Die Magierakademie von Merina (Bitte nicht mehr eintreten)

In diesen Streit wollte Akia sich lieber nicht einmischen. Sie stand auf und ging hinüber zum Teich wo sie vorhin schon mit Arin gesessen hatte. Sie dachte nochimmer über seine Worte nach.
Sie wollte lernen mit ihrer Gabe Magie zu formen umzugehen, sodass sie niemandem mehr Schaden zufügte. Bell ging es schlechter als sie zugab udn das machte ihr Sorgen. Ihr eeingeweide brannten nochimmer vor Schuld.

"Wie du meinst." sagte Yehl nur und las weiter in seinem Buch

"Yehl, so wird das nie eine anständige Diskussion", sagte Bell lachend und fuhr mit der Hand über die Buchseite um ihm kurzzeitig die Sicht zu versperren.

"Wer sagt das ich disskutieren wollte? Ich wollte dir lediglich dieses Buch nahe legen." Yehl schob Bells Hand beiseite und las weiter.

"Spielverderber", sagte Bell lächelnd und zog dann einen Schmollmund, war sich aber sicher, dass Yehl das mit seinem Buch schon gar nicht mehr mitbekam.

Es dauerte nicht mehr lange, bis Meister Arin kam und alle in den Raum zurück bat. Er hatte den Raum wesentlich vergrößert, die Tische, Stühle und die Tafel waren verschwunden. "Bitte stellt euch in einem Kreis um mich herum auf", bat er, "mit mindestens zwei Armlängen Abstand. Ja, ich meine einen durchschnittlichen Arm."
Während alle sich einen Stehplatz suchten, ließ er eine Kerze auf einem etwa hüfthohen Kerzenständer erscheinen und entzündete sie ganz banal mit einem Streichholz. Dann reihte er sich in den Kreis aus Schülern ein.

"Zu eurer und meiner Sicherheit werde ich jetzt einen Schild um uns alle errichten. Raziel und Lenny, wenn ihr beide eure Aufgabe gelöst habt, helft ihr mir dabei, dann kann ich euch gleich bewerten. Wen ich aufrufe, der tritt in den Kreis und erledigt die Aufgabe. Ihr seht die Kerze. Ihr sollt die Flamme kontrollieren, indem ihr ihr mehr oder weniger von eurer Kraft gebt. Sie brennt auch ohne euch, wie ihr sehen könnt, aber wenn ihr Kraft gebt, wird sie größer. Auf diese Art und Weise könnt ihr sehr gut sehen, wann ihr der Flamme zu viel gegeben habt, transferiert ihr keine Kraft mehr in sie, schrumpft sie auf ihre ursprüngliche Größe. Lenny, du kannst gleich einmal demonstrieren, wie ich das meine. Der Schild schützt die anderen, falls etwas schief geht."

Arins Schild war kuppelförmig und schloss Lenny ein, als er zu der Kerze trat. Lenny zeigte mit einem Finger auf die Flamme. Als er den Finger hob, wurde die Flamme größer, und andersherum kleiner, wenn er den Finger nach unten bewegte. Das Spiel wiederholte er ein paar Mal, dann bewies er der Klasse, dass es auch ohne Fingerbewegung funktionierte. "Danke, Lenny", sagte Arin und erklärte: "Ihr könnt die Handbewegung machen, müsst es aber nicht. Manch einem sind vielleicht auch Worte lieber, das ist euch überlassen. Raziel, du bist bitte der nächste."

Meister Arin ließ Raziel durch den Schild. Dieser hob gelangweilt die Arme auf Schulterhöhe, murmelte etwas und die Kerzenflamme schwoll plötzlich auf eine riesige Kugel mit den Ausmaßen seiner Körpergröße an. "Danke, das ist genug", sagte Arin schnell. "Und bring bitte die Kerze wieder in Ordnung", fügte er noch hinzu.
Als nächstes bat er Yehl in den Kreis. "Bedenkt, das ist nur eine kleine Übung, die ihr auf gern auf den Zimmern üben könnt. Sie ist trotzdem sehr effektiv und lehrt euch, eure Kraft zu dosieren."

