Die Drachen

Lana wachte auf, sie war erst nicht sicher warum aber dann sah sie Bilder vor sich... das konnte nur Feron sein... sie verstand ihn gut. Auch sie fand es furchtbar den ganzen tag herrum zu liegen. Sie entschied sich vorsichtig aufzustehen und wenigstens mal nach ihm zu sehen, es würde sicher noch dauern bis Lenn und Martuk wiederkamen.

Martuk nickte nur. Er fand das bis jetzt noch nicht so beeindruckend, denn er hätte dem Mädchen nicht helfen können. Etwas müde nahm er das Rotkehlchen auf, dieses trällerte ihn freundlich an, Martuk lächelte und ging mit ihm wieder nach draußen, dort flog das Rotkehlchen wieder auf einen Baum um nach Brotkumen zu suchen und sich dann halsbrecherisch darauf zu stürzen. "Hast du oft solcher Menschen? Und wieviel verlangst du denn normalerweise für so einen Eingriff?" fragte Martuk nun Lenn, nachdem sie drinnen wieder aufgeräumt hatten.

"Nein.. sowas sehe ich nicht so oft.. ich kann auch nicht sicher sagen ob sie das überlebt.. sie ist noch sehr klein.. Ich gebe mich mit dem zufrieden was mein patient zu zahlen bereit ist, mancher hier hat gar nichts... und ein anderer viel zu viel.. " der alte räumte mit bedacht alles auf und machte alle Instrumente sauber, kochte sie ab und erst als alles fertig war schlug er sein kleines zelt wieder auf, der Markt leerte sich langsam und es wurde allmählig ruhiger.


Lana unterdessen war in Richtung Ferons Baum gegangen, langsam und ein wenig schwankend, aber sie kam an. "Feron?" wisperte sie, sicher das der kleine Drache sie hörte. sie setzte sich am Fuße des baumes hin, niemand war zu sehen, es konnte also kaum ärger geben.

Lanas Po hatte noch nicht einmal den Boden berührt, als Feron bereits den Baum herunterrauschte und neben ihr stand. Wäre er ein Hund, hätte er wohl freudig mit dem Schwanz gewedelt. Dass sie zu dem Baum kam, war für ihn so gut wie eine Einladunge. Er ließ sich vor ihr auf den Waldboden nieder und sein Schwanz ringelte sich verstohlen um ihre Füße, bis er es doch nicht mehr aushielt und er auf Lana zusprang und sich an sie drückte. Er rieb seinen Kopf an ihrer Wange und gab etwas wie ein Schnurren von sich. Obwohl der Jungdrache eigentlich zu groß dafür war, war Lanas Schoß doch sein Lieblingsplatz zum sitzen.

Lana lächelte müde und kraulte ihn. "Dir ist furchtbar langweilig hm?" sie kraulte das jungtier und warf einen Tannenzapfen für ihn fort. Sie lächelte ihn lieb an und versuchte ihm ein wenig trost zu spenden.

Feron leckte kurz mit seiner rauhen Zunge über ihre Wange, dann lief er begierig dem Zapfen hinterher. Er nahm ihn in einen seiner Vorderläufe und brachte ihn so zu Lana zurück. Dann setzte er sich und zeigte ihr Bilder von Spuren, die er gesehen hatte und vermittelte ihr noch andere Sinneseindrücke von Tieren, um sie herum. Es waren viele Vögel, doch auch Kaninchen, Mäuse, sogar ein Reh. Feron bleckte die Zähne. Sie sah ihn über eines dieser Tiere gebeugt stehen und fressen. Was für ein Tier es war, konnte sie nicht genau sehen, den er wusste es selbst noch nicht. Das Drachengesicht nahm einen fragenden Ausdruck an und aus Ferons Bauch kam ein unüberhörbares Geräusch.
Kam es Lana nur so vor oder war der Jungdrache gewachsen?

