Die Drachen

Lana schmunzelte ein wenig über den übermut und die Energie Ferons. Andererseits war sie auch froh ein stück zu gehen. sie dammelte einige Pilze und bar Feron nach größeren Tieren, Kanienchen oder soetwas ausschau zu halten.
Sie spielte und tobte hin und wieder ein wenig mit ihm, sie machten tauziehen mit stöckern oder wettlaufen zu irgend einem Baum udn sie schenkte dem kleinen Drachen von ihrer Aufmerksamkeit obgleich sie sich sehr um Martuk sorgte.

Der Drache freute sich über die Aufmerksamkeit. Zwar spürte er die Sorge Lanas um Martuk, aber was dahinter stand, war ihm fremd, denn ihm kam nicht der Gedanke, dass Martuk irgendeine Gefahr drohte, schließlich war kein Raubtier in der Nähe. Nach einiger Zeit fand er einen Strauch mit einigen Beeren, die die Vögel übrig gelassen hatten und seine Nase meldete eine nicht allzu frische Fährte eines Kaninchens, die er trotzdem verfolgte. Dabei überrannte er eine Schildkröte, die ihn nicht sonderlich interessierte und vor Schreck die Glieder einzog, sodass Lana sie einfach mitnehmen konnte. Auch ein unvorsichtiger Laubfrosch war aufgrund der Kälte zu langsam, um davonzulaufen.
Ferons Kaninchenjagd verlief zwar erfolglos, aber er brachte noch eine zappelnde Ringelnatter mit, die er kurz hinterm Kopf mit den Zähnen gepackt hatte. Beeren, Wurzeln und die Tiere ergaben schließlich zusammen eine vielfältige, wenn auch kleine Mahlzeit.

Lana tat die Schildkröte leid, aber Martuk musste etwas essen und wiede rzu kräften kommen. sie fand ncoh ein paar Pilze und Beeren die sie auch einsammelte.
Alles in allem würden sie wohl satt werden. Sie lief mit Feron wieder zurück, das nun größere Feuer hatte die Höhle gut gewärmt. Sie suchte einen der Töpfe aus Martuks Gepäck und nachdem sie das Tuch auf seiner Stirn gewechselt hatte begann sie die Sachen die sie mitgebracht hatte zuzubereiten.

Martuk stöhnte auf und öffnete die Augen. "Lana...was..." er brach den Satz ab und schaute sich verwirrt um. Seine Augen waren glasig und es schien das er seine Umgebung gar nicht mehr wirklich mitbekam.

Lana schaute ihn besorgt an. sein Fieber schien schlimmer geworden. Sie seufzte. Immer wieder kam sie an stellen wo sie mit nur einer Hand nur sehr schwer weiter kam. Sie hatte zwar irgendwie geschafft das Fleisch der Schildkröte in den Topf zu bekommen aber es hatte ewig gedauert. Immer wieder wechselte sie Martuks tuch und als er mit ihr sprach setzte sie sich beruhigend neben ihn. "Wie gehts dir?" fragte sie vorsichtig und war dabei sehr unsicher was sie tun sollte.

Seine Augen schweiften wirr durch die Höle. "Mir geht es gut." meinte er matt doch es war offensichtlich das er log.

Sie strich mit dem kalten tuch sein Gesicht. "Martuk hör doch bitte auf mich anzulügen.." bat sie besorgt und legte ihm ein neues tuch auf die stirn. "Ich mach dir gleich was zu essen.." meinte sie ruhig. "Versuch dich auszuruhen ja?"

Martuk versuchte sich aufzurichten, doch es erschöpfte ihn zu sehr und so sehr er es auch hasste, er musste sich eingestehen, das er wirklich krank war.
"Na gut ich werde mich ausruhen." hauchte er und schon fielen ihm die Augen wieder zu.

Lana schaute besorgt drein. "ja das ist gut.." sie putzte nach und nach weiter die Pilze und gab sie in den Topf, das ganze roch ungewöhnlich aber als sie es probierte war sie angenehm überrascht, vorallem war es warm. Sie tat Martuk ein wneig in eine Tasse und lies sie ein wneig abkühlen bevor sie ihn vorsichtig weckte.