Hah, dachte Bell bitter, welche Kraft soll ich denn da hinein transferieren? Der Tag hatte sie schon fast alles an Kraft gekostet, was sie hatte.

Yehl konzentrierte sich auf die Flamme doch nichts geschah. Er versuchte sich stärker konzentrieren, aber es wollte nicht gelingen. Er versuchte es mit Gesten und wieder nichts, dann mit Worten und wieder nichts. Er versuchte beides zu kombinieren, aber auch das wollte nichts funktionieren. Er spührte wie Wut in ihm anstieg und er brauchte seine ganze Willenskraft um sich zu beherrschen. "Meister Arin es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen das ich in dieser Aufgabe versagt habe." Yehl zeigte kein Bedauern oder sonst eine Regung. Es war schlicht eine Feststellung von ihm.

"Das ist nicht weiter schlimm, Yehl, du kannst es nachher noch einmal versuchen. Probiere, die Energie der Flamme zu spüren, dann kannst du eine Verbindung herstellen. Wäre es nicht gerade eine Flamme, könntest du auch versuchen, sie zu berühren, das macht es einfacher. Bell, du bist die nächste."

Haha, dachte Bell sich. Woher sollte sie denn die Kraft nehmen, um der Flamme irgendetwas zu geben? Sie war doch schon froh, dass sie nicht einfach umfiel.
Dennoch trat sie mit blankem Gesicht in den Schild und hielt eine Hand an die Kerze. Sie war angenehm warm und ihr war so entsetzlich kalt....
Bell versuchte, die Flamme zu fühlen, ihre Wärme zu spüren. Ja, da war sie, selbst mit geschlossenen Augen konnte sie noch sagen, wie sie aussah, irgendwie war die Flamme in ihr.
Meister Arin räusperte sich. "Bell, versuch es bitte nachher noch einmal. In der anderen Richtung."
Sie öffnete die Augen. Die Kerzenflamme war aus, aber sie spürte doch noch die Wärme in sich, hatte sie etwa die Kraft der Flamme aufgenommen, anstatt ihr etwas zu geben?
Verwirrt und verärgert trat sie aus dem Schild um Platz für den nächsten zu machen.
"Robin, du bist dran und danach Akia."

Als Akia aufgerufen wurde trat sie mit nervösem Gesicht in den Kreis zu der Kerze. Sie hatte Angst Magie zu wirken, das letzte mal war es schließlich in einem furchtbaren Chaos geendet. Sie war ganz blass geworden wie sie nun vor der Kerze stand. Sie atmete tief ein und aus und hob eine zittrige Hand in Richtung der Kerze. Sie spürte die Wärme die von der Flamme ausging und versuchte ruhig zu atmen. Sie war nervös und die Flamme schwoll unter ihrer Hand langsam an... sie löste sich vom Docht, tanzte um Akias Hand bis sie sie eilig zurück zog weil ein Schmerz durch ihre Finger ging. Sie Flamme wurde wieder kleiner und sprang zurück zu dem Docht. Akia hielt sich die Hand und shcautte ein wenig verwirrt drein, das alles war innerhalb weniger Sekunden passiert, für sie war es wie in Zeitlupe gewesen... Sie schaute zu Arin, ob er das als gelungene Aufgabe durchgehen lassen würde?

"Das war schon sehr gut, Akia", sagte Arin ruhig, "aber ich bin sicher, dass du es noch viel besser kontrollieren kannst. Zeig mir doch bitte einmal kurz deine Hand... Ah ja."
Meister Arin besah sich die Verbrennungen und fuhr sanft mit dem Finger darüber. Die Verbrennungen heilten Augenblicklich und es kribbelte in Akias Fingern, bis der Zauber vorüber war. "Versuche es nachher noch einmal, bis du ganz gezielt die Flammengröße verändern kannst."
Er drehte sich um, schritt aus dem Kreis und rief die nächsten Schüler auf.

