Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

Akia nickte "Die Auktion wird gefährlich das stimmt...wir bräuchten einen Zauber der dafür sorgt das man die Gegenstände nicht einfach fort bringen kann.... was wäre mit einer Art Alarm wenn ein Gegenstand zu weit von dem Raum oder den anderen Gegenständen entfernt wird?" schlug Akia vor während sie nachdenklich weiter blätterte. Als sie an Lenny und die bevorstehnden Tage dachte seufzte sie leise. Sollte sie sich freuen? Andererseits konnte sie weder einfach sagen was sie fühlte, noch das ganze richtig geniessen, immerhin würde ihm nichts anderes übrig bleiben als die Zeit mit ihr zu verbringen und sie würde sich die ganze Zeit mehr als nur zusammenreissen müssen, damit Lenny nichts merkte.

"Ich glaube, sie bringen die Gegenstände zur Versteigerung in den überdachten Innenhof. Die Käufer sollen sie ja sehen können und dann müssen sie den Raum verlassen. Außerdem werden wir die Sachen nicht tragen, sondern eine Horde Angestellter... Vielleicht hilft uns so etwas wie die Steine, die Arin uns gegeben hat, um uns wieder zu finden, als wir am ersten Tag in der Akademie uns an den Türen versucht haben." Bell dachte angestrengt nach. Sie hatte ihren sogar noch, Arin hatte ihn nie zurück verlangt.
"Ich wäre nicht sicher, ob die außerhalb der Akademie funktionieren. Hier drinnen geht ja vieles ein bisschen anders", meinte Lenny.
"Aber vielleicht gibt es eine solche magische Markierung für Gegenstände... und dann kann man die vielleicht mit dem Alarmzauber verknüpfen. Wäre ich ein Dieb... rein hypothetisch natürlich", sagte Bell und sah die beiden scharf an, "würde ich mich als Angestellter einschleichen und vielleicht nicht mal etwas direkt stehlen, sondern es gegen eine Fälschung austauschen, wenn ich etwas davon haben wollen würde. Und für eine Ablenkung sorgen, in der ich ungehindert die Gegenstände tauschen kann. Eine Markierung könnte uns da auch weiter helfen."
Bell fand es merkwürdig, sich mal so von der anderen Seite zu betrachten. Sicher hatte sie nie so ein großes Ding gedreht wie eine Auktion eines Adligen zu stören und zu bestehlen, aber ein Trick blieb ein Trick, egal wo man ihn anwandte.
"Wahrscheinlich ist es am sichersten, wenn wir die Sachen wirklich nie aus den Augen lassen. Und dann müssen wir noch sehen, ob Hogen uns nicht irgendwie behindert. Sicher tut er, was sein Herr ihm sagt, aber eine wirkliche Hilfe wird er uns auch nicht sein."
Bell hatte noch mehr solche theoretischen Überlegungen. Ihre Augen glänzten freudig, als sie sie den beiden darlegte. Schließlich fiel ihr auf, dass Akia nur halb zuhörte und irgendwie abwesend schien. "Hallo Akia? Einer zu Hause? Nicht träumen!", sagte sie und wedelte mit einer Hand in Akias Gesichtsfeld. "Wo bist du denn gerade mit deinen Gedanken?"

Akia schreckte aus ihren Gedanken "entschuldige" murmelte sie peinlich berührt"ich hab nur... hier in dem Buch..... ach.... nicht so wichtig" sie wurde ein bisschen rot. "Ja eine Art Makierung wäre sicher gut... am Tag der Auktion sollten wir uns vor Ort aufteilen, vielleicht können wir dann den Alarmzauber auf das Haus ausweiten " schlug sie vor. "Wir müssen uns auf jeden Fall entscheiden ob und wie wir sicher gehen das sich niemand unerlaubtes dort einschleicht"

Ob das eine so gute Idee war, Akia mit Lenny einzuteilen? Bell wunderte sich. Eigentlich dachte sie, Akia damit einen Gefallen zu tun, der sie nichts kostete, aber es könnte ihren Auftrag gefährden.

