Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

"Wahnsinn", sagte Inka bewundernd und schaute den Schild an. Sie ließ Ferans Hand los und trotzdem blieb der Schild. Vorsichtig berührte sie ihn. Er fühlte sich ganz glatt und kühl an und prickelte leicht unter ihren Fingern.

"Ausgezeichnet", hörte die Vierergruppe Meister Arin sagen. Er berührte ebenfalls das Schild und tastete es vorsichtig ab. Schließlich legte er dann eine Hand darauf und murmelte etwas. Ein kräftiger Druck breitete sich von seiner Hand über das Schild aus. Die vier Schüler fühlten, wie eine Kraft gegen das Schild drückte und versuchte, es auseinander zu reißen. Entschlossen nahm Feran wieder Inkas Hand und versuchte, das Schild zu stabilisieren. "Kommt, wir müssen eins bleiben!", rief er aus.

Bell ließ sich von dem ungleichen Kampf ablenken und schaute interessiert zu, wie Arin versuchte, das Schild von Akia, Yehl, Feran und Inka zu zerstören. Vermutlich würde er das gleiche bei ihnen versuchen, falls sie je so harmonisch einen Schild aufbauen konnten. Momentan schien das durch Raziel zu scheitern. Er und Lenny konnten einen wunderbaren Schild bauen, doch sie und Raziel... da gab es nur sprühende Funken.

Yehl spührte den druck und verstärke seinerseits seine Kraft. "Gut, wir werden durchalten, wir schaffen das."

Akia nahm Yehls und Ferans noch freie Hände und versuchte ebenfalls mehr Kraft in das Schild zu legen. Es fühlte sich prickelnd an. Seltsam udn vertraut und sie war den anderen dreien näher als zuvor wenn sie das Schild halten konnten wäre das in jedem fall eine gute Verteidigung. Sie waren sich einig über das Ziel ihrer Magie und daher schien ihnen die Aufgabe gut zu gelingen.

Als die Anstrengung, den Schild aufrecht zu erhalten, schwer genug für Arin erschien, beendete er seinen Angriff. "Ausgezeichnet. Das habt ihr sehr gut gemacht. Ihr harmoniert gut miteinander und habt herausgefunden, wie ihr euch aufeinander abstimmen könnt. Merkt euch gut, wie ihr das bewerkstelligt habt, denn für jeden ist es etwas anders. Ihr könnt das für jeden Zauber nutzen, durch die Augen des anderen sehen, seinen Schild oder seinen Angriff verstärken und..."
Er warf einen vielsagenden Blick zu Lenny, Raziel und Bell, "natürlich auch sabotieren. Ich bin stolz auf euch, ihr seid die erste Gruppe, die es heute geschafft hat. Bitte übt das noch eine Weile, bis ihr es fast wie von allein könnt, das ist wichtig für die folgende Übung."

"Wisst ihr was?", sagte Lenny ärgerlich nach einem der vielen Versuche. "Ich klinke mich jetzt aus und ihr zwei versucht es erst einmal ohne mich. Wenn ihr zwei euren albernen Streit überwunden habt, dann mache ich wieder mit."
"Er hat mich in ein Kaninchen verwandelt", sagte Bell stur und sah Raziel finster an. Dieser zuckte nur zufrieden die Schultern.

Akia nickte. Sie freute sich das endlich einmal was geklappt hatte. Sie machten eine Pause und übten es weiter und jetzt schien es wie von selbst zu gehen. Sie kannten einander nun und hatten es ncihtmehr schwer sich aufeinander abzustimmen.

Yehl lächelte die übrien im Kreis an. "Na seht ihr klappt doch wunderbar und von Mal zu Mal besser. Ich finde ihr könnt stolz auf euch sein."

"Nein", widersprach Inka lächelnd, "Wir können stolz auf uns sein." Feran nickte zustimmend. "Schließlich haben wir es gemeinsam erreicht, ganz im Gegenteil zu unseren zwei Obermagiern und Bell." Sie schaute vielsagend dorthin, wo Raziel und Bell sich gegenüber im Gras saßen und finster anschauten. Lenny saß wie ein Streitschlichter oder der Streitgegenstand, so genau war das nicht ersichtlich, dazwischen.

Meister Arin trat an die Dreiergruppe heran und sprach leise mit ihnen, bis sie sich wieder aufrafften, um es noch einmal zu versuchen, dann ging er, um die Ergebnisse der anderen beiden Schülergruppen zu begutachten.
Eine Weile ging das auch gut, doch Bell und Raziel schienen sich schon wieder uneins und aufgeben zu wollen.