Am Ende der Übung hatte etwa die Hälfte der Klasse es geschafft, die Flamme aktiv zu kontrollieren. Mit Bell, Yehl und Akia warteten noch drei Schüler, Kris, Johann und Jelena, die auch nicht allzu glücklich aussahen, alle anderen durften bereits gehen.
"Die Aufgabe bleibt gleich", sagte Meister Arin, "doch nehmt euch mehr Zeit, die Flamme zu kontrollieren. Ihr müsst sie fühlen, bevor ihr versucht, sie zu kontrollieren. Yehl, würdest du bitten anfangen?"

Yehl ging wieder zur Kerze und folgte den Anweisungen. Arin meinte man müsse die Flamme spühren. Yehl atmete tief durch und verdrängte alles Bewusste.
Dann hielt er seine Hand in die Flamme. Als erstes kam der Schmerz, doch das hatte sein Vater ihn gelehrt zu ertragen, dann spührte er wie seine Haut verbrannte und ihm unwillkürlich die Tränen liefen. Dennoch nahm er die Hand nicht weg. Er spührte wie die Energie der Flamme in ihn eindrang und nun spührte er auch das Wesen der Flamme, doch ehe er das ausnutzen konnte um die Flamme zu kontrollieren, überwältigte ihn der Schmerz und er zog die Hand weg. Er sagte kein Wort. Er besah seine Hand, die teils schwarz, teils rot mit nässenden Brandblasen übersäht war. Tränen rannen über seine Wangen, doch diese nahm er gar nicht wahr.
Anstatt Arin seine Hand zu zeigen verbeugte er sich nur "Es tut mir leid Meister Arin das ich wieder versagt habe."
Sein Geist war komplett damit beschäftig seinen Zorn im Zaun zu halten, das war fast schwieriger als die Schmerzen zu ignorieren.

Meister Arin schüttelte seufzend den Kopf. "Yehl, ich habe dich nicht darum gebeten, dir die Hand zu verbrennen." Er besah sich Yehls Hand ausgiebig und heilte die Wunde Hautschicht für Hautschicht. Das nahm etwas Zeit in Anspruch, aber Arin ließ in der Zeit niemanden üben, solange er die anderen nicht beeaufsichtigen konnte.
Auch Yehls Hand kribbelte, als Arins Magie ihn durchfloss. Sie war der Energie der Kerzenflamme nicht ganz unähnlich. "Kann ich mich darauf verlassen, dass das nicht passiert, wenn ich nicht in der Nähe bin? Natürlich kannst du gern üben, aber nicht, indem du die Hitze der Kerze testest..."

Als er fertig war, schob er Yehl sanft aus dem Kreis heraus. "So, Akia, du bist als nächste dran."

"Meister Arin, ihr meintet das man die Flamme spühren müsse um sie zu kontrollieren. Lediglich das habe ich getan."
Ein Muster bildete sich gerade in seinem Kopf, schneller als er es begreifen konnte, dann sickerte es in seinen Verstand.
Er lachte laut auf. "Jetzt verstehe ich, das ist ja ganz leicht. Es tut mir leid Meister Arin, ich habe nur gerade verstanden wie ich heilen kann."

Arin lächelte erfreut. "Na dann kannst du beim nächsten Mal deine Hand ja selbst heilen", sagte er zwinkernd. Er freute sich sichtlich über den klugen Jungen, doch dann zeigte sein Gesicht Besorgnis. "Dennoch versuche bitte beim nächsten Mal, dich nicht zu verletzen. Es geht bei dieser Übung nur darum, Magie gezielt und in der richtigen Menge zu verschieben. Akia? Du kannst anfangen. Denk daran: Für dich ist vor allem erst einmal die Kontrolle wichtig. Die Menge der Kraft, mit der du die Flamme speist, ist erst einmal völlig unerheblich."

Akia nickte und sah noch nervöser und blasser aus als beim ersten versuch. Sie trat in den Kreis, hob leicht die Hand und schaute die Flamme möglichst gelassen an. Sie spürte den Strahl aus Wärme und das flackern udn tanzen der Energie. "Nicht zu viel" sie atmete langsamer, die Zeit schien ebenfalls langsamer zu vergehen so als würde sie jemand anhalten. Sie spürte die Flamme und schloss die Augen, langsam wuchs die Flamme, wurde größer, noch größer, heiß aber sie zog die Hand nicht weg, sie versuchte ruhig zu bleiben und die Flamme wurde nach und nach wieder kleiner, diesmal war die Verbrennung an der Hand nicht so schlimm zumindest glaubte sie es und so lies sie die Hand sinken und sah zwar angestrengt aber zufrieden aus, nervös schaute sie zu Arin.