"Ich glaube nicht, dass wir verhindern können, dass sich jemand dort unerlaubt einschleicht. Über einhundert Gäste... und wenn sie reich sind, bringen sie sicher ihre Dienerschaft mit. Das können wir gar nicht prüfen, ob sich da einer dazwischen stellt und so tut als ob", meinte sie.
Lenny nickte nur.
"Einer von uns muss einfach immer ein Auge auf die Sachen haben. Schließlich sind wir an dem Tag zu viert und so lange sie in dem Raum eingeschlossen sind, haben wir auch nicht so viel zu befürchten... Also suchen wir jetzt eine gute Möglichkeit, die Sachen zu markieren und einen guten Alarmzauber, richtig?", fasste sie zusammen. "Und dann müssen wir beides noch miteinander kombinieren und ihr müsst es lernen", ergänzte Lenny.
Er legte das Buch, das er gerade las auf den Tisch und zeigte auf den Text. "Hier. Ein kleines Siegel, eine Art magischer Stempel. Es erfordert wenig Konzentration, ihn aufrecht zu halten." Lenny machte eine drehende Fingerbewegung in der Luft und drückte dann seinen Zeigefinger auf das Buch. Ein kleiner schwarzer runder Kreis mit einem Symbol erschien dort, als er dein Finger herunter nahm, als hätte dort jemand eine kleine Rune gezeichnet oder einen Stempel hingedrückt. Schließlich pustete er einmal darüber und das Symbol verschwand.
Bell schaute beeindruckt. Etwas so Markiertes ließe sich bis sonstwohin nachverfolgen.
"Was passiert, wenn jemand den Gegenstand bewegt. Weißt du dann immer noch, wo er ist?", fragte sie. Er strich sich nachdenklich über das Kinn. "Denke schon. Versuchen wir es."
Er markerte zwei Bücher wie eben schon einmal. Bell sah ganz genau und fasziniert hin.
"Nehmt euch jeder ein Buch und versteckt euch in der Bibliothek. In gehe in Kürze los und suche euch", schlug er vor.
Er drehte den Mädchen den Rücken zu. "Versuchen wir es."
Bell nahm das eine Buch und grinste Akia an. "Komm", formte sie mit denn Lippen und gab ihr das andere, dann zog sie sie in die Tiefen der Bibliothek. "Teilen wir uns auf", sagte sie, begeistert von diesem Spiel.

"Du hättest uns ruhig eher sagen können das du längst eine Lösung hast.." Sie nahm eines der Bücher und stand auf. Wieso kamen Lenny und Raziel überhaupt noch zur Schule? Man hätte sie gleich anders einteilen müssen... es war kaum zu glauben wie weit sie den anderen Schülern Vorraus waren. Sie nahmd as Buch und ging mit Bell. Dann teilten sie sich auf und Akia lief davon in die Bibliothek. Sie fand eine gemütliche stille Ecke in der sie sich auf einen Sessel setzte und das Siegel anschaute das Lenny gemacht hatte. Sie versuchte zu spühren wie die Magie gewoben war. Wenn sie es verstand konnte sie sehen was geschah wenn sie es brach oder das versuchte, würde Lenny das merken? Und würde sie den Zauber rechtzeitig lernen können?

Lenny schien betroffen von dem Vorwurf. "Ich habe gerade erst davon gelesen. Hier, in diesem Buch." Er zeigte auf das Buch, das er markiert hatte. Die Markierung in dem Buch sah ein bisschen anders aus, aber Bell wunderte sich darüber nicht. Schließlich sahen auch alle ihre magischen Schilde anders aus und taten doch das gleiche. "Ob es tatsächlich eine Lösung ist, müssen wir erst noch prüfen", meinte sie kritisch.
"Bisher brauchte ich mir einfach über so etwas nie Gedanken machen", sagte Lenny und fasste sich etwas verlegen an den Hinterkopf. "Und der Zauber selbst ist wirklich nicht schwer. Versuchen wir, ob ich euch wiederfinden kann."

