Von Luft und Erde (Bitte nicht mehr einsteigen)

"Das ginge sicher aber das Risiko ist relativ hoch meinst du nicht? Wenn wir jetzt abwarten bis morgen, wenn sie weiterziehen, haben wir die Möglichkeit ihre Spuren zu sehen und können ihnen folgen und sind somit sicher, denn wer sucht schon an einem Ort an dem er schon mal gesucht hat?" flüsterte Zip und lehnte sich ruhig an die Kuppel

"Andererseits sind sie nur eine relativ kleine Gruppe und werden sich nicht allzuweit aufteilen. Zwar haben sie heute in Zweiergrüppchen gesucht, aber wenn sie weiterziehen, splitten sie sich nicht so weit und immerhin können sie nur in die Richtung ziehen, in der sie uns vermuten. Wir könnten falsche Spuren legen.
Außerdem besteht die Gefahr, dass die eine oder zwei Wachen zurückgelassen haben für den Fall, dass wir zurückkehren. Wenn wir immer hinter ihnen bleiben, wie gelangen wir dann nach Omashu und zum Erdkönig?"
Aki legte nachdenklich den Kopf auf die Hände. "Wenn wir doch hierbleiben, lässt du mich nachher raus? Ich brauche mal frische Luft, so lange unter der Erde zu sein behagt mir nicht besonders..."

"So haben wir sie aber vor uns und können uns dann rechtzeitig absetzen. Wenn ich dich rauslasse ist das eigentlich viel zu gefährlich. Kannst du nicht bis morgen Früh warten? Ich meine die werden sich recht früh aufmachen und dann haben wir alle Zeit der Welt und können etwas entspannter Reisen."

Akisha schwieg eine ganze Weile. Draußen wurde es langsam ruhiger, dafür begann sie, unruhig auf und ab zu tigern. "Lass mich bitte raus, es ist alles still draußen, ich bin in einer halben Stunde wieder da und wir warten dann hier bis sie morgen früh abgezogen sind", bat sie.

"Hör zu versuch doch einfach zu schlafen und beruhig dich. Was ist denn wenn ihre Reittiere dich wittern oder der verdammte Falke dich sieht? Ich will dich ja nicht einsperren, aber ich riskiere doch nicht alles, vorallem dein Leben weil du Luft brauchst. Ich habe meine Familie verlassen und ein weiteres Dorf der Feuernation ausgeliefert, da möchte ich nicht riskieren das das alles umsonst war. Bitte versteh das doch." Zip flüsterte und klang dabei eher besorgt als belehrend.

Für Aki wäre das ganze nur halb so ärgerlich, wenn er nicht Recht gehabt und sie nicht inzwischen Bauchschmerzen gehabt hätte.
"Na gut, legen wir uns schlafen...", sagte sie seufzend und legte sich hin. Ihre Blase fühlte sich an, als müsste sie gleich explodieren.
Hoffentlich schlief er vor ihr ein, inzwischen sah das Loch in der Ecke immer freundlicher aus...

Zip legte sich neben die Reittiere und atmete schon bald ruhig und gleichmäßig. Schlafen konnte er nicht da er zu aufgeregt war aber ruhig zu liegen mit geschlossenen Augen war schon sehr beruhigend.

Nachdem sie eine Stunde ruhig da gelegen hatte, stand Aki langsam auf und ging zur Ecke. Inzwischen sollte Zip doch wohl eingeschlafen sein und falls nicht, würde er im Dunkeln hoffentlich nicht genug erkennen.
Die ganze Zeit über rührte er sich nicht, weshalb sie davon ausging, dass er schlief. Schließlich knotete sie ihre Hose wieder zu und konnte endlich in Frieden einschlafen...

Zip bekam mit das Aki aufstand und sich erleichterte. Damit es nicht anfing zu stinken stand er eine kleine Weile später auf schloss das Loch wieder leise und öffnete daneben ein neues, dann legte auch er sich wieder hin und "meditierte" weiter. Er wünschte er hätte schlafen können aber es war zu viel geschehen, als das sein Geist es einfach abtun konnte.

Es dauerte noch eine Weile, bis Akisha eingeschlafen war, denn sie wehrte sich dagegen, aber insgesamt war es ein anstrengender und aufregender Tag gewesen, weshalb der Schlaf sie schließlich besiegte.
Als Zip aufstand, wälzte Aki sich auf dem Boden und murmelte die Worte "Feuer" und "alle raus hier!".

Die Nacht verging und der Morgen dämmerte, als laute Stimmen beide weckte, denn zum Schluss hatte der Schlaf Zip überwältigt.
Sie bekamen nur Gesprächsfetzen mit, aber im Großen und Ganzen ging es daraum das das Lager abgebrochen wurde und sie sich auf eine Route einigten.
Als draußen alles verstummt war und endlich auch das klappern der Hufe ihrer Reittiere verhallte ließ Zip die Höle wieder im Erdboden versinken.
"So sie sind weg. Wir sollten schnell etwas frühstücken und dann verschwinden."