"Das war sehr gut, Akia. Denkst du, dass du es noch einmal schaffst? Im nächsten Durchgang kommst du noch mal dran. Ist mit deiner Hand alles in Ordnung? Robin, du bist dran, die nächste ist dann Bell."

Robin machte seine Aufgabe gut und durfte gehen, während Bell ziemlich ratlos vor der Kerze stand. Sie hatte keine eigene Kraft mehr, aber vielleicht konnte sie der Kerze die Energie geben, die sie ihr vorhin abgezapft hatte.
Wieder konzentrierte sie sich auf die Flamme, diesmal sah sie sie aber an und beobachtete, wie sie leuchtete, den kleinen blauen Rand, der sich nah am Docht bildete und den feinen Rußfaden, der an der Spitze tanzte. Sie musste heller leuchten...

Zum Glück beobachtete Arin alle Schüler beim Üben immer sehr genau. Während Bells Versuch hatte er ebenfalls hingesehen und seine Aufmerksamkeit war durch nichts anderes abgelenkt.
Es gab eine kurze, plötzliche Stichflamme, dann war die Kerze aus und Bell fiel bewusstlos genau vor Arins Füße.
Ruhig kniete er sich neben Bell und versicherte sich, dass sie keine Verletzungen hatte, dann weckte er sie mit dem Riechsalz, mit dem er auch schon Akia geweckt hatte. Bell schüttelte sich fluchend. "Was stinkt denn hier so?", war ihre erste verärgerte Frage bis sie mitbekam, dass sie am Boden lag. "Oh", sagte sie nur erstaunt.

"Bell, deine Stunde ist für heute beendet. Morgen werde ich mir deine Fortschritte ansehen." Seine Stimme war sanft, aber sehr bestimmt.
"Aber -"
"Deine Stunde ist beendet." Arin sprach mit Nachdruck und sein Blick wich nicht von ihr, bis sie geplättet das Klassenzimmer verlassen hatte.
"So, wo waren wir?", sagte er freundlich lächelnd an die verbliebenen Schüler gewandt.

Akia schaute ein wenig beleidigt drein wie hatte er das mitbekommen? Er hätte das gar nicht merken können... sie seufzte und schaute dann besorgt Bell an als sie in Ohnmacht gefallen war. Sie machte sich sorgen und schaute ihr nach als sie davon ging warum Arin so gut gelaunt war verstan sie nicht, immerhin war er Lehrer war es nicht seine Aufgabe für das Wohl der Schüler zu sorgen?

Wirre Formen und Worte schwirrten durch Yehls Kopf. So einfach war heilen also? Man musste nur etwas von seiner eigenen Kraft, die man allerdings auch aus der Umgebung ziehen konnte, exakt dosieren, damit man eine Wunde schließen konnte. Aber diese Art von Magie war wie Geld - Man braucht Geld um Geld zu bekommen, für diese Art von Zauber hieß das also, das man etwas mit Energie, sprich mit Lebensgeistern brauchte um Energie hineinfließen lassen zu können um den Körper bei der Heilung zu helfen.
Und eigentlich waren Worte bei dieser Art von Zauber nicht nötig, aber hilfreich, da man diese dazu verwenden konnte, sich zu konzentrieren, damit man nicht zu viel seiner eigenen Lebenskraft opferte. Anscheinend war jedes Lebewesen von einer Art Aura umgeben, die man erst anzapfen konnte, bevor man seine eigene Lebensenergie dazu nutzte.

All dies ging Yehl durch den Kopf und es ergab einen Sinn für ihn. Nur diese dämliche Kerzenflamme wollte einfach nicht wie er.

"So, ihr drei", sagte Arin und sah Akia, Yehl und die eine andere verbliebene Schülerin namens Daraia an, "jeder von euch noch einmal, dann ist es genug für heute. Ihr könnt noch den ganzen Abend allein üben, unsere Unterichtszeit ist schon eine Weile um."