Bell winkte Akia und verschwand dann in einem anderen Teil der Bibliothek. Dann verließ sie diese durch eine Tür. Nur so würde sich in ihren Augen herausstellen, ob Lenny den Zauber wirklich verfolgte oder sie nicht einfach durch simples suchen fand. Sie wartete im Speisezimmer auf ihn.

Akia konnte sehr wohl den winzigen Zauber auf dem Buch erspüren. Die Magie floss auch in diesem kleinen Zeichen verschlungen, aber immer im Kreis, wie in einer endlosen Schleife. Sie war sozusagen in sich selbst gefangen. Das Muster, in dem sie floss, glich einer komplexen mathematischen Form, die letztlich auch das Aussehen des Zeichens bestimmte.
Als Akia eine Weile den kleinen Magiestrom erforscht hatte, tippte ihr plötzlich Lenny auf die Schulter. Er hatte sich einen kleinen Spaß gegönnt und sich an sie angeschlichen.

Akia erschreckte sich so sehr das sie das Buch hinter sich warf und Lenny im Gesicht traf. Als sie merkte was passiert war sprang sie auf und blickte ihn peinlich berührt an "Oh nein.. tut mir leid..Ist alles in Ordnung?" Sie schaute ihn besogt an. Na das war ja toll gelaufen, gerade hatte sie versuchen wollen den Zauber zu brechen, immerhin konnten unter den Gäste auch magisch begabte sein. Das durften sie zumindest nicht gänzlich ausschliessen.

Lenny fing das Buch mit Gesicht und Händen und landete auf dem Hintern. "Das habe ich wohl verdient, nehme ich an." Er reichte Akia lachend das Buch und stand wieder auf. "Halb so schlimm, es ist nichts passiert." Jedenfalls hatte er ihr diese Reaktion nicht übel genommen.
Er schaute sich um. "Dich habe ich zuerst gefunden, der Zauber war um so leichter zu verfolgen, je näher ich kam... aber ich glaube, Bell hat die Bibliothek verlassen. Ich gehe sie gleich suchen, damit wir weiter machen können. Wartest du bei unserem Platz auf uns? Es dauert bestimmt nicht lang."

Bells Mine hellte sich auf, als Lenny zu ihr kam. "Ah, es funktioniert", sagte sie begeistert. Er nickte und sah sich um. Der Raum war leer. Sie war allein mit ihm. Zum ersten Mal so richtig allein. Ohne einen Raziel, der gleich um die Ecke kommen würde. Sie fragte sich, ob er irgendetwas von ihr erwartete. Andererseits erwartete er ja nciht einmal etwas von seinem griesgrämigen Mitschüler. Akia dachte, da wäre etwas zwischen ihnen beiden, aber eigentlich waren sie nur einmal zusammen in der Stadt gewesen und sie hatte ihn mal auf die Wange geküsst und sich auch sonst an ihn gewandt, wenn sie irgendwie magischen Beistand gebraucht hatte. Aber das bedeutete ja nicht viel, oder?
"Ja, ich musste nur erst einmal darauf kommen, dass du den Raum verlassen hattest. Und dann den richtigen anderen Raum finden. Die tatsächliche Entfernung spielt dabei schon eine Rolle. Das Speisezimmer liegt ja nicht wirklich neben der Bibliothek."
Sie nahm seine Hand. Es schien ihn nicht zu stören, aber auch nichts besonderes zu sein. "Bei unserem Auftrag werden wir das Problem nicht haben. Da hat jede Tür nur einen Ort, zu dem sie führt. Gehen wir zurück", schlug sie vor. Er stimmte zu und sie zog ihn durch die Wand zu dem Sitzplatz, wo sie die vielen Bücher gestapelt hatten.

Akia hatte Zeit gehabt, sich weiter mit der magischen Markierung zu beschäftigen. In dem Buch, das Lenny aufgeschlagen hatte, stand, dass man den Kreis nur unterbrechen musste, um sie aufzulösen.

Akia entschied es auf einen versuch ankommen zu lassen und zerstörte die Markierung, dann ging sie einfach nur 2 Buchreihen weiter und versteckte sich dort. Würde Lenny merken das seine Makierung kaputt ging? und wie schnell ? Das wäre ein wichtiger Punkt in dem Zauber den sie wissen mussten.