Dann drehte Arin sich ganz plötzlich um und streckte den Arm aus. Ein gleißendes Licht erstrahlte aus seinen zwei ausgestreckten Fingern und schoss direkt auf Lenny, Raziel und Bell zu. Die drei vollführten unabhängig von einander die gleichen Bewegungen und wirkten den gleichen Zauber. Ein dreifarbig schimmerndes Schild erschien vor den dreien, doch das Licht aus Arins magischem Angriff ging direkt hindurch und traf auf die drei Schüler.

Geblendet hob Bell den Arm vor die Augen und versuchte, den Schild noch zu verstärken. Das Licht erlosch und sie schaute auf das Schimmern vor ihr und dann auf Meister Arin. Er hatte sie reingelegt. Der Zauber war nur eine Finte, ein Trick. Sie hätte ihn gar nicht fürchten müssen. Raziel schaute ähnlich sauer wie sie, Lenny bemühte sich, ein Grinsen zu verbergen.

Meister Arin klatschte erfreut in die Hände. "Das war euer Problem. Als ihr mit diesem Zauber ein gemeinsames Ziel verfolgt habt, ging es ganz plötzlich. Vorher wolltet ihr unterschiedliche Dinge damit bezwecken. Schade, dass ich euch das erst so zeigen musste."
Darum weigerte er sich nach wie vor, magisch begabte Kinder aus reichen Familien zu früh zu unterrichten. Wenn sie dann auf die Akademie kamen, waren sie zu eingefahren und fest in ihren Gewohnheiten und hatten dann Schwierigkeiten, sich auf neue Dinge einzustellen.
"Da ihr alle die Aufgabe gemeistert habt, ist für euch jetzt einen Moment Pause. Ich muss einige Unterrichtsmaterialien für euch holen und nicht alles kommt mit einem Fingerschnippen herbei." Er zwinkerte und verließ den Garten durch die Tür.

Bell ließ sich ins Gras sinken. Es ärgerte sie noch immer, sie hätte die Finte von Arin entdecken müssen. So konnte sie sich nicht einmal an dem gemeinsamen Schild erfreuen. Außerdem war es eigenartig, sich mit den beiden Jungen so verbunden zu fühlen.
Weil sie von der kurzen Nacht und dem Streit noch immer müde war, schloss sie die Augen und überlegte. Vielleicht wäre das jetzt eine gute Gelegenheit, sich mit Akia zu versöhnen. Wenn sie sich vor allen entschuldigte, würde Akia das schwerlich ablehnen oder abwerten können...
Sie stand auf und ging mit einem vorsichtigen, aber aufrichtig und ernst gemeinten Lächeln auf Akia zu. "Kann ich dich einmal sprechen?", fragte sie und entschied sich im letzten Moment, es ohne Zuschauer zu tun, "allein?".

Yrhl hob eine Augenbraue. Dann seufste er. Ob die beiden sich vielleicht irgendwann doch eins werden würden? Aber das sollten die Zwei unter sich ausmachen.

Bell warf einen kurzen Seitenblick auf Yehl, ließ sich von ihm aber nicht irritieren und ignorierte ihn dann, schließlich hatte er damit nichts zu tun.
"Bitte", sagte sie fragend und schaute Akia an.

Akia seufzte ihre Hochstimmung von der eben so schnell gelösten Aufgabe war hinüber als Bell zu ihr kam. Mit diesem Mädchen konnte man nicht auskommen und Akia hatte entschieden das sie das auch gar nicht mehr wollte. Bell wollte keine Freunde und keine Hilfe.. sie nutzte leute nur aus um sich einen Vorteil zu schaffen... und Akia wollte das nichtmehr unterstützen.. Bell musste endlich lernen mit anderen auszukommen.. zum Beispiel mit Raziel.. wenn sie nicht so stur wäre dann könnte man sicher auch besser mit ihr arbeiten.. schließlich seufzte sie und nickte. "Schön" meinte sie ruhig und bemühre sich um haltung und ein neutrales gesicht. Es gelang ihr recht gut. Sie folgte Bell ein stück durch den Garten und sah sie abwartend an.
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Bell seufzte ebenfalls und ging ein Stück. "Wollen wir diesen albernen Streit nicht einfach beenden? Wir benehmen uns nicht gerade erwachsen..." Sie zuckte mit den Schultern, weil sie nicht so recht wusste, was sie sagen sollte. "Ich weiß gar nicht genau, warum wir uns streiten..." Ihre Worte klangen aufrichtiger und ehrlicher, als Akia erwartet hätte. Bell schaute Akia an.

