Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

"So? Ich kann mir damit alles merken?", fragte sie. Das würde durchaus von Vorteil sein. Sie hatte eh ein geschultes Gedächtnis, weil sie alles behalten musste und sich nichts aufschreiben konnte, aber mit solchen Details...
"Behalte dein Geld, ja?", sagte zu Yehl und verzog ihren Schmollmund.Mit einer neue Münze packte sie sich auf ihr Bett.
Eine Weile sah sie Akia zu, wie sie die Münze drehte und wendete, dann besah sie ihre noch einmal ganz genau.

Die Hakennase war etwas zu kurz. Im Blumenkranz war eine Rille, die Seite des Portraits war etwas zerkratzter. Das Bild der perfekten Goldmünze in ihrem Kopf veränderte sich entsprechend. An einer Stelle war ein Zahnabduck, weil jemand hineingebissen hatte, um die Echtheit zu prüfen. Wieder schnippte sie mit dem Finger dagegen, um den Klang in ihrem Kopf mit dem Bild zu verbinden.

"So Akia, kannst du die Münze in deinen Kopf drehen und wenden und siehst dennoch alles? Den winzigen Kratzer oberhalb der Nase? Na dann Yehl holte fünf Goldmünzen hervor, nahm Akia die ihrige weg und verschmischte diese mit den Anderen, dann legte er die Münzen vor ihr hin. So und nun versuch das Bild welches du im Kopf vor deinem geistigen Auge hast, mit den Münzen zu vergleichen und seid beide nicht frustriert wenn es nicht beim ersten Mal klappt, ich habe fast ein Jahr gebraucht und meine Fehler wurden mit dem Stock bestraft, ich denke das brauche ich hier nicht, oder?" Yehl lachte , dann sah er Bell an "Na gut war nur ein Vorschlag musst das nicht annehmen. Und wie weit bist du?"

Akia sah die erste Münze an, sie fühlte sich anders an, schwerer sie schüttelte den Kopf, sie nahm die zweite... nein... ein Markanter KRatzer auf der Oberseite... die dritte... sie drehte sie, nocheinmal... blickte sie genau an. "Diese.." meinte Sie entschlossen udn reichte sie Yehl hin.

"Misch sie mit ein paar neuen Münzen und ich versuche es noch einmal", sagte sie gleichgültig. Mal abgesehen vom Merken, konnte sie sich noch nicht vorstellen, welchen Vorteil ihr diese Technik sonst bringen sollte.

Yehl schaute Akia überrascht an. "Hey das ist sie und das auf Anhieb, gratuliere das hatte ich damals nicht geschafft." Yehl nahm wieder einige Münzen und mischte sie mit der Münze von Bell. "Na dann viel Erfolg."

"Wir sind inzwischen ja auch sicher etwas älter, als du es damals warst", sagte Bell und sortierte gleich die ersten fünf Münzen wieder aus, weil sie entweder zu stark oder zu wenig abgenutzt waren.
Die übrigen überprüfte sie sorgfältig auf die zu kurze Nase des Portraits, den Zahnabdruck, die Rille im Blumenkranz. Nacheinander legte sie so weitere Münzen beiseite, bis nur noch eine blieb, die wirklich aussah wie das Bild in ihrem Kopf. Bell gab sie Yehl.

"Perfekt, ihr seid wirklich gut. Ich bin ja fast neidisch." Yehl packte die Münzen ein, bis auf die die Akia und Bell in der Hand hielten.
"Übt damit so oft und solange ihr könnt, denn umso öfter ihr übt desto besser werdet ihr, bis ihr euch ganze Räume mit jedem kleinsten Detail merken könnt und diese begehen könnt geistig. Akia wir beide gehen jetzt in die Bibliothek und du machst mit dem Raum das gleiche was du gerade mit der Münze gemacht hast."

"Na dann viel Spaß", sagte Bell, "ich werde mich schon hinlegen. Lasst euch von mir nicht aufhalten, trotzdem im Zimmer zu üben."
Als die beiden in die Bibliothek gegangen waren, zog sie alle Akademiekleidung aus. Sie nahm ihre alte Straßenlederhose und zog sie an, darüber das alte Hemd. Dann zog sie die helle Schlafrobe, die sie jetzt auch von der Akademie bekamen, darüber. Sie versteckte noch mehrere Geldbeutel am Körper und nahm die Dolche in die Hand und legte sich ins Bett. Eine Stunde hatte sie bestimmt noch, die sie schlafen konnte und das war auch gut so.

Akia sah nicht so ermutigt aus aber sie folgte Yehl. Die Bibliothek... das war ein riesiger Raum viel schwerer zu merken als so eine kleine Münze... Ob man die Technik dort tatsächlich anwenden konnte?

Sie gingen durch die Tür und standen dann direkt in der Bibliothek.
Yehl schaute sie an lächelte etwas verlegen. "Hier würde ich dir gerne helfen, damit du immer hierher und wieder zurück in dein Zimmer findest, dafür musst du mir aber vertrauen, das ist ganz wichtig dabei sonst funktioniert es nicht."

Akia lächelte ebenfalls leicht und nickte "Das tue ich" meinte sie und sah ihn fragend an "Wie gehts weiter?" sie klang neugierig und interessiert und lauschter aufmerksam auf seine Antwort.

Yehl berührte sie leicht verlegen mit den Fingerspizen an den Schläfen und schaute ihr dabei direkt in die Augen. Zuerst sah sie nur Yehls braune Augen, doch dann schien die Welt sich zu drehen, sie sah die Bibliothek wie sie anscheinend aus Yehls Augen in ihre Augen fuhr. Plötzlich und ohne Vorwahrnung hatte sie die Bibliothek in ihrem Kopf, kannte jedes Bücherregal, jeden Fleck auf dem Teppich jeden Kratzer in den Tischen. Das gleiche machte Yehl auch mit ihrem Zimmer, nur das da die Eindrücke nicht ganz so klar waren wie bei der Bibliothek. Dann ließ er sie los und sein Blick veränderte sich und war nicht mehr so bohrend. Yehl hatte sowas vorher noch nie gemacht und sein Kopf tat weh, aber er wußte durch ein Buch das er mal vor langer Zeit gelesen hatte das es funktionieren musste.

"So diese beiden Räume habe ich dir geschenkt, sie bleiben in deinem Gedächtnis bis du sie absichtlich löschst. Jetzt ist die Frage ob du sie abrufen kannst. Versuch wieder in dein Zimmer zu gelangen." Yehl sah sie freundlich und immer noch leicht verlegen an.

Akia blickte ihn überrascht an. Sie sah das Zimmer vor sich, ganz klar, aber sie war trotz allem nervös als sie nach der Tür griff. Sie schloss die Augen und öffnete sie langsam. Und es war da... ihr Zimmer so wie Yehl eben mit ihr durch die Tür gegangen war. Sie lächelte vor Glück und blickte ihn an.

Na bitte, übe mit der Münze fleißig weiter und so wie du dir die Münze einprägst kannst du dir ganze Räume einprägen, nur zum Anfang versuch mit etwas kleinem, sagen wir einem Tisch oder einen Stuhl. Ich glaube wenn du dir den Stuhl ganz genau vorstellen kannst kommst du sicherlich auch in den Raum wo der Stuhl steht. Aber das habe ich selber noch nicht ausprobiert. Wenn du dir beim einprägen leicht in Trance fällst machst du das richtig. Wenn du magst kann ich dir die richtige Atemtechnik beibringen, aber ich müsste dich unterhalb oder auch zwischen der Brust berühren und du müsstest mich berühren, ich will keinen Ärger weißt du nur um etwas zu erklären ist es nun mal leichter es zu fühlen als nur zu sehen ...und..naja...ich ...ach vergiß es blöde Idee." Yehl verstummte und senkte mit gerötetem Kopf den Blick.

Akia hatte ihm über ihre Freude nur halb zugehört, sie umarmte ihm udn hauchte ihm euphorisch einen Kuss auf die wange "Danke Yehl.. " sie lächelte lieb und versuchte es nocheinmal. Sie wusste jetzt das hinter der Tür ihr Zimmer war und so war die Sache weitaus einfacher. Ob es andersrum auch ginge?

Yehl war verwirrt und sein Kopf war röter als eine Tomate.
"Und ähm..." Yehl stammelte schon wieder "Was sagst du zur...at...Atemtechnik?"
Yehl sah jetzt eher wie ein kleiner Junge denn wie ein Krieger aus.

Akia grinste nochimmer wie ein Honigkuchen. "Glaubst du ds kann mir helfen? Ich meine .. macht das einen solchen Unterschied?" Sie nahm seine Hand und zog ihn mit in ihr Zimmer um es andersrum zu versuchen und in die Bibliothek zu gelangen, auch das klappte... sie fragte sich ob es daran lag das sie an der selben Tür standen wie zuvor, aber für den Moment schwamm sie so im Glück das sie nichteinmal Yehls verlegenheit bemerkte.

"Naja die Atemtechnik ist nur der erste Schritt aber er ist wichtig. So nun versuch mal in mein Zimmer zu kommen oder zumindest auf den Flur damit wir mal schauen können ob du es wirklich gemeistert hast."

"Nun gut wenn du meinst es ist wichtig... aber lass es uns noch an einer anderen Tür probieren... bitte.."
Sie blickte ihn immernoch lächelnd an und öffnete die Tür zur Bibliothek um von dort eine neue Tür auszusuchen. Jetzt stand sie zwischen den großen Bücherregalen und lächelte leicht. "Herr Bibliothekar?... Ich wollte.. mich nocheinmal bedanken" sie lächelte leicht und war sicher das er sie gehört hatte. Sie schritt langsam und mit ehrfürchtigem Gesicht zwischen den Ragelen hindurch. Beinahe hätte sie vergessen warum sie hier entlang ging.

Die Gänge der Bibliothek lagen düster und verlassen da. Nur bei Akia brannten zwei der bläulichen Flammen, nichts rührte sich.
Dann plötzlich hörte sie ein Rascheln und spürte einen Luftzug. Die Lichter im ganzen Gang gingen auf einmal in verschiedenen Farben an, sodass der Regalgang hell erleuchtet war und sie mehrere Türen an den Wänden sah, dann verschwand der Wind und die Lichter wurden langsam kleiner und dunkel, bis sie schließlich ganz ausgingen wie heruntergebrannte Kerzen.

Akia lächelte. "Ich wünsche noch einen schönen tag" sagte sie mit einem lächeln udn blieb vor der nächsten Tür stehen um auf Yehl zu warten.

"Na dann Akia zeig mir was du kannst ich glaube ganz fest an dich." er lächelte

Bell warf sich unruhig auf die andere Seite des Bettes. Sie war zu aufgewühlt, um zu schlafen, aber irgendwann musste doch Yehl und Akia endlcih einmal zurückkommen.

Akia sah ihn nervös an, dann die Tür. Sie griff unsicher nach der Klinke, aber als sie öffnete fand sie ihr Zimmer auch hinter dieser Tür. Sie bekam ein breites grinsen das kaum zu übertreffen war. Die Freude die sie jetzt empfand war wunderbar, sie wusste nciht was sie noch sagen sollte, irgendwie hatte sie es gelernt. Sie drehte sih zu Yehl um sodass auch er das Zimmer hinter der Tür sah udn ihr lächeln erkennen konnte.

"Na siehst du geht doch. So lern fleißig mit der Münze weiter, ich werde jetzt noch eine Weile in der Bibliothek lernen." Er lächelte zurück und drehte sich um.