Bell wunderte sich. "Hattest du nicht Akia schon gefunden?"
"Ja... sie wollte hier warten bis ich mit dir zurück komme."
"Vielleicht ist sie vor einem interessanten Regal stehen geblieben und hat sich ablenken lassen?"
"Möglich. Das Buch, das sie bei sich hatte ist auch nicht da."
"Geh sie doch einfach noch mal suchen." Bell musste innerlich grinsen und der Versuchung widerstehen, sich auch erneut zu verstecken, um Lenny suchend durch die Akademie zu jagen.
"Werde... oh."
"Was ist?"
Lenny blickte konzentriert drein. "Ich habe keine Ahnung, wo ich nach der Markierung suchen... nein... halt. Jemand hat den Zauber gebrochen."
"Könnte sie das gewesen sein?"
"Möglich. Es dürfte für sie nicht schwer sein."
"Dann musst du wohl auf die altmodische Art nachsehen, wo sie ist und ich schaue mir so lange das Kapitel im Buch hier an. Diesmal bleibe ich auch hier und warte bis ihr zurück kommt. Versprochen." Bell nahm das Buch in die Hand. Bis sie wirklich die Seiten zu dem Zauber gelesen hatte, würde es ewig dauern. Aber vielleicht konnte sie Lenny und Akia ein bisschen Zeit allein verschaffen. Und Lenny würde schon einfallen, wie er Akia suchen konnte.
Er machte sich auf die Suche nach Akia, zuerst würde er dort suchen, wo er sie gefunden hatte.
Bell unterdessen widmete sich dem Kapitel in dem Buch. Diese Markierung... man konnte sie nur brechen, wenn man wusste, dass sie da war, oder?

Lenny wollte gerade losgehen als Akia hinter dem Buchregal vortrat. "Nunja wenn jemand das Siegel zerstört werden wir es erst merken wenn wir aktiv danach suchen... vorher fällt es nicht unbedingt auf... ich habe mir gedacht das wir nicht ausschliessen können das es auch magisch begabte Anwesende gibt... viele absolventen der Akademie kehren in ihre früheren Leben zu Reichtum und Luxus zurück es wäre also durchaus denkbar... ich wollte gern herausfinden ob du merkst wenn ich dein Siegel breche, oder ob es dir erst auffallen wird wenn du danach suchst.." erkläerte sie lächelnd. Sie war ein bisschen stolz Lenny ausgetrickst zu haben.

(Jaja, bring mich noch auf Ideen :b)

Er blickte nachdenklich drein. "Da hast du natürlich recht, gut mitgedacht. Ich hoffe, von den Rieth hat nicht damit geprahlt, uns engagiert zu haben..." Lenny ging mit Akia zu dem Tisch zurück. "Ich war abgelenkt... Wenn ich auf den Zauber geachtet hätte, wäre es mir vielleicht aufgefallen. Wir sollten noch mehr darüber in Erfahrung bringen."
Bell sah auf. Sie hatte gerade zwei Sätze geschafft... Vielleicht sollte sie sich das Buch ausleihen.
"Das ging ja schnell?", sagte sie und legte den Wälzer hin. "Und?"
"Akia hat tatsächlich das Siegel gebrochen."
"Also müssen wir das mit bedenken", murmelte sie. "Wollen wir denn alle den Zauber lernen oder reicht es uns, wenn Lenny und Raziel ihn können? Jeder von uns ist immer mit einem von ihnen unterwegs." Sie blickte zu Akia. "Dann könnten wir uns auf andere Dinge konzentrieren... Oder wir lernen, den Zauber zu modifizieren... dass die Markierung entweder schwerer gebrochen werden kann, indem der Zauber besser oder die Markierung schlechter sichtbar ist... oder indem wir irgendwie merken, dass er gebrochen wird...", sagte sie überlegend. "Wir haben zehn Auktionsgegenstände. Ich weiß nicht, ob ich zehn solcher Zauber gleichzeitig aufrecht erhalten kann. Andererseits hilft uns so eine Markierung natürlich auch, eine Fälschung zu erkennen... Vorausgesetzt wir haben zu Beginn den richtigen Gegenstand markiert." Sie schob verärgert und ungeduldig das Buch von sich weg und verschränkte die Arme.
"So viele Möglichkeiten! Es muss doch auch eine weniger komplizierte Lösung dafür geben!"
"Uns wird schon noch etwas kluges einfallen", sagte Lenny besänftigend.
Bell blätterte in der Einladung ihres Auftraggebers und sah sich die originalgetreuen Bilder der Auktionswaren an. "Wir verstecken die Markierung", sagte sie plötzlich. "An jedem Gegenstand findet sich sicher eine schwer einsehbare Stelle. Einen Zauber, von dem ich nicht weiß, dass er da ist, kann ich auch nicht brechen. Oder?"