Akia machte eine Pause um ihre wut ein wenig zu unterdrücken. Ihr kopf tat weh.. es war unglaublich das das für Bell "Nichts.." war... Sie holte luft. "Du findest das also nicht sehr erwachsen hm?" Ihre stimme klang voll hohn. "Du weißt nichtmal worum es überhaupt geht und es interessiert dich auch gar nicht weil du viel zu egoistisch bist um etwas mitzubkommen bei dem es nicht um dienen Vorteil geht.." Ihre Stimme war ein wenig höher als sonst aber sie sprach normal schnell und nicht sehr laut. Sie drehte Bell den Rücken zu. "Ich habe nur ärger wenn ich mit dir zusammen bin Bell und ich glaube das du mich ohnehin nicht magst.. ich weiß nichtmal was du dir davon erhoffst dich mit mir zu vertragen aber es tut dir ganz sicher nicht leid was du getan hast.." sie ging langsam davon.
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"Das ist deine Antwort?", fragte Bell fassungslos. "Ich komme zu dir und bitte dich um ein Gespräch und du speist mich so ab? Ich hatte einmal nett sein wollen." Bell wusste selbst nicht, warum sie sich so leicht von Akia provozieren ließ. Und jetzt ging sie auch noch einfach so und wollte sie hier stehen lassen...
"Hey, Feuerkopf, was ist dein Problem? Du lebst doch noch und das Messer hat nicht mal eine Spur hinterlassen. Ich hab dir doch schon erklärt, dass es ein Versehen war, warum also vergessen wir die ganze Sache nicht einfach?"
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Feuerkopf? Akia blieb stehen. Ihr Kopf tat weh... Sie drehte sich um. "Dieser blöde Vorfall ist gar nicht das Problem, du Verrückte..."
Ihre Stimme wurde lauter und ihr Zeigefinger schien ein Loch in Bells Brustbein hacken zu wollen. "Du bist eine absolut selbstsüchtige Person bei der es sich gar nicht lohnt, sich Mühe zu geben, weil man dafür am Ende ein verdammtes Messer an der Kehle hat..." Auf ihrer Schläfe pulsierte eine kleine Ader und sie war rot geworden. Sie drehte sich erneut um. Bells Verstand reichte für dieses Gespräch scheinbar nicht aus...
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Mit einer schnellen Handbewegung und bösem Blick wiswchte Bell Akias Hand zur Seite. "Immerhin habe ich überhaupt einmal versucht, mich mit dir zu vertragen. Warum sollte ich mir die Mühe machen, wenn ich mich nur für mich interessieren würde? Und das trotz des ganzen Ärgers, den du mir eingebrockt hast!"
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Das reichte. Akia sah sie böse an. "Woher soll ich wissen, was du dir davon erhoffst... ich? Habe dir Ärger eingebrockt? Wer rennt hier mit Messern rum, klettert nachts heimlich aus dem Fenster zu dunklen Gesellen, sprengt Buchregale und ersticht beinahe seine Mitbewohnerin?"
Akia machte endgültig kehrt. Sie hatte eben noch so gute Laune gehabt, aber Bell konnte einem wirklich alles vermiesen... Sie ging zurück zu ihrer Gruppe ohne Bell noch eines Blickes zu würdigen... Während sie ging, band sie sich allerdings ein Tuch um die Haare... Feuerkopf... "Pöh", mchte sie leise und spürte ihren Kopf pochen.
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Ach, willst du etwa sagen, dass es meine Schuld ist, dass du dich nicht an einem Seil festhalten kannst? Dass du dich wie ein verletztes Reh verhältst, dass einem Raubtier wie eine leichte Beute und gefundesnes Fressen erscheint? Bin ich am Ende auch noch Schuld, dass du deine dämliche Magie nicht kontrollieren kannst und mir damit eine armlange Fensterscherbe in den Leib rammst?"
Bell stockte. Das hatte sie gar nicht sagen wollen, aber Akia hatte sie so wütend gemacht... Sie sah Akias Gesicht und Yehls Enttäuschung. Wo hatte sie sich da wieder reingebracht? "Akia, ich..."
Stille herrschte plötzlich im Garten. "Eigentlich wollte ich es dir gar nicht erzählen..."
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Akia stand eine Weile fassungslos da... dann drehte sie sich mechanisch um und ging von Bell weg. Das hatte Yehl ihr nicht erzählen wollen... ihre Gedanken rasten zwischen Wut und Schuld. Sie setzte sich allein in eine Ecke des Gartens.