"Ja, lass uns hier frühstücken." Sie band schon einmal die beiden Vögel los, die jetzt freudig mit den Schnäbeln klapperten. Für sie war es schon lange Zeit zum Aufstehen gewesen. "Tja, ihr zwei müsst wohl erst einmal Gras fressen, bis wir richtiges Futter haben", sagte Aki zu den beiden Tieren, dann setzte sie sich selbst im Schneidersitz und breitet ihre Verpfleugung vor sich aus. "Was magst du essen?"

Die Reittiere grasten gierig, auch wenn es so aussah als ob sie das nicht gerade mit Leidenschaft taten.
Zip holte aus seinen kleinen Beutel etwas Hartwurst und ein Stück Brot heraus und setzte sich neben die alte Feuerstelle, die nicht gelöscht wurde.
Für Jacko holte er einen Apfel hervor und schnitt ein Stück heraus und gab es dem kleinen Papagei der es dankbar nahm und frass.
"So Aki jetzt hast du deine zwanzig Minuten unter dem Himmel." Zip lächelte.

"Was, nur zwanzig Minuten?", sagte sie empört zu Zip. "Was würdest du sagen, wenn wir den ganzen Tag auf einem Bison fliegen würden? Außerdem müssen wir doch unter freiem Himmel reisen."
Auch Aki nahm ein Stück Brot und aß es mit Käse. Jacko beäugte ihr Brot neugierig und knabberte ihr den Käse weg, als sie nicht aufpasste. "Na, ob das gesund für dich ist?", fragte sie ihn lachend und schnitt sich eine neue Scheibe ab.
"Wir brauchen bald frisches Wasser...", bemerkte sie nachdenklich und starrte in den Himmel, in dem sich dunkle Wolken langsam auftürmten. Vielleicht hatten sie bald viel mehr davon, als sie eigentlich wollten...

Zip lachte. "Das war ein Scherz Aki. Reg dich doch nicht so auf. Hier in der Gegend ist ein See zwei Stunden in Richtung Norden, da müssen wir ohnehin hin."
Zip aß in ruhe weiter.

Ein See, dachte Aki, da könnte sie baden gehen... oder auch nicht, fiel ihr dann wieder ein. Solange Zip glaubte, dass sie ein Junge war, wollte sie es dabei belassen, es war so viel besser. Alles würde nur viel komplizierter werden, wenn er erfuhr, dass sie ein Mädchen war.
"Hm, irgendwie war das nicht so richtig als Witz erkennbar, daran solltest du arbeiten, Zip", bemerkte sie lächelnd und fuhr sich verlegen über die kurzen blonden Haare. Die Menschen aus dem Erdkönigreich unterschieden sich doch mehr von den Luftnomaden, als sie gedacht hatte.

Als kleine Belohnung gab Aki den beiden Reittieren nach dem Frühstück etwas getrocknetes Obst, das ihnen mehr zusagte als das Gras, doch sie brauchten wahrscheinlich auch bald Wasser. Akishas Lederschlauch war nur klein, hoffentlich hatte Zip daran gedacht, einen mitzunehmen.
Nachdem sie aufgestiegen und schon fast eine Stunde unterwegs waren, wurde Aki plötzlich still. Bis eben hatte sie kaum verständlich vor sich hingesummt und soweit möglich beim Reiten meditiert.
Sie zappelte vor Zip mit den Fingern. "Revanche?", fragte sie nur grinsend.

"Du hast nerven. Ich wusste ja das Luftnomaden etwas lebhafter sind als andere aber sowas wie du ist mir noch nie unter gekommen." Zip lachte.
Aber er spielte mit warum auch nicht. Er mochte das Spiel und ein wenig Abwechslung tat ihm ganz gut und kam ihn auch sehr recht. Die Spuren ihrer einstigen Verfolger, waren gut zu erkennen, hatten diese sich doch keine Mühe gemacht ihre Spuren zu verbergen. Die Feuernation war ganz schön arrogant dachte sich Zip, aber leider auch gefährlich.

Nach einer Weile ritt Zip vom Weg weg, weiter in den Wald. "So hier kommt gleich der See. Er ist etwas versteckt aber ich denke das kommt uns ganz gelegen. Ich werde mich nachdem wir unsere Wasserschläuche gefüllt haben und die Tiere getränkt etwas baden gehen, das Wasser hat meist eine angenehme Temperatur, du wirst es lieben."