Es brauchte ein wenig bis er die Augen öffnete und es schien das es ihn nach und nach immer schlechter ging. "Danke." meinte er matt. Er nahm ein wenig der Suppe, doch schon kurz darauf schlief er wieder ein.

Lana kaute sich nervös auf der Lippe, was immer Martuk hatte schien keine normale krankheit, sein Fieber wurde schlimmer und er schien kaum ncoh Kraft zu haben, aber wie sollte sie ihn hier weg bekommen?

Lanas Sorge übertrug sich auch auf Feron und er wich nun nicht mehr von ihrer Seite, sondern schmiegte sich stets leicht an sie, um ihr Wärme und Trost zu spenden, denn er wusste nicht, wie er ihr sonst helfen sollte. Manchmal war er ihr dann auch unbeabsichtigt im Weg. Hin und wieder hielt er etwas mit den Zähnen fest, sodass Lana dann mit ihrer Hand daran arbeiten konnte und er sorgte auch dafür, dass das Feuer ordentlich brannte, denn wann immer sich sein Feueratem mit der Flamme vereinte, brannte es für eine Zeit lang heller und wärmer. Auch spürte er, dass Lana eigentlich von diesem Ort weg wollte, aber Martuk konnte nicht laufen und er war noch nicht groß genug, den Jungen dauerhaft zu tragen, auch wenn er sich das bereits lebhaft vorstellte und es auch Lana mitteilte.

Nur ab und zu verließ er die Höhle, wetzte dann seine Krallen an den Bäumen ab und bewegte die Flügel aus einem Instinkt heraus. Dann wühlte er auch im Boden und grub hin und wieder eine Wurzel oder ein paar Käfer aus. Letztere verschlang er sofort, aber die Wurzeln brachte er immer zu Lana und Martuk.

Lana lobte ihn stehts und schob ihn hin und wieder leicht zur seite wenn er im weg war. "Du bist so lieb mein kleiner" lobte sie als er mit einigen wurzeln wiederkam. Sie kraulte ihn lieb während sie immer wiedermal zu Martuk blickte. "Du bist noch zu klein um ihn zu tragen.." meinte sie lieb und kraulte ihn am Bauch. "Weißt du er ist krank.. und ich hab keine ahnung wie ich ihm helfen kann..." meinte sie niedergeschlagen und war hin und hergerissen. Wie sollte sie Martuk denn helfen?

Feron setzte sich nachdenklich auf die Hinterbeine und starrte den kranken Jungen eine Weile an. Er war wie ein verwundetes Tier und würde niemals allein überleben, denn dann wäre er dem Tod geweiht.
Aber Lana wäre so oder so unglücklich, sodass Feron sich irgendwie fragte, ob sie unglücklicher mit oder ohne den Jungen war. Er war kurz davor, ihr vorzuschlagen, ihn hier allein zu lassen, die Natur würde sich wie eh und je um ihn kümmern wie um alle anderen kranken und schwachen Tiere auch. Andererseits hatte er den Jungen auch irgendwie lieb gewonnen, auch wenn er ihn nicht verstand.

Der Drache beschloss, Martuk ein wenig auf die Probe zu stellen, um herauszufinden, wie krank er wirklich war. Er schlich sich an ihn heran, um ihn zu verstecken, dann neckte er ihn und forderte ihn auf, mit ihm zu spielen, indem er ihn immer wieder anstubste und dann wegsprang.

Martuks Augen glänzten fiebrig, als er Feron ansah. Schwach wedelte er mit der Hand um mit Feron zu spielen. Nach ungefähr fünf Augenblicken jedoch lag der Arm schlaff am Boden und Martuk schlief wieder.

Lana war ganz aufgelöst. Was sollte sie denn nur mit ihm machen? Verzweifelt schaute sie ihn an und sprach mit ihm unsicher ob er sie hörte.. "Martuk... was.. mach ich denn nur mit dir?... du kannst mcih doch nicht so hier sitzen lassen.." schniefte sie unter Tränen und versuchte klare Gedanken zu fassen.