"Wir müssen ja nur sicherstellen das wir merken wenn der Zauber gebrochen wird und wie Bell schon sagt, das zeichen zu verstecken wäre sicherlich Hilfreich. die Frage ist noch ob wir den Zauber von euch übernehmen können, oder ob er bei jedem Wechsel unserer Schicht neu gewoben werden muss.. Ich denke für den Sicherheitsaspekt sollten Bell und ich den Zauber trotzdem lernen, und vielleicht finden wir noch etwas das wir quasi als letzte Sicherheit obendrauf setzen können. aber die Makierung selbst ist ziemlich gut und Lenny hat uns beide ohne grosse Schwierigkeiten gefunden." Akia zog das Buch zu sich herüber. Beinahe hätte sie Lennys Arm berührt als sie nach dem Buch griff. Ihre Kniw wurden ganz weich, also setzte sie sich lieber hin, warf einen letzten heimlichen blick auf ihn und begann zu lesen. Sie wollte sich jetzt auf keinen Fall blamieren also musste sie verstehen wie der Zauber zu wirken war.

"Ich weiß nicht... unsere Magie unterscheidet sich doch sehr. Ich könnte mir nicht vorstellen, eure Zauber zu übernehmen", sagte Bell langsam. "Aber warum denn neu machen? Wenn er so leicht und unauffällig ist, wie Lenny sagt, machen wir ihn einfach alle am Anfang auf jedes Ausstellungsstück und lassen ihn dann da."
"Das kannst du versuchen, aber es kann passieren, dass er, nachdem du geschlafen hast, nicht mehr da ist", erwiderte Lenny.
"Also lernen wir auf jeden Fall diesen Zauber und wir riegeln den Raum mit einem Schild ab, der nur passiert werden kann, wenn wir das zulassen", fasste Bell zusammen. "Wenn wir jetzt noch irgendetwas mit Alarm hinbekommen, müssten wir doch gut ausgestattet sein. Und ansonsten haben wir auch noch gesunde Augen und Ohren und können Wache stehen." Lenny nickte nur.
Bell runzelte die Stirn, als sie sah, wie verkrampft Akia sich ihm gegenüber verhielt. So würde das nie was werden. Wovor hatte sie denn solche Angst?
Sie ließ Akia in Ruhe zu Ende lesen und sich währenddessen leise von Lenny erklären, wie man den Zauber wirkte. Man musste die Magie ins Material einbinden. Bei Papier und Stoff war das wohl einfach, weil sie aus kleinen Fasern bestanden, zwischen die man sie einweben konnte. Echtes Pergament sah da etwas anders aus. Immerhin war das dünnes Leder. Bell holte ein leeres Blatt. Sie hatte nicht wie Lenny den Mut, an den Büchern des Bibliothekars zu üben. Sie ließ sich absichtlich ein bisschen Zeit. So konnten Lenny und Akia sich schon mal aneinander gewöhnen.

Akia nickte nur während Bell und Lenny sprachen "Wir wäre es, wenn wir den Alarmzauber an das brechen der Makierung binden? Oder eben an die anderen gegenstände, ich finde das wäre eine gute Sicherheit. Wir würden bei jedem Wechsel die Gegenstände makieren, und den Alarm an das Brechen unserer Makierung binden, wenn jemand versucht sie zu zerstören, merken wir das...."