"Nein, eigentlich sind wir Luftnomaden ganz normal. Ihr Leute aus dem Erdkönigreich seid nur manchmal etwas langsam", sagte sie lachend, zwinkerte aber, damit er sah, dass es ein Scherz war. Wieder gewann Aki, sie traf einfach intuitiv, oder sah sie an seiner Handbewegung nur, was er vorhatte und war am Ende nur schneller als er?

"Ach, zum Baden gehen haben wir wieder genug Zeit?", stichelte sie lachend.

"Jupp haben wir. Sagen wir nicht langsam sondern eher bodenständig. Das gefällt mir besser." Zip lachte.
Als sie das Xte mal gewonnen hatte, hörte er auf zu spielen.
Nach einiger Zeit erreichten sie den See. Er war relativ groß und von Bäumen und Gestrüpp umgeben. Vogelgezwitscher war zu hören und es wehte ein warmes Lüftchen.
Zip sprang ab und führte sein Reittier an den See. Das Tier trank gierig, auch Zips Papagei freute sich über das Nass.
Er selbst füllte seine zwei kleinen Wasserschläuche, die er im letzten Dorf mit dem Proviant erstanden hatte.
Danach zog er sich bis auf den Ledenschurz aus und sprang in den See.

"Bodenständig...", sagte sie als würde sie einen Gedanken im Kopf hin und her drehen, "so heißt das jetzt also?" Aki grinste, schaute etwas sehnsüchtig auf das Wasser und dachte dann an ihre Tatoos. Sie wollte es nicht verantworten, dass jemand das sah und sie beide verriet.
Außerdem war sie ein Mädchen...

"Viel Spaß, ich bleibe heute draußen." Akisha führte auch ihr Straußenpferd ans Wasser und spielte dann mit Jago, der sehr flink vor ihr weglief, sodass sie ihn wieder einfangen musste, um ihn erneut loszulassen, damit er wieder vor ihr weglief.

"Hm...also kann es sein, das du doch ein Mädchen bist? Ich hörte heute Nacht, wie sich zwei Soldaten darüber unterhielten. Also ich will dir nicht zu nahe treten aber ich finde Vertrauen ist sehr wichtig in unserer Lage." unbekümmert schwamm er weiter.

Trotz ihrer aufsteigenden Panik winkte Aki ab. "Ich bin vielleicht nicht besonders groß und auch schmächtig, aber der ging echt unter die Gürtellinie. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass die Feuernation nicht einmal selbst genau weiß, wonach sie sucht." Schon in dem Moment, indem Akisha diese Lüge aussprach, hatte sie ein schlechtes Gewissen, aber sie hatte sich vorgenommen, ihre Tarnung aufrecht zu erhalten, solange es ging. Vielleicht sollte sie sich etwas jungenhafter benehmen, darum setzt sie den Papagei ab und ließ sich von ihm auch nicht mehr locken.

Zip zog einfach nur eine Braue hoch. "Wenn du meinst. Mir ist es gleich ob du ein Junge oder ein Mädchen bist, aber ich will dir vertrauen können, wenn die Dinge so weiterlaufen kann es sein das ich meine Leben in deine Hände geben muss und umgekehrt. Wie gesagt es ist deine Entscheidung." sprach Zip ganz ruhig.
Innerlich seufste er. Jetzt gab es auch einen Sinn warum seine Mutter Aki sein Zimmer gegeben hatte, aber sei es wie es sei.
Zip kam wieder etwas näher zum Land spritze Aki nass und nahm sich dann Jacko der sofort kam und auf seine Schulter sprang. Mit dem Papagei zusammen schwamm er wieder auf den See hinaus, Jacko beobachtete dabei neugierig das Wasser und schien das ganze anscheinend sehr witzig zu finden, denn er zwitscherte ununterbrochen.

Akisha war erstaunt. Es war ihm egal? Das ging? So etwas gab es? Unmerklich schüttelte sie den Kopf. Hoffentlich kam es nie dazu, dass er ihr Leben in ihre Hände gab. Sie konnte zwar keinem Wesen etwas zu Leide tun, aber es auch nicht beschützen.
"Hey!", rief sie laut, als er sie nass spritzte und tauchte eine Hand ins Wasser um ihn ebenfalls mit dem kühlen Nass zu übergießen.

Noch immer hielt sie nachdenklich die Zügel des Reittieres in der Hand. Wie würde es nach Omashu weitergehen?

Zip lachte und kam nach fünfzehn Miunten wieder aus dem Wasser. Schnell errichtete er ein Erdzelt und ging hinein. "So jetzt kannst du baden gehen. Ich schaue auch nicht hin." Mit diesen Worten schloss er das Erdzelt so das er nicht mehr heraus konnte. Jacko immer noch auf den Arm und streichelte den Papagei, der dies zu genießen schien.

Er wusste nicht so recht wie er Aki in die Stadt bringen sollte aber er würde das schon schaffen. Irgendwie halt.