Bell wollte zu Akia gehen und ihr sagen, dass das Thema für sie schon längst gegessen war, doch genau in diesem Moment trat Meister Arin in den Garten, gefolgt von vier Lehrern: Dana, Indra, der blonde Lehrer, der Bell im Krankenzimmer hatte behalten wollen und einen anderer junger Lehrer, den sie bisher nur flüchtig im Krankenzimmer gesehen hatte.

"So, diese jungen Damen und Herren sind eure Unterrichtsmaterialien. Sie werden euch nach bestem Wissen und Können unterstützen." Arin zeigte auf die vier Lehrer, die er mitgebracht hatte und Dana schüttelte missbilligend den Kopf über seine Worte, Indra lächelte freundlich.

Wohl oder übel musste Bell zu ihrer Gruppe zurückgehen und ihr Gespräch mit Akia auf später verschieben. "Sehr feinfühlig", kommentierte Raziel, als sie sich zu den beiden Jungen stellte. Bell wurde bewusst, dass sie sich mit Akia wohl so leise wie in der letzten Nacht gestritten hatte.

Yehl seufste. Konnten diese beiden Mädchen sich denn nicht einfach Prügeln und gut? war das wirklich zu viel verlangt? Das was Bell da rausgerutscht war würde ihn nun auch noch Ärger mit Akia einbringen, also konnten sie den Schild wohl vergessen. Wieder seufste Yehl. Das war irgendwie nicht gerecht, aber sein Vater hatte ihn ja beigebracht das das Leben nicht gerecht ist. Er schaute die Lehrer an, dann zuckte er die Schultern und mit absolutem Selbstbewusstsein in der Stimme fragte er höflich :" Meister Arin was genau soll denn nun unsere Aufgabe sein?"

"Nur die Ruhe, Yehl, eins nach dem anderen", antwortete Arin gelassen. "Bitte findet euch wieder in eure Gruppen zusammen. Nachdem ihr den Schild so gut gemeistert habt, wird es auch Zeit, ihn richtig zu benutzen. Gerade diejenigen von euch, die sich den Missionen der Stadtwache anschließen wollen, werden diese Stunde begrüßen, aber auch diejenigen von euch, die glauben, nie in einen Kampf verwickelt zu werden, sollten nicht so ignorant sein, sich nicht dafür zu schulen.
Ich werde mit euch jetzt magische Angriffe üben, darum war es so wichtig, dass ihr gute Schilde beschwören könnt, denn genau die werden jetzt als Ziel für eure Angriffe dienen. Das wird so ablaufen, dass einer von euch den Schild der anderen angreift. Zur Sicherheit wird je Gruppe ein Lehrer euren Schildzauber unterstützen; in euch allen schlummern große Kräfte und ich möchte hier keine Unfälle sehen. Dennoch lasse ich euch gegeneinander antreten, damit ihr lernt, keine Hemmungen vor dem Angriff zu haben. Natürlich sollt ihr euch nicht gegenseitig verletzen wollen, doch sollt ihr im entscheidenden Moment auch nicht zögern."

Meisterin Dana ging zu Kintans Gruppe, Indra gesellte sich zu Akias Gruppe und der junge blonde Lehrer aus dem Krankensaal stellte sich zu Bell. "Du nimmst tatsächlich schon wieder am Unterricht teil, ich dachte, du würdest das nur sagen, um schnell aus dem Krankenzimmer zu kommen", sagte er zu ihr, doch sie zuckte nur die Schultern.

Arin fuhr mit seiner Vorlesung fort: "Ihr wisst inzwischen, wie ihr eure eigene Magie benutzt und formt. Ihr könnt sie in eine Kerze fließen lassen oder einen Schild daraus formen. Wenn ihr sie stattdessen zielgerichtet gegen einen Punkt lenkt, habt ihr die einfachste Form eines magischen Angriffs. Ihr müsst sie nicht besonders formen und euch auch nicht übermäßig darauf konzentrieren, doch genau das macht es so gefährlich. Ihr müsst gut aufpassen, wie viel Kraft ihr in einen Angriff legt. Gerade, wenn ihr rohe Magie nutzt, ist es, als ob ihr einen Staudamm öffnet, der nur schwer wieder zu schließen ist."