Als Mensch hätte Feron sicher das Gesicht verzogen. Martuks Zustand gefiel ihm ganz und gar nicht. Schließlich schlug er Lana vor, den Jungen zurückzulassen. Vielleicht war das grausam, aber er war nun mal ein wildes Tier und Martuk war offenbar nicht mehr zu helfen.

Lana zog Feron zu sich herrüber und nahm ihn in den Arm. "Mein kleiner.. sowas tun wir nicht... das dürfen wir nichteinmal denken.. " meinte sie ruhig. "Wir haben eine Verantwortung füreinander..verstehst du? ..als.. ich meinen Arm verlor.. habt ihr mich nicht zurück gelassen.. und als du im Fluß schwammst da habe ich dich herraus gezogen.. wir passen aufeinander auf.. " meinte sie ruhig und hauchte dem kleinenDrachen einen Kuss auf die stirn. Sie atmete wieder ruhiger. "Kannst du ihn bewachen? nur eine kleine Weile.. dann will ich hilfe holen.." sie schaute ihn ruhig aber dennoch ein wenig unsicher an. Aber eine andere Lösung fiel ihr nicht ein.

"Hilfe?", erklang es ungläubig in Lanas Kopf. "Woher?" Der kleine Drache sah sie fragend an. Wenn sie hilfe holen konnte, warum hatte sie das nicht schon früher getan? Er zeigte ihr all die Gefahren, die auf sie lauern könnten, wenn sie allein ginge. Nicht nur wilde Tiere, sondern auch Drachen und andere Menschen, Schluchten, Sümpfe, Irrlichter...
Er wollte sie nicht allein weggehen lassen.

sie streichelte seinen Kopf. "Wir können nciht zusehen wie es ihm immer schlechter geht.. und du kannst schlecht losziehen.. ich werde mich beeilen.. und so schnell wie möglich ein dorf suchen um einen heiler zu holen.. und wenn ich zurück komme versteckst du dich bitte ja?.." sie schaute ihn ernst und gefasst an. Die meisten seiner sorgen verstand sie aber viele waren sicherlich unbegründet.

Martuk blickte auf und hustete schwer. "Nein keinen Heiler." kam es krampfhaft aus seiner Kehle. "Das ist zu teuer. Ich werde...."er schaffte es nicht den Satz zu beenden bevor ein Hustenanfall ihn unterbrach. Es brauchte einige Zeit bis er sich wieder so weit gesammelt hatte. Seine Stirn war bedeckt mit Schweiß, und seine Augen schimmerten fiebrig.
"Ich werde ... ich werde die Käuter selber....selber mischen und einen T ...Tee aufsetzen." kam es über seine Lippen

"Hör auf so einen unsinn zu reden..." sie legte ihm ein neues kaltes tuch auf die stirn. "Du kannst dich ja kaum bewegen.. " meinte sie leise. "Beruhige dich einfach.. und vertrau mir.. wir schaffen es schon.."

Es sah kurz so aus, als wolle er wiedersprechen, doch dann ließ er sich wieder müde zurücksinken.

"Mach dir keine Sorgen.." flüsterte sie und tupfte nocheinmal kalt sein Gesicht ab. "Ich werds schaffen.. ganz sicher.. du.. musst nur durchhalten ja?" Dann wartete sie bis er eingeschlafen war, streichelte Feron und stand auf. Sie seufzte kurz. "Ich bin spätestens morgen abend zurück!" Und dann lief sie los.. so schnell sie konnte auf der suche nach einem dorf oder einem Heiler.

Feron protestierte winselnd. Hin- und hergerissen zwischen den Möglichkeiten. Lana entgegen ihrer Anweisung verfolgen und Martuk im Stich lassen? Bei Martuk bleiben und Lana allein die Gefahren des Waldes auf sich nehmen lassen? Er blieb am Höhleneingang sitzen und bot einen jämmerlichen Anblick. Seine Ohren, seine Flügel, sein Schwanz... alles hing schlaff herab, als hätte er im Regen gesessen. Er heulte ihr leise hinterher und Lana sah noch lange Bilder, die er in ihre Gedanken schickte, bis sie sich irgendwann zu weit entfernte.