Sie lauschte Lennys ausführungen konzentriert und es kostete sie viel nicht abzudriften während er den Zauber erklärte. Wieso machte er das mit ihr? Furchtbar so ausgeliefert zu sein. Sie kam nicht drumherum ihn immer wieder heimlich anzusehen. Schliesslich stand sie auf und stellte sich neben Bell als diese den Zauber versuchen wollte.

"Das können wir versuchen", erwiderte Lenny nachdenklich. "Ja, aber zuerst lernen wir beide diesen Markierungszauber", fügte Bell hinzu und schaute auf das leere weiße Blatt. Eine Weile tat sie gar nichts weiter, denn so aufmerksam von den beiden anderen beobachtet zu werden war in etwa, als würde man versuchen, zu pinkeln während einer hinsah. Im Unterricht vor der ganzen Klasse war das irgendwie wieder was anderes, da waren die anderen nicht so... nah.
Schließlich jedoch konzentrierte sie sich auf das Blatt und nur auf das Blatt. Sie sammelte ein bisschen Magie in ihrer Fingerspitze, strich über das Papier und schickte sie in die feinen Zwischenräume zwischen den Fasern.
Akia sah ein feines Leuchten aus Bells Finger kommen, dass in das Papier floss. Für kurze Zeit schimmerte es dort und dann verschwand es einfach. Bell schaute verwirrt drein. "Du musst sie im Kreis fließen lassen, ihr eine Form geben", bemerkte Lenny und Bell versuchte es gleich noch einmal.
Diesmal blieb das Leuchten erhalten, in Form eines Kreises so groß wie Bells Fingerkuppe. "Viel zu hell und viel zu auffällig", murmelte sie unzufrieden. "Aber sie hält erst einmal", widersprach Lenny.
Sie reichte wortlos das Blatt an Akia weiter und nahm sich ein anderes und setzte sich von den beiden weg um zu üben.

Akia versuchte genau zu spüren was Bell tat während sie die Makierung setzte, dann schon Bell ihr das Blatt hin und sie konzentrierte sich. Sie dachte an Lennys tip.. *eine form geben* ... *er kennt sich so gut aus.. * nicht ablenken lassen! Sie sammelte etwas Magie und konzentrierte sich, dann tippte sie auf das Blatt. Es blieb ein heller schmaler Rand, als ob jemand mit einem staubigen Finger dort angefasst hätte. Akia konzentrierte sich und spürte die Verbindung nochimmer.
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Lenny nickte anerkennend. "Hat doch gut geklappt. Jetzt versuch mal, ob du zehn gleichzeitig schaffst. Und danach versuchen wir mal ein anderes Material. Das Holz vom Tisch zum Beispiel. Oder das Leder der Sessel. Den Stein vom Fußboden. Unsere Auktionsstücke haben ja auch unterschiedliches Material." Er probierte selbst auch ein bisschen herum und hinterließ überall kleine schwach glimmende Siegel.
Bell schaute kurz hoch. Ja, natürlich hatte Akia das gleich beim ersten Versuch geschafft. Naja, sie würde das auch noch anständig hinbekommen, so schwer war es ja doch nicht. Während Akia probierte, verfeinerte sie das Muster. Ein simpler Kreis war zu wenig, sie brauchte Schleifen und Verwindungen, in denen die Magie fließen konnte, dann würde die Markierung sicher schwerer zu brechen sein. Schließlich hatte sie ein Muster gefunden, eine Art unendlicher Knoten, der ganz anders aussah als Lennys, aber doch den gleichen Zweck erfüllte. Jetzt musste sie nur dieses helle lLeuchten in den Griff bekommen. Schließlich war das ganz und gar nicht unauffällig.