Er ging ein paar Schritte durch den Garten. "Wenn ein magischer Angriff auf ein Schild trifft, gewinnt am Ende der Magier, dessen Zauber kräftiger ist. Entweder wird der Angriff nutzlos oder der Schild bricht. Heute allerdings gehen wir davon aus, dass der Schild von vier Leuten stärker ist als der Angriff, darum bitte ich euch noch einmal, nicht eure ganze Kraft in den Zauber zu legen. Das würde euch außerdem extrem schwächen und nicht jeder von euch hat schon gelernt, Kraft aus seinem Umfeld zu ziehen. Also dann, versucht euch an der Aufgabe. Einer greift an, die restliche Gruppe und ein Lehrer formen den Schild."

Akia lauschte Meister Arin dun war der Meinung sich nun wieder beruhigt zu haben. Indra lächelte ihr zu "Na los Akia.. versuch dein Glück" Akia nickte und stand auf. Sie konzentrierte sich lange und lies den übrigen Drei genug Zeit ihr Schild aufzubauen. Dann hob sie die Arme vor den Körper...
Ein kleiner weißer Strahl Licht prallte Gegen den Schild und barst daran, doch dann öffnete Akia die Augen etwas weiter. Ihr Kopf begann heftig zu pochen und es gab einen Bedrohlichen Knall. Feuer und Eis brachen aus ihren Händen sowie bunte Lichtstrahlen. Ein riesiger Eisbrocken zerstörte den schild ihrer Drei Mitschüler und traf Yehl so hart am Kopf das er einfach zu boden fiel und liegen blieb. Indra stand inmitten der magischen Flammen und auch Akia selbst schrie unter dem schmerz der Magie die sich aus ihr löste. Die beiden anderen hatten sich auf den Boden fallen lassen und blieben glücklicherweise verschont, auch in Richtung der anderen schülergruppen brachen Eisklumpen oder riesige Flammen aus und sie mussten eilig ihre Schilde formen um nicht getroffen zu werden. der blonde Lehrer neben bell wollte gerade nach dem Geschrei sehen als ihn ebenfalls ein Eisbrocken an der Schläfe traf.
Akia spürte den Schmerz der Flammen die sie verbrannten, noch nie hatte sie etwas vergleichbares wahrgenommen, irgendwann erstarb ihre Stimme unter der Qual und sie sank zu Boden als ihre Magie erschöpft war. Ihre Haut war an vielen Stellen verbrannt sowie die Kleigung, übrig blieb ein enormer Ring aus verbranntem Gras und rauchender Erde, Indra, Yehl und der blonde Lehrer die reglos am Boden liegen blieben, sowie ein paar der Schüler die kleinere verletzungen hatten.

Fasziniert und gebannt schaute Bell zu, wie die Magie sich aus Akia entfesselte. Erst als der Lehrer neben ihr getroffen wurde, löste sie sich aus ihrer Starre und begann, einen Schutzwall zu formen, doch Lenny und Raziel waren schneller. Synchron zueinander beschworen sie einen mächtigen Schild, dem Bell ihr Unversehrtsein verdankte, weil sie zufällig dahinter stand.

Arin schützte sich mit einem Zauber und breitete ihn dann auf umstehende Schüler aus. Auch Meisterin Dana hielt so Schaden von anderen Schülern fern.
Unmittelbar nach dem Knall tauchte Castus im Garten auf. Sofort nachdem Akia zu Boden gegangen war, versetzte er sie in einen tiefen Schlaf und fror sie ein.
Dann pfiff er nach Lenny und Raziel. "Ihr zwei bringt Meister Gerrith ins Krankenzimmer. Sagt den Lehrern dort Bescheid, alle die frei sind sollen sofort hierher kommen."

Bell schaute sich in dem entstandenen Chaos um. Sie wusste nicht recht, was sie tun sollte, also wäre es wohl gut, sich nützlich zu machen. Die Zwillinge Laren und Karen hielten sich weinend in den Armen, beide waren verbrannt und wirkten verstört. Bell versuchte, sie zu beruhigen und schob beide am Arm in den Krankensaal. Da war es immerhin ruhig. Sie setzte sie auf eine Bank und sagte ihnen, sie sollten dort warten. Die beiden nickten nur verängstigt. Auf ähnliche Weise schob sie noch zwei andere leicht verletzte Klassenkameraden ins Krankenzimmer, da die Lehrer mit den ernsten Fällen beschäftigt waren.

