Dream of Fire

Aleen erwachte erst recht spät und drehte sich verstohlen nocheinmal um. Das Training der Paladine hatte sie ohnehin verpasst und sie hatte eben noch wunderschön getröäumt. Sie streckte sich und blinzelte gegen das Sonnenlicht das durch ihren vorhang fiel.
Sie stand schließlich auf und zog sich an. Ihr Vater drängte nun allerdings zur Eile. Als man sie angekleidet hatte wurden beide in eine Kutsche Geladen und nach Ravers gefahren. Die stadt war nicht allzu weit weg. Dort Lebte der König zu dem sie geladen waren. Aleens Vater wurde in den Höheren Adel erhoben aufgrund seiner ausgezeichneten Arbeit. Aleen verbeugte sich nocheinmal tief und war mehr genervt als erfreut. Ihr vater grinste auch noch auf der ganzen Rückfahrt über beide Ohren. Er war jetzt Erzherzog und ebenso wurde er in der Stadt empfangen.

Als die vier Saenger schliesslich das Haus des Stadthalters erreichten, erhielten sie die Kunde, dass der Fuerst nun nicht laenger Fuerst sondern Erzherzog