Akia nickte und probierte zunächst noch etwas mit dem Stück papier herum. Es war schwierig wenn Lenny ihr zusah und als er endlich selbst zu üben begann war sie nicht allzu traurig. Sie wollte sich nicht vor ihm blamieren und so konnte sie sich besser konzentrieren. Es war tatsächlich kein besonders schwerer Zauber und hatte man ihn einmal verstanden war es ganz leicht die Fäden der Magie festzuhalten. Auch Akia versuchte es schliesslich an einem anderen Material. Der Sessel auf dem sie sass war aus Leder und der Tisch aus Holz, das war schon schwieriger, aber auch hier gab es unebenheiten und Poren denen man die Magie anheften konnte. Es ging alles nur um das spüren und das hatten Bell und sie für ihren Dienst im Krankenzimmer schon unglaublich lange geübt.

Akia übte und der Zauber fiel ihr immer leichter, sie hinterlies einen Abdruck und löste ihn wieder auf. Schliesslich wollte sie den Abdruck mit etwas anderem verbinden. "Ich habe noch eine Idee.." meinte sie und winkte Bell herüber. "Erinnerst du dich an das erspüren im Körper? Die Energie? Was wäre wenn wir das Band der Makierung ... sagen wir mit einem Blurgefäss verbinden... im Finger zum beispiel... etwas banales.. unauffälliges... wenn dein Finger blutet weist du das jemand den Zauber gebrochen hat, ohne das derjenige weis das du in Kenntnis bist... verstehst du wie ich meine?" Akia flüsterte zunächst nur Bell zu, falls ihre Idee noch zu grosse Schwachstellen hatte wollte sie das lieber noch nicht Lenny erklären.

Bell löste ihr Problem schließlich dadurch, dass sie den Zauber tiefer ins Materiel drückte, sodass er nicht mehr nur oberflächlich war. Bei Papier war das nicht so einfach, da war sie schnell auf der anderen Seite. Aber beim Steinfußboden und dem Tisch war es leicht. Das helle Leuchten verschwand einfach unter einer dickeren Schicht Material. Fasziniert lauschte sie Akias Vorschlag. "Es ist nicht so auffällig wie ein Alarm, aber bestimmt einen Versuch Wert", sagte sie leise. Lenny schaute kurz etwas irritiert drein, weil die Mädchen vor ihm so tuschelten, aber andererseits war er das von Mädchen nicht anders gewohnt sobald mehr als eines im gleichen Raum war und beachtete sie nicht weiter.
"Könnten wir nur... vielleicht... etwas anderes als unsere eigenen Körper nehmen? Vielleicht... ein feines Seil oder einen Faden mit einem Gewicht, der dann reißt oder so..." Die Idee, einen Zauber irgendwo entfernt mit ihrem Körper zu verbinden behagte ihr nicht so richtig. Sie riss sich ein Haar aus und knotete es an ihren Federhalter. "Hier, versuchen wir es damit?", schlug sie vor.

"Ich dachre mir einfach so ein piecks im Finger merkt man gut und schnell... aber gut versuchen wir es mit dem Haar" Akia wob den Zauber mit konzentriertem Gesicht. Sie makierte den Tisch und wob die Struktur um Bells Haar. Sie brauchte eine Weile und schließlich nickte sie. "Lenny.... sie versuchte ihn nicht direkt anzusehen, lächelte aber freundlich. Wieso machte er sie so nervös? "Bitte hilf uns mal, brich meine Makierung die am Tisch"

"Deine erste Idee funktioniert sicher gut, Akia. Mir ist dabei nur nicht wohl, so eine Verbindung zu mir herzustellen. Wenn jemand diese Verbindung bemerkt und... sagen wir, etwas mehr Magie dort entlang schickt, mehr als nötig ist, um die Markierung zu lösen, sondern so viel, um tatsächlich bewusst und gewollt Schaden anzurichten... Wer weiß, ob wir mit unserer Ausbildung so etwas überhaupt rechtzeitig bemerken würden und uns davor schützen könnten... Gegen einen auf mich gerichteten Zauber kann ich ein Schild errichten. Aber wenn es eine Verbindung zu mir durch diesen Schild hindurch gibt... Mir behagt das einfach nicht, entschuldige." Bell zuckte mit den Schultern und beobachtete dann Akia beim zaubern, während sie ihr Haar mit dem Gewicht hielt.