Zusammen mit Castus kümmerte Arin sich um Indra, sie schien am schwersten verletzt zu sein. Dana unterdessen sah sich Yehls Wunden an.
Die aus dem Krankensaal hinzugekommenen Lehrer kümmerten sich um die übrigen verletzten Schüler. Viele hatten Brandwunden oder tiefe Schnittwunden von Eissplittern. Kintan war vom Licht getroffen worden und konnte nichts sehen. Wie viele andere auch waren Feran und Inka verstört und hielten sich im Arm, weil sie nicht wussten, wohin.
Es dauerte über eine Stunde, bis alle Verletzten aus dem Garten ins Krankenzimmer gebracht worden waren. Wie schon bei Bell verschanzten sich fünf Lehrer mit grimmiger Mine mit der verletzten Indra hinter einem Vorhang.
Auch Yehl und die eingefrorene Akia wurden jeweils auf einen Tisch gelegt.

Lenny machte sich auch nützlich und versorgte die kleineren Wunden seiner Mitschüler. Bell sah sich das ganze Gewusel eine Weile lang an, dann ging sie in die Bibliothek. Im Krankenzimmer fühlte sie sich irgendwie unwohl und immerhin hatte sie dort etwas zu tun. Sie fragte sich, ob vielleicht ihr Gespräch mit Akia das ausgelöst hatte und fühlte einen kleinen Stich von schlechtem Gewissen, deshalb konzentrierte sie sich auf die Bücher, die sie in die Regale sortieren musste, es waren seit gestern nicht weniger geworden und so konnte sie wenigstens ein paar ihrer Stunden in der Bibliothek ableisten.

Castus kümmerte sich zusammen mit Arin persönlich um Akia. "Hatte ich dich nicht gewarnt? Und dich gebeten, das zu beobachten?", fragte er Arin. Ohne eine Antwort abzuwarten, es handelte sich ohnehin mehr um eine rhetorische Frage, legte er eine Hand auf Akias kalte Stirn.
Akias Schmerzen verschwanden und sie driftete in eine graublaue Leere, als würde sie dort hineingezogen werden. "Akia, ich habe deinen Geist gefangen", hörte sie seine Stimme, doch konnte sie nicht orten. "Ich werde dich freilassen, wenn dein Körper geheilt und der größte Schaden, den du angerichtet hast, behoben ist. Bis dahin, wirst du hier bleiben."

Arin taute unterdessen Akias Körper wieder auf und ließ seine heilende Magie fließen, um ihre Brandwunden zu heilen. Vielleicht hatte er ihr zu viel zugetraut und sie konnte ihrer Gefühle doch nicht Herr werden. Jetzt lag die Entscheidung darüber in Castus' Hand. Er war zu unvorsichtig gewesen.

"Jetzt gehörst du mir." eine dunkle und grausame Stimme erscholl. Yehl drehte sich um, er war wieder in seiner Burg, die sein Geist geschaffen hatte, doch um ihn herum waren Gitterstangen. Er war gefangen. Ein selbst, ein finsteres Selbst umrundete den Käfig. "Ich hatte dich gewarnt gehabt. Nun wirst du hierbleiben und ich werde an deine Stelle treten. Du warst einmal zu viel auf der Schwelle des Todes Yehl."

Unmerklich und kaum zu erkennen änderte sich Yehls Aussehen. Seine Mundwinkel sanken ein wenig, wirkten jetzt irgendwie grausam und seine Hautfarbe wurde eine ganz leichte Note bleicher. Mehr änderte sich offensichtlich nicht.

Es dauerte noch einige Stunden, bis alle Verletzten gänzlich versorgt waren. Arin tat sein bestes, seine verstörten und schockierten Schüler zu beruhigen. Er machte sich Vorwürfe, dass er mit Akia nicht länger über ihre Magie gesprochen hatte. Schließlich war das nicht der erste Zwischenfall und es wunderte ihn nicht mehr, dass die einfachen Bauernleute Angst bekommen und sie vor der Tür der Akademie abgelegt hatten.

Das Abendessen verlief für Bell ruhig und ohne Akia und Yehl. Sie aß schweigend, nachdem sie sich bei Raziel und Lenny für den Schild bedankt hatten. "Unglücklicher Zufall, dass du mit drin standest", sagte Raziel abwertend, Lenny hingegen lächelte leicht. "Du hast ja dein Pensum von Akias Magie schon kassiert."
Sie seufzte und zuckte die Schultern.
Einer inneren Eingebung folgend schaute sie in den Klassenraum, in dem sie sonst bei Meisterin Dana Unterricht hatte und tatsächlich stand die Lehrer erwartungsvoll vor der Klasse und begann den Unterricht, als wäre nichts geschehen. Eigentlich hatte Bell keine Lust mehr, nachdem sie schon die Bücher sortiert hatte, aber sie wollte Akias Sticheleien nicht auf sich sitzen lassen.

