Midnight Dreams

Elverich nickte knapp. Sein Gesicht lies nochimmer keine Regung erkennen und kein einziges Zeichen eines Gefühls oder Gedanken. Er saß einffach da, gerade und anmutig als wäre er in Öl gemalt.

Elverich beobachtete ihre Bewegungen sehr genau. Er kam sich dumm vor und ihm fehlten erneut viele Worte. "Wer bist du?" fragte er sie schließlich vorsichtig und seine Augen zeigten zum ersten mal eine regung, sein blick war voll neugier.

Silava wandte ihren Blick vom Wasser ab und schaute zu Elverich und sah dort die Neugier in seinem Blick.

"Ich heisse Silava, bin ein Vampir, wie auch Ihr jetzt einer seid, nur bin ich sehr viel aelter als Ihr, auch wenn ich nach aussen hin nicht viel aelter wirke als 18. Jedoch befuerchte ich, dass meine Antwort unbefriedigend ist. Doch scheut Euch nicht, noch mehr zu fragen."

Ihre feine ausdrucksweise verwirrte ihn einen MOment und er brauchte einige Sekunden um den Inhalt ihrer Worte zu verstehen, dann nickte er nur und blickte wieder aufs wasser. Er sah ein wenig melancolisch aus, fast schon traurig, aber im grunde war sein gesicht nur völlig entspannt während er die kleinen wellen betrachtete. "Gurgeln.." wiederholte er leise um sich ihren Ausdruck einzuprägen. Es war seltsam sich an manche Worte und deren bedeutung zu erinnern und anderes neu lernen zu müssen... er kam sich dabei sehr dumm vor aber dieses Gefühl konnte er nciht beschreiben.

Silava schaute interessiert zu Elverich, ob der Tatsache, dass er erneut das Wort "grugeln" aussprach. Sie war etwas irritiert.

"Ja, das Gurgeln des Fluesses ist sehr beruhigend. Ich koennte ihm den ganzen Tag lauschen."

"Ich werde esmir merken" versicherte er und klang sabei ein wenig kindlich obwgleich sein gesicht sich keinen millimeter verzog. Er meinte es absolut ernst. er wollte alles lernen was es zu lernen gab und sich der dinge erinnern die er nur vergessen hatte.

Tindome unterdessen studierte einige Bücher in der Bibliothek. Sie hatte angst das sie mit Elverichs verwandlung etwas falsches getan hatte, vielleicht hatte sie sich geirrtder Sache wollte sie nun unbedingt auf den Grund gehen.

Silava sah hinueber zu Elverich.

"Etwas bedrueckt Euch, habe ich Recht? Wollt ihr mir sagen, was es ist?

"Wasser gurgelt" wiederholte er nachdenklich "Ich habe es mir gemerkt" er stand auf und griff in den Fluss hinein auf dessen Grund winzige Kieselsteine lagen. Er griff einen etwas größeren Stein herraus, er war von schöner Farbe und glänzte nass in seiner schneeweißen Hand. "Ich kenne das.. aber.. es ist.. " ihm fehlte wieder Worte, wie konnte man so dumm sein? er schallte sich einen Narren sie danach zu fragen aber es interessierte ihn zu sehr.

"Ein Stein? Ein bemerkenswert schoener, das muss man ihm lassen."

Sie sah ihn nachdenklich an. Ihm schienen die Begrifflichkeiten nicht einfallen zu wollen, aber er verstand sie auf Anhieb, wenn er sie hoerte.

"Aber wisst Ihr, Wasser gurgelt nicht nur. Es macht viele verschiedene Geraeuche und jedes einzelnen hat seine Begrifflichkeit. Darf ich eine Vermutung aeussern?"

Elverich sah sie nochimmer an, dann ging er einige Schritt auf sie zu und hielt ihr die Hand mit dem Sein hin. sein Gesicht war wieder wie vorher, ohne regung unds ohne das man hätte sagen können was er dachte oder fühlte. Seine blauschwarzen Augen blickten sie einfach nur an, weder freude noch trauer, weder ärger noch neugier... sie guckten einfach nur zu ihr hinüber während er leise murmelte "stein"

"Darf ich...?"

Silava hielt die Hand ueber dem Stein. Er schien ihn ihr anzubieten, aber wissen tat sie es nicht. Sie konnte ihn einfach nicht einschaetzen und das verwunderte sie schon

Er nickte und legte den Stein in ihre Hans, ohne sie dabei zu berühren. Sie schien so klein udn so zerbrechlich, wirklich sehr seltsam. Sein Gesicht blickte sie zwar nochimmer an aber seine Gedanken waren bei vielerlei Fragen nach Worten oder formulierungen, nach erinnerungen und noch mehr. Sein Gesicht verriet von aledem nichts, es war schön und eben, wie aus stein gemeißelt.