Lana lächelte anfangs und streichelte ihn. "du wirst so schnell größer.. du jagst allein.. und kannst dich versorgen.. " sie seufzte leicht udn fragte sich erneut wozu feron sie überhaupt brauchte.. "Nein feron.. nicht solange wir hier sind.. sie dürfen dich nicht finden verstehst du? das ist gefährlich.." sie streichelte ihn erneut. "Ich werd dir ein wenig vom essen mitbringen wenn ich das nächste mal herkomme.." sie kraulte ihn leicht, der ansatz seiner flügel war inzwischen deutlich gebildet.."

Martuk schaute Lenn zu dann fragte er schlicht "Warum kochst du das Messer? Das ist doch schlecht für das Eisen und den Holzgriff. Reicht es nicht wenn du das Messer einfach mit Wasser abspühlst und mit Kräutern einreibst?"

Feron gab so etwas wie einen Seufzer von sich und rollte sich faul auf die Seite, um sich am Bauch kraulen zu lassen. Er versuchte, Lana davon zu überzeugen, dass sie ihm vor allem Fleisch mitbrachte, indem er ihr so oft ein Bild sandte, dass Lana am Ende glaubte, auch beim Einschlafen noch ein rohes Steak vor ihren Augen zu sehen.
Die Ansätze wackelten unter der inzwischen dünn gewordenen Haut, als würden sie es gar nicht erwarten können, Flügel zu werden. Außerdem kitzelte es Feron, wenn Lana so darüber strich.
Sie sah sich plötzlich neben dem Drachen. Sie war erwachsen und Feron ebenso. Zu zweit saßen sie in diesem Bild auf einem Felsen und schauten gemeinsam in den Nachthimmel die Sterne an.

"Du zeigst mir oft die sterne hm? magst du sie sehr?" fragte sie leise und kraulte ihn erneut. "Du bist ein kleiner geier ... du wirst essen müssen was ich dir mitbringe.." sie lachte leicht und warf diesmal eines ihrer Armreifen für ihn fort. "Na? kannst du den finden?" sie schaute ihm nach als er davonsprang und fragte sich was sie wohl noch für ihn tun könnte.. außer ihn streicheln, denn das schien das einzige das er nicht allein konnte.


Lenn schüttelte leicht den Kopf. "das tötet nicht die Keime die sich auf soeinem Messer ansiedeln, du riskierst damit immer das du Schmutz mit in die Wunde bringst.. " Sie packten ein und machten sich auf den Rückweg.

"Das verstehe ich nicht? Was sind Keime?" fragte Martuk vollkommen verwundert. Er hatte noch nie einen Heiler davon reden hören und auch noch keinen gesehen der sein Messer abkochte. Denn das Abkochen machte die Messer stumpf das wusste er genau und außerdem war das Wasser nicht gut für die Klinge, die unweigerlich rosten musste und Rost war nicht gut für die Wunde das wusste er definitiv. Nicht von all dem sagte er Lenn. Jeder Heiler hatte wohl seine kleinen Eigenheiten und Messer zu Kochen war wohl die von Lenn.

Lenn nahm das Messer aus dem Kochenden Wasser "Sicher hält das Messer nicht so lang, aber die meisten infektionen und Krankheiten können durch soetwas einfach vermieden werden. Man braucht des öfteteren ein neues Messer, oder muss regelmäßig die Klinge abschleifen und schärfen.. trotzdem ist es für viele Patienten Lebensrettend, sie bekommen kien wundfieber und auch andere Krankheiten werden dadurch vermieden..."

Martuk nickte, doch er verstand kaum etwas. Lenn schien in Kauf zu nehmen immer wieder neue Messer zu kaufen. Aber wenn das gegen den Wundbrand helfen konnte sollte man das wirklich machen. "War das heute ein lukrativer Tag oder hast du eher Minus gemacht?" Martuk freundlich interessiert

"Ganz gut denke ich" meinte Lenn während sie auf dem Rückweg waren. er ging ruhig und gleichmäßig und sinnierte dabei noch über da abkochen von gerätschaften und einige poerationen die er schon durchgeführt hatte.
Als er das haus betrat seufzte er. "Wohin ist sie verschwunden?"