Ein erfahrener Heiler tastete Yehls Kopf ab. Die Wunde war verschwunden und so weit er es beurteilen konnte, alles wieder in Ordnung. Keine gefährlichen Blutgerinnsel, keine Schwellungen. Eigentlich sollte der Junge in den nächsten Stunden erwachen.

Castus schloss seinen letzten Heilzauber ab. Ein weiches Licht sickerte in Akias Körper. Damit war er so weit wieder hergestellt. Zeit, sich einmal den seelischen Schaden anzusehen.
Nach einer Zeit, die Akia unmöglich abschätzen konnte, denn Zeit schien an diesem seltsamen Ort keine Bedeutung zu haben, erklang wieder Castus' Stimme. "Ich werde dich jetzt freilassen. Dein Körper ist geheilt. Über alles andere sprechen wir, wenn du aufgewacht bist."

Yehl öffnete leicht die Augen, seine Pupillen wanderten kurz hin und her, dann lächelte er. Zur Sicherheit überprüfte er seine magische Aura. Gut bis auf ein zwei Stellen, die niemanden auffallen sollten, dürfte es niemanden auffallen, das der Yehl der einst über diesen Körper geherrscht hatte, nicht mehr existierte.
Er sog die Luft tief ein und stieß sie dann ruckartig wieder aus. Nun war es Zeit aufzustehen. Sein Körper folgte seinen Befehlen und schon bald stand er neben dem Bett. Er musste auf der Hut sein das niemand ihm auf die Schliche kam. Nach und nach würde er sich die Macht holen die ihm zustand und dann würde er herrschen, herrschen über die dummen Nichtmagier, die wie Vieh in der Gegend herumliefen und schon jetzt vor seines Gleichen zitterten. Wenn er erst einmal mächtig genung war, würde er anfangen die Magier auszulöschen, bis er der Letzte war, dann würde er auf ewig herrschen. Doch jetzt galt es erstmal zu lernen.

Akia verstand das alles nicht. Es kam ihr vor wie ein böser Traum oder etwas das ihr nicht passiert war. Sie fühlte sich müde und schwach.. aber sie vernahm sehr wohl die Stimme des Schulleiters. Als sie die Augen ein stückweit öffnete fühlte sie sich noch elender. Sie hob den Kopf und setzte sich schwankend hin. Ein wneig verwirrt schaute sie sich um. Sie erinnerte sich an den Schmerz und an Schreihe und Feuer.. asber.. wie war das geschehen?

"Wie fühlst du dich?", fragte ein Lehrer, der neben Yehls Bett gewacht hatte und musterte ihn nun. Die Bewegungen waren noch nicht ganz flüssig, aber immerhin hatte er eine Kopfwunde abbekommen. Wahrscheinlich würde sich das in ein paar Stunden von ganz allein legen.

Arin und Castus standen mit ernsten Gesichtern vor Akia. "Kannst du aufstehen?", fragte Castus ohne sein übliches Lächeln. Meister Arin schwieg, offenbar hatte er im Moment nichts zu sagen, da der Schulleiter anwesend war.

Der Unterricht verlief erstaunlich gut. Bell schaffte den Rest des Alphabets, da sie sich inzwischen an das Halten der Feder ein wenig gewöhnt hatte. Die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet konnte sie sich noch immer nicht merken, aber vielleicht fiel ihr dazu irgendein Merksatz ein.
Geschafft ging sie danach in die Bibliothek und sortierte weiterhin die Bücher, bis ihr Buchstaben vor den Augen flimmerten. Es war wirklich eine Strafarbeit. Für jedes Buch, dass sie von dem großen Tisch wegbrachte, kamen mindestens zwei neue hinzu. Selbst wenn sie zwei auf einmal mitnahm, lagen sie so weit auseinander, dass es lange dauerte und fünfhundert Leiterstufen waren auch nicht ohne. Natürlich war nicht eines der Bücher zu ebener Erde einsortiert.

Akia hielt sich den Kopf und versuchte zu verstehen was passiert war. "Ich weiß nicht.. was ist denn passiert?" verwirrt schaute sie zwischen castus und Arin hin und her und ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus.