Dies war auch einer der Gründe, warum er Bell fortgeschickt hatte. Sie sollte zum Zusatzunterricht bei Meisterin Dana gehen und würde schon jetzt zu spät kommen. Dana würde ihr das sehr übel nehmen.

Daraia war die erste. Vorhin hatte sie es fast geschafft, doch diesmal verlor sie die Kontrolle über die Flamme so dass Arin eingreifen und ihren Zauber beenden musste. "Sei vorsichtig, wenn du allein übst", sagte er zu ihr und schickte sie ebenfalls aus dem Raum.
"Akia, Yehl? Wer von euch beiden möchte zuerst beginnen?"

Auf dem Zimmer ließ Bell sich ins Bett fallen. Was für ein Tag... Vom Gang her hörte sie Gesprächsfetzen. Zwei Schüler unterhielten sich über ein Buch, dass sie gerade lasen.
Lesen... dämmerte es ihr. Sie hatte noch Unterricht! Entsetzt schwang sie sich aus dem Bett und sprang von einem Raum in den nächsten, bis sie nach einer weiteren Viertelstunde den richtigen gefunden hatte.

Akia trat vor "Ich werde anfangen" sie trat wieder vor die Kerze und schaute sie ruhig an, wieder atmete sie tief und langsam. Wieder schien die Zeit viel langsamer zu laufen. Sie hielt die Hand dicht an die Kerze die nun doch weh tat obwohl sie noch nicht so viel Hitze abbekam. Sie konzentrierte sich und dachte nur an die Flamme und daran das sie die Aufgabe lösen wollte und diesmal funktionierte es besser, die Flamme wurde gröér und wieder kleiner und Akia trat zurück. Ihr eHand schmerzte jetzt arg obwohl sie sicher war das sie sich nicht erneut verbrannt hatte, vermutlich war es nur die zusätzliche Wärme gewesen. Trotzdem sah sie jetzt ein wenig sicherer aus als sie Arin anschaute und auf sein Urteil wartete.

Yehl wollte gerade nach vorn gehen als Aki sich schon meldete, also wartete er bis sie geendet hatte. Dann ging er zur Kerze und schaute Arin an. "Auch wenn ich nicht glaube das es diesmal nicht besser wird. Es lebt nicht."
Yehl konzentrierte sich, sah wieder die Flamme an, die Kerze, versuchte die Kraft zu spühren, doch es gab einfach keine Aura, nichts was Yehl hätte greifen können.
Und so ließ er es sein. Doch einen kleinen Versuch wollte er noch starten und so griff er wieder in das Feuer und verbrannte sich leicht absichtlich.
Er schaute sich ihn genau an, sprach alte Worte, die er in einem der alten Bücher gefunden hatte und sah zu wie die Wunde sich schloss. Und das Beste daran er verbrauchte nicht seine Lebensernergie, sondern zog die Kraft aus der Luft. Warum es mit der Luft aber nicht mit der Kerze funktionierte war ihm ein Rätsel.

Akia nahm die Hand hinter den Rücken damit Arin sie nicht bemerkte. Sie schaute Yehl aufmerksam zu. Wie hatte er das gemacht? Neugierig versuchte sie etwas mehr zu sehen aber viel bekam sie nicht mit, Yehl schien nicht versuchen zu ollen die Aufgabe mit der Kerze zu lösen... ihn schien das heilen viel mehr zu interessieren abgesehen davon das es ihm offensichtlich lag, seltsam ... wie machte er das nur? War so ein zauber nicht weit schwieriger als das spiel mit der Kerze?

Meister Arin lächelte zufrieden. "Das hast du gut gemacht, Akia. Morgen sehe ich es mir noch einmal an, heute Abend kannst du noch etwas auf dem Zimmer üben. So wie du die Kerzenflamme kontrolliert hast, kannst du deine ganze Magie kontrollieren. Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht weißt, wohin mit deiner Kraft, dann gib sie langsam ab, aber lass sie raus, so kann sie sich nicht stauen."