Martuk schaute sich um und ärgerte sich ein wenig, aber es war ihm fast klar gewesen.
Er schüttelte noch einmal den Kopf dann schaute er Lenn an. "Kann ihr etwas passieren? Ich meine können die Wunden wieder auf gehen? Ich werde sie gleich holen. Warte hier bitte." meinte er und stellte die Sachen weg. Danach lief er aus dem Haus und in den Wald. Er lief einige Zeit im Wald hin und her um einen evetuellen Verfolger abzuhängen, dann machte er sich zum Baum auf.

Wie zur Bestätigung leuchteten die Sterne in den Bildern noch heller und in noch mehr Farben. Dann legte Feron den Kopf schief und sah Lana an. Er bestand auf Fleisch und machte ihr das deutlich, wurde dann aber durch den Armreifen abgelenkt.
Es dauerte einen Moment, ihn zu finden, aber Lanas Geruch haftete an dem Armreifen und er konnte der feinen Spur in der Luft folgen. Der Drache ringelte seinen Schwanz darum und präsentierte ihn dann Lana, ehe er ihn gemächlich trottend zu ihr brachte. Erwartungsvoll betrachtete er sie und den Armreifen, um diesmal genau zu sehen, wohin er fliegen würde.

Lenn nickte nur "sie sollte damit nicht herrum laufen" meinte er und als Martuk davonlief seufzte er, was hatte er sich da ins haus geholt? er packte in aller ruhe seinen korb aus.

Lana streichelte Feron liebevoll. "Vielleicht ist das dein Element? Die Sterne?" Sie kraulte ihn und legte den Kopf an seinen. "Ich hab dich lieb mein kleiner.. ich weiß nur noch nicht was wir mit dir machen sollen.." sie kraulte ihn weiter und schloss die augen,.

Martuk fand Lana. "Hallo." sagte er schlicht und ging zu den beiden. Er streichelte Feron sachte über den Kopf und zwinkerte dem kleinen zu.
"Lenn sucht dich schon. Er meint wenn du weiter damit rumläufst wird die Wunde nie richtig verheilen und somit dauert es immer länger, bis wir los kommen.
Ich weiß du vermisst den Kleinen hier und das verstehe ich nur wir müssen dafür sorgen das du gesund wirst. Und für Feron werden wir jetzt ein neues Versteck suchen.
Ich habe von der Eule einen Baum gezeigt bekommen wo ein Eichhörnchen drinnen wohnt und ein Hasenbau ganz in der Nähe. Das heißt Feron kann jagen ohne gesehen zu werden und sich somit gut versteckt beschäftigen. Und dich bringe ich jetzt gleich zurück ins Dorf bevor Lenn noch nach uns sucht."
Martuk hatte schnell gesprochen doch seine Stimme war freundlich und irgendetwas glitzerte in seinen Augen.

Lana schaute protestierend drien "Nur noch ein bisschen... er langweilt sich doch tod.." murrte sie und kraulte den kleinen lieb. "Ich hätte ihn lieber in der nähe.. was wenn ein jäger nach dem hasen sucht?" sie klang unzufrieden und besorgt und die aussicht wieder nur rumzuliegen ärgerte sie noch mehr. "Wir könnten shcon längst weg sein wenn du dich nicht so albern hättest"

Martuk verdrehte die Augen. "Hör zu Lana ich will nicht das du stirbst und ich denke Feron geht es da ähnlich. Der Baum ist etwas tiefer in den Wald hinein und die Vögel haben mir versichert das dort schon sehr lange kein Mensch mehr war. Sie würden ihn und mich sofort waren sollte sich das ändern. Sei doch bitte vernünftig Lana. Nur noch sechs Tage dann verschwinden wir von hier und ich versuche dich zu der Stadt der Drachen zu bringen." Martuk schaute sie an als ob er noch etwas sagen wollte, doch dann schüttelte er den Kopf und lachte auf. Sprang auf sie zu und fing hemmungslos an sie zu kitzeln.