"Das erfährst du gleich. Wir müssen uns unterhalten, Akia."
Ehe Akia sich versah saß sie in einem weichen Sessel in einem anderen Raum und Castus vor ihr. Der Raum kam Akia seltsam bekannt vor. Das Bücherregal, die weich gepolsterten Sessel, das große im Fußboden eingelassene Wasserbecken...
Von Meister Arin war keine Spur mehr. "Da es jetzt bereits das zweite Mal ist, werde ich keine Rücksicht mehr walten lassen. Ich habe Arin gebeten, dich zu beobachten und dafür zu sorgen, dass der Unfall im Krankenzimmer der einzige bleibt. Da er dazu nicht in der Lage war, sehe ich mich gezwungen einzugreifen. Du hast heute zwei Lehrer und einen Schüler ernsthaft verletzt, viele weitere Schüler haben Brandwunden. Ich will, dass du mir jetzt aus deiner Sicht erzählst, was passiert ist. Alles, an das du dich erinnern kannst. JEDE Einzelheit, auch den Streit davor mit Bell."

Akia zuckte bei dem ernsten Ton zusammen. Sie fühlte sich schwach udn elend aber als er sagte sie habe andere verletzt wurden ihre Augen größer.. "nein..." flüsterte sie und ihr blick wurde abwesend. "das hab.. ich doch nicht gewollt.." meinte sie mehr zu sich als zu Castus..Sie holte tief Luft und musste eine Weile nachdenken. "Ich weiß nicht mehr so genau.. ich war sauer auf Bell und ihren Egoismus.. immer wenn ich versucht hab ihr zu helfen musste ich mich hinterher beleidigen lassen... Heute morgen da.. hab ich sie geweckt.. und sie sprang auf und hielt mir ein Messer an die Kehle.. danach konnte ich einfach nicht mehr mit ihr reden und das wollte ich auch nicht.." Sie klang ein wenig verstört weil in diesem MOment Bells Worte durch ihren Kopf fegten.. "Ich hatte das schon fast wieder vergessen.. wir haben uns heute so viel mühe gegeben und Meister Arins Aufgabe bewältigt... es hat spaß gemacht sie mit den anderen gemeinsam zu lösen.." sie kämpfte gegen tränen in ihren Augen. "Bell wollte mit mir reden also bin ich mitgegangen und.."
Akia erzählte ihm von dem streit und den Dingen die sie sich an den Kopf geworfen hatten und das das und ein schrecklicher Schmerz das einzige war woran sie sich erinnerte.. Betrübt sah sie auf ihre Hände. "Wie geht es den anderen?" fragte sie schließlich kleinlöaut und aufrichtig voll Sorge. Ihr inneres brannte vor schuld.

"Natürlich hast du das nicht gewollt. Wenn du das gewollt hättest, würde ich jetzt nicht mit dir hier sitzen und mit dir reden." Eine ungewohnte Härte war in seiner Stimme. "Ja, Bell schafft es in der Tat, die schlechtesten Seiten eines anderen zum Vorschein zu bringen... Das ist alles? Es gab keine Vorzeichen? Wie war es vor dem Unfall im Krankenzimmer und vorhin? Hast du dich unwohl gefühlt? Warst du wütend? Hattest du das Gefühl, dass gleich etwas aus dir hervorbrechen würde? Kopfschmerzen? Wahrnehmungsveränderungen?"

Er lehnte sich nach hinten in den Sessel und dachte einen Moment nach. Der Blick seiner dunklen Augen ruhte dabei die ganze Zeit auf Akia. "Indra liegt noch immer im Krankenzimmer und wird überwacht. Yehl ist vor kurzem aufgestanden, Meister Gerrith ebenfalls. Die schnelle Reaktion von zwei Schülern sowie Meister Arin und Dana hat weitere große Schäden verhindert, dennoch haben viele kleine Brand- und Schnittverletzungen. Du hast niemanden getötet und das ist dein großes Glück, Akia. Dennoch werde ich an die Eltern der verletzten Schüler Briefe schreiben müssen und sie werden fordern, dass ich notwendige Schritte einleite. Beim letzten Mal hattest du Glück. Die Fensterscherbe hätte auch mich treffen können und Bell hat niemanden außerhalb der Schule, den es interessiert, ob sie hier drin stirbt oder nicht. Jetzt bin ich verpflichtet, mich vor den Eltern der anderen Schüler zu rechtfertigen."

Eine Karaffe mit Wasser erschien auf einem kleinen Tisch neben den Sesseln, sowie zwei Gläser. Castus goss in beide etwas ein und trank einen Schluck. Das zweite Glas stellte er vor Akia ab. "Diesmal kann ich dich nicht einfach so davonkommen lassen. Die genauen Konsequenzen werde ich mit den Lehrern absprechen, allerdings kannst du dich schon einmal darauf einstellen, den Schulgarten wieder herzurichten - von Hand."