache die er nicht kannte, aber er wiederholte sie, nicht wissend was er da tat.
Dann trennte sich die Flamme vom Docht, schwebte zu ihm und entwickelte sich zwischen seinen Händen zu einem kleinen Ball aus Feuer. Die Beschwörungsformel war noch nicht zu ende und er hatte noch immer keine Ahnung was nun passieren würde oder sollte, doch er wagte auch nicht den Zauber abzubrechen.

Und so geschah folgendes. Der Ball wuchs schnell auf Fußballgröße an und mit den letzten Worten der Beschwörung schoss der Ball fort umhüllte die Kerze und vernichtete diese, doch weiter geschah nichts und der Feuerball löste sich auf. Und zu Yehls größter Überraschung, hatte er nicht einmal seine Lebensenergie verbraucht. Nur einen Teil seiner Auraenergie. Dennoch stand Schweiß auf seiner Stirn und er war erschöpft.
Müde und etwas wütend wante er sich an Arin: "Ja ich weiß das war nicht das Thema nein ich hatte es nicht unter Kontrolle und ich weiß auch nicht wie ich das hinbekomme.
Ich spühre die Aura dieser verdammten Flamme nicht. Es tut mir leid Meister." Yehl ließ sein Kopf hängen, denn er war ehrlich deprimiert.

Arin behielt wie immer seine Ruhe. Von Befehl hatte er nichts gesagt, aber Yehl schien es so aufgenommen zu haben.
Der ungeplante Feuerball war Besorgnis erregend, aber lieber geschah es hier im Unterricht, als dass er versehentlich jemanden damit verletzte.
In Ruhe holte Arin eine neue Kerze aus einem vorher noch nicht da gewesenen Schrank an der Seite und entzündete sie wieder mit einem Streichholz. "Ich bin zuversichtlich, dass du es lernen wirst, es ist eine Frage der Erfahrung, vielleicht musst du erst eine andere machen, bevor du die Kerzenflamme spürst. Die Übung, die heute Nachmittag kommt wird dir sicher mehr zusagen." Arin lächelte aufmunternd und bedeutete Yehl mit einer sanften Handbewegung, Platz für den nächsten zu machen.
Inka hatte Schwierigkeiten, die Kerze nicht ausgehen zu lassen, während Feran die Flamme perfekt befehligte.
Meister Arin gab Tipps und Verbesserungsvorschläge, war aber allgemein mit seinen Schülern soweit zufrieden.
"Akia, du bist die nächste."

Yehl tat ihr leid, er war wirklich begabt und warum das mit der Flamme nciht klappte verstand sie leider nicht sie sah ihn aufmunternd an.
als sie aufgerufen wurde ging Akia in den Kreis, heute wirkte sie viel gelassener. Sie hatte ja geübt und Yehls Trick hatte ihr geholfen. sie hielt die Hand leicht an die Kerle, schenkte Meister Arin ein kurzes lächeln und lies die Flamme einige male etwas größer udn wieder kleiner werden. Es war gar nciht schwer wenn man es verstanden hatte. Ihr Kopfschmerz wurde sofort etwas besser. Sie hatte Bell seit sie den Raum betreten hatte nicht angesehen udn sich auch beabsichtigt weitest möglich weg gestellt.

"Wunderbar, Akia", lobte Arin zufrieden seine Schülerin. "Das war ausgezeichnet. Helen?"

Nach Helen wurde Inka aufgerufen und dann Bell. Sie trat in den Schild und verbarg ihre innere Unruhe. Im Vergleich zu den anderen hatte sie nicht geübt und sie fühlte sich noch immer schwach. Vor der Kerze wurde sie nachdenklich. Es ging einzig und allein um Kontrolle, richtig? Nur Kontrolle, keine Kraft.
Vorsichtig streckte sie die Hand nach der Kerze aus und spürte die Wärme. Nur ein bisschen, nicht so wie gestern alles auf einmal.
Mit einem triumphierenden Lächeln ließ Bell die Flamme unter ihren Fingern ganz nach ihrem Willen wachsen oder schrumpfen.

Auch die anderen Schüler erfüllten die Aufgabe ohne größere Probleme. "Ihr kennt nun eine Möglichkeit, eure Kräfte gezielt und kontrolliert zu benutzen. Für die meisten von euch ist die Anstrengung nicht einmal erwähnenswert. Bevor ihr euch bald ganz in die Magietheorie stürzt, werde ich euch noch einige weitere kleine Übungen beibringen. Gleich werde ich euch zufällig in Gruppen einteilen, doch vorher erkläre ich euch eure Aufgabe."
Meister Arin ging ruhig zu einem Pult, das an die Seite geschoben worden war und blätterte dort in einigen Unterlagen.

"Eure Aufgabe wird es sein, einen Schildzauber zu erlernen, wie zum Beispiel den Schild, der euch bei der Übung mit der Kerze geschützt hat. Dabei sind die jeweiligen Gruppen auf sich gestellt. Die Bibliothek steht euch zu eurer freien Verfügung und scheut euch nicht, im Garten zu probieren. Heute Nachmittag werde ich eure Fortschritte bewerten. Nun zu den Gruppen. Daraia, Helen, Robin, ihr seid eine Gruppe. Raziel, Lenny, Bell, ihr seid die zweite Gruppe.

Bell hörte Arins weiteren Worten nicht mehr zu, denn sie beobachtete die Klasse. Lenny lächelte ihr freundlich zu, Raziel bedachte sie mit dem üblichen gelangweilt feindseligen Blick, den jeder außer den Lehrern und Lenny von ihm bekam. Akia hatte sie nicht mehr angesehen, seitdem sie den Raum betreten hatte und Yehl auch nicht wirklich, aber die drei Mädchen, die bereits in einer Gruppe waren und Inka starrten Bell wütend an. Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. Es war nicht ihre Schuld, dass Arin sie ausgerechnet zu den zwei Schulgöttern schickte, oder? Warum waren sie wütend, sie hatte sich das doch nicht aussuchen können.