Elverich seufzte ein klein wenig denn er bemerkte das sie ein wenig abwesend war und so drehte er sich um und ging ein paar Schritte bis zu einem baum. Die unendlich vielen Gerüche und geräusche die seine feinen sinne wahrnahmen waren wunderbar anzuhören abr er konnte nur so wenig ausdrücken das es ihm Kopfschmerzen bereitete. Je angestrengter er nachdachte umso näher kam er dem Wahnsinn

Silava schuettelte den Kopf. Es wollte ihr einfach nicht einfallen, wo sie solch einen Stein schon einmal gesehen hatte. Sie wandte ihren Blick wieder Elverich zu und bemerkte, dass dieser sich ein paar Schritte von ihr entfernt hatte.

"Bitte entschuldigt, Elverich, ich bin wohl in meinen eigenen Gedanken versunken, nicht sehr nett, wenn ein solch gutaussehender Mann in der Naehe ist"

Sie schenkte ihm ein Laecheln.

Elverich sah sie leidend an. Sich nicht mitteilen zu können und für sich selbst den dingen keine Namen geben zu können machte ihn völlig krank. Er konnte weder Gefühle noch gedanken ausdrücken noch beschreiben was ihn so faszinierte alles ehlte und je mehr er sich zu erinnern versuchte umso mehr schien er zu vergessen.

Silava sah das Leiden im Blick Elverichs und stand schnell auf und ging zu ihm hinueber.

"Ist alles in Ordnung mit Euch? Ihr wirkt... nicht ungluecklich... aber verzweifelt. Bitte sagt es mir, wenn ich Euch helfen kann."

Sie sah ihm direkt in die Augen.

"Mir helfen.." er lachte kur, dann lies er sich zu Boden sinken, vergub einen Moment den Kopf in den Händen ehe ein lauter Schrei sich seiner Kehle entrang und er gegen den Baum schlug neben dem er saß. Der Abdruck seiner Hand war deutlich zu sehen, aber er hatte nicht so fest zugeschlagen das er den Baum zerstört hätte, dazu mochte er diesen platz zu gern.

Silava stand daneben und wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. Sie ging in die Hocke und wollte ihm ihre Hand auf die Schulter legen, doch hielt sie mitten in der Bewegung inne.

"Ich weiss, dass die Verwandlung viel Verwirrung und viel Neues mit sich bringt, aber auch das wird sich aendern. Und Tindome und ich koennen dir sicher helfen. Jedoch nur, wenn du uns sagst, was dich so quaelt."

Sie hatte das Gefuehl, dass die foermliche Anrede jetzt nicht mehr passte, und duzte daher Elverich.

Elverich seufzte nur und betrachtete den Boden vor sich. "Ich würde es sagen wenn ich wüsste wie.." er seufzte erneut und sein trauriges Gesicht blickte auf de Fluss in dem die ersten Tropfen des beginnenden Regens kleine ringe bildeten.

Silava schaute ihn an. Er wusste nicht, wie er sagen sollte, was ihn quaelte? Sie hatte eine Idee

"Vielleicht versuchst du es einfach. Vielleicht versteh ich dich auch ohne die richtigen Worte. Versuch es... zu beschreiben. Vielleicht finden wir gemeinsam Worte fuer das, was dich bedrueckt. Aber nur wenn du es versuchst, kann dir ueberhaupt einer helfen. Natuerlich... musst du dich mir auch nicht anvertrauen... wenn dir jemand anderes lieber ist... Das verstehe ich natuerlich..."

Elverich seufzte resigniert. "Keine Worte... da sind einfach keine Namen für die wundervollen Dinge... ich sollte sie kennen aber... keine Namen.. alle leer und ich weiß nichts mehr davon.."
murmelte er bedrückt und starrte ins Wasser.

Silava laechelte mitfuehlend.

"Es ist ein Segen und ein Fluch. Du denkst nur, du kennst due Worte fuer die Dinge, aber fuer dich sind die Dinge jetzt alle anders. Du siehst, fuehlst, riechst und schmeckst sie viel intensiver und mehr facettiert als zu deinen menschlichen Zeiten. Auch wenn wir die Dinge noch imemr so nennen, wie zu der Zeit, da wir Menschenw waren, so sind sie anders... Viel... realer. Die Erinnerung an die Begriffe wird zurueckkommen, oder du wirst sie neu lernen. Mach dir darueber keine Gedanken. Aber du kannst mich immer nach dem Namen der Dinge fragen."

er lächelte gequält. Das ganze frustrierte ihn zu sehr. Wie sollte er nach Gerüchen fragen oder nach Gefühlen wenn er sie nciht beschreiben konnte. Er fühlte sich ein wenig allein. Sie sprach von errinerungen aber die hatte er ebenfalls nicht. Er hob die Hand zum Himmel und sah sie fragend an.