Er drehte sich zu Yehl um. "Bitte verletze dich nicht noch einmal absichtlich. Wenn du heilen lernen möchtest, werden die Lehrer im Krankenzimmer sich jederzeit freuen, dich aufzunehmen und zu unterrichten. Wir werden es später auch noch im Unterricht behandeln. Was denkst du, ist der Grund, warum du mit der Kerzenflamme nicht weiter kommst?"

Bell stand etwas ratlos im Raum. Außer ihr waren vier Schüler an den Tischen verteilt, keiner davon aus ihrer Klasse. Sie schrieben alle eifrig und schienen Bell gar nicht zu bemerken.
An einem Pult vorne stand eine kleine Lehrerin, noch kleiner als Akia, mit einem strengen Haarknoten. Das dunkle Haar war von weißen Strähnen durchzogen. Da sie nicht durch die Tür gekommen war, richtete sich ihr strenger Blick nicht sofort auf Bell, aber als sie Bell erblickte braute sich ein Gewitter zwischen ihren Augenbrauen zusammen.
"Meisterin Dana?", fragte Bell zögernd. Hier war es wohl besser, gleich den Kopf unten zu halten. "Verzeiht, dass ich zu spät gekommen bin, der Unterricht hat etwas länger gedauert.."
"Setzen!", unterbrach Meisterin Dana sie mit schneidender Stimme und zeigte auf ein Pult.
Dort lagen bereits ein Blatt Pergament, Feder, Tinte, ein Federbänkchen und ein Buch.
"Seite 294 abschreiben!", sagte Dana und wandte sich wieder dem Buch auf ihrem Pult zu.
So leise wie möglich setzte Bell sich und schlug die Seite auf. Auf dem ganzen Blatt war nur ein und derselbe Buchstabe in allen Größen und Variationen auf der ganzen Seite verteilt. Unauffällig sah sie auf das Blatt eines Schülers vor ihr. Er schien eine exakte Kopie der Seite anzufertigen, ebenso eine Schülerin, die etwas weiter weg saß, aber Bell konnte noch die Aufteilung des Blattes wiedererkennen.
Seufzend tauchte sie die Feder in die Tinte und setzte zum ersten Buchstaben an.

Akia nickte Meister Arin dankbar zu und schaute ging dann mit Yehl aus dem Raum, ein wenig schüchtern schaute sie ihn an "Yehl?" fragte sie schließlich leise "Möchtest du vielleicht noch ein wenig mit mir üben? Ich glaube alleine trau ich mich nicht..." sie schaute ein wenig betroffen drein, wenn sie an ihre Hand dachte wäre es aber auch sicher klüger es nciht allein zu probieren schon gar nicht mit einer verletzten Bell im Zimmer

"Meister Arin, die Kerze lebt nicht. Ich kann ihre Kraft nicht erfassen." War seine Antwort auf Arins Frage gewesen.
"Klar kann ich das, aber komm mir bitte nicht mit einer Kerze, da bist du weit besser als ich."flüsterte Yehl ihr ins Ohr.

"Gut, ich werde darüber nachdenken", hatte Arin zu Yehl gesagt und war in Gedanken versunken. Ihm war noch nicht ganz klar, warum der junge Perun die Flamme nicht erfassen konnte.

"Was soll das sein? Das ist alles, aber kein A", sagte Meisterin Dana und nahm Bell das Pergament unter der Feder weg. "Wie hältst du denn die Feder, Mädchen? Kein Wunder, dass das nichts wird. Zwischen Daumen und Zeigefinger, und dann den Mittelfinger hinzu... so. Und jetzt schreib die Seite noch einmal von vorn!"
Bell wollte fluchen. Das war schon das dritte Mal, dass Dana ihr das geschriebene Pergament weggenommen und vernichtet hatte. Sie hätte ihr auch einfach von Anfang an zeigen können, wie man eine Feder richtig hielt, das hätte ihr einige Krämpfe in den Fingern erspart. Außerdem war sie todmüde und wäre am liebsten gleich über dem Pergament eingeschlafen.
Noch einmal schrieb sie die ganze Seite von vorn während die anderen Schüler bereits zwei Seiten weiter waren.