Lana fand das absolut nicht witzig un stieß ihn mit dem gesunden arm fort, leider gelang das nur mäßig aber sie konnte aufspringen udn von ihm wegdtreten. "Ich will ihn hier nicht allein lassen verstehst du das gar nicht? und wir hatten mal 5 Tage ausgemacht ovn denen 2 bereits um sind!" schimpfte sie und schnaufte dann, sie atmete einige male tief und streichelte dann Feron "kommst du mit mir?" fragte sie ihn freundlich "Ich will hier einfach nichtmehr bleiben udn ständig im bett liegen..." sie schüttelte nur den kopf, martuk würde sie eh nicht verstehen. Sie machte kehrt und lief ein stück am waldrand entlang. Innerlich überlegte sie ob sie Feron nicht in Lenns haus verstecken konnte, aber das würd ein jedem fall schwierig sein.

Feron legte den Kopf auf Lanas Schulter, damit sie ihm besser den Rücken streicheln konnte, doch dann drehte er sich, bis er ihr Gesicht sehen konnte, weil er es so lieber hatte.
Er schaute sie fragend an, weil er nicht verstand, warum sie ihn fragte, was sie mit ihm tun sollte. Bilder erreichten Lanas Gedanken. Bilder, auf denen beide erwachsen und dann gemeinsam alt wurden, durch den Wind über Berge jagten und sich zusammen die Sterne ansahen. Sie war seine Welt, sein ein und alles.
Als Martuk auftauchte, wandte er den Kopf um ihn zu beobachten, denn er fragte sich, warum er Lana verstand und ihn nicht. Sicher, mit Lana verband ihn etwas anderes und mit Martuk nicht...
Plötzlich sprang er auf und stellte sich dem Jungen in den Weg. Schnell und wie ein Raubtier war Martuk auf Lana zugesprungen und das konnte er nicht akzeptieren, also sprang er an Martuk hoch um ihn zu beißen, verfehlte ihn aber, doch gleichzeitig kratzte er ihn mit seinen Krallen. Die entstandenen Kratzer waren nicht tief oder gefährlich, brannten aber schmerzhaft. Aus Ferons Kehle kam ein Knurren, das aufgrund seines Alters noch nicht bedrohlich klang.
Da Lana Martuk fortstieß und sich scheinbar selbst zu wehren wusste, ließ er von ihm ab und strich um Lanas Beine herum.

"Du starrsinniges Weibsbild!2 schimpfte nun auch Martuk los. "Glaubst du mir ist ganze hier angnehm? Ich mag keine Menschen und sie mögen mich nicht. Ich versuche nur dafür zu sorgen das du erst einmal gesunden kannst. Und wenn du nicht ständig deinen Arsch aus den Bett bewegen würdest wären wir auch schon fast wieder weg."
Er schüttelte den Kopf. "Lana ich verstehe das du rastlos bist, aber was passiert mit Feron wenn deine Wunden sich entzünden und ich dir nicht helfen kann und er stirbt. Willst du ihn wirklich allein lassen?" fragte er nun schon dfast milde.

Lana blieb stehen, sie atmete tief, Martuk kannte leider den punkt an dem ihr schlechtes gewissen einsetzte. Sie schaute zu Ferin hinab. "Das ist unfair oder?" sie streichelte ihn."Bitte lauf nicht fort.." flüsterte sie ihm zu und küsste ihn auf die stirn. "Na dann lass dir mal zeigen wo du dich verstecken kannst.." sie klang resigniert und traurig aber leider musste sie zugeben das martuk recht hatte

Feron schüttelte den Kopf. Er würde nicht einfach weglaufen und wenn sie ihn bat, sich zu verstecken, würde er auch das für sie tun. Sie sah Feron sich an einem neuen Ort verstecken, auch wenn der Ort selbst noch etwas schwammig war, da Feron noch nicht wusste, wie er aussehen würde.
Sanft stieß er mit seiner Schnauze ihre Finger an.

Die Kratzwunden auf Martuks Haut brannten noch immer und begannen nun, sich leicht bläulich zu verfärben.