Lenny wusste nicht, was die Mädchen vorhatten und nickte nur, ehe er sanft mit einem Finger über Akias Markierung strich und sie löste. Das Haar zwischen Bells Fingern riss und ihr Federhalter fiel in ihre Hand. "Das klappte doch sehr gut. Wenn wir etwas anderes anbinden, etwas das Lärm oder Licht macht, haben wir unseren Alarm." Ihr war nicht ganz klar, wie Akia das gemacht hatte, aber so hatten sie einen Markierungs- und Warnzauber, den alle benutzen konnten.
Lenny schaute fragend. Er hatte nur die Hälfte mitbekommen und ließ sich von den Mädchen erklären, was sie da gerade probiert hatten. "Eine gute Idee", sagte er schließlich überzeugt. "Und viel unauffälliger als ein Alarmzauber. Wenn wir etwas nehmen, was kaum auffällt... Ein Armband oder ein Haarband, dass dann reißt...", sponn er den Gedanken weiter.
Bell musste gähnen. Inzwischen war es doch etwas spät geworden und sie hatten noch fünf Tage Zeit...

Akia lächelte zufrieden über Lennys lob. Bells Bemerkung und ihre angst vor einem Angriff hielt sie für etwas paranoid aber auch das war ja bei Bell nichts neues.
Es war spät geworden "wir sollten für heute Schluss machen, morgen ist ja auch noch ein Tag" meinte Akia und gähnte.
Akia und Bell verabschiedeten sich also von Lenny und verschwanden in ihrem Zimmer. Akia machte sich Bettfertig und auf ihrem Bett sitzend las sie im Licht einer Kerze noch eine Weile in einem Buch das sie aus der Bibliothek hatte. Geschichte war nicht ihr lieblingsfach aber sie musste hier mehr lernen als in anderen Fächern, es war schwieriger zu lernen.

Bell atmete erleichters aus. Diese Anspannung, die von Akia ausging, wenn sie in Lennys Nähe war, war auf Dauer doch ein bisschen anstrengend. "Wann willst du ihn endlich fragen?", warf sie in den Raum als Akia schon las und sie sich noch umzog.
Eine Antwort wurde Akia vorerst erspart, denn sie wurde auf ein etwas lauter, um nicht zu sagen schreiend geführtes Gespräch auf dem Flur aufmerksam. "... und merk dir gefälligst: Es geht dich gar nichts an, wann er wie viel Zeit für mich hat! Du willst mich nur provozieren, damit ich wieder gegen die Regeln verstoße."
Akia erkannte die Stimme nicht sofort, es war kein Mädchen aus ihrer Klasse, aber sie kam ihr bekannt vor. Eine männliche Stimme antwortete etwas, das Akia nicht verstehen konnte. Sie könnte Raziel gehören.
Bell schaute Akia fragend an und wurde von Neugier gepackt. Sie schlich zur Tür und winkte Akia. "Komm, wir schauen mal." Nach einer kurzen Pause sagte sie zwinkernd: "Wer so laut über den Flur brüllt hat kein Recht auf Privatsphäre."
Dann antwortete wieder die weibliche Stimme: "Außerdem ist es mir scheißegal, was du denkst! Du bist doch nur immer noch sauer, weil du verloren hast! Und weil ich trotzdem aufgenommen wurde und meinen eigenen Lehrer habe während du Bessermensch wie ein ganz gewöhnlicher Schüler dich in deiner Klasse langweilst!"
Bell grinste. Es klang, als würden hier gleich die Fetzen fliegen.

"Was meinst du?" wollte Akia gerade auf Bells Frage reagieren, doch dann kam das Streitgespräch vom Flur dazwischen. Akia ging zu Bell hinüber "Das ist doch.... Dea?" leise schlich sie zu Bell hinüber. Was war denn nun wieder los, noch dazu zu so später Stunde?

Durch einen winzigen Spalt in der Tür linsten beide auf den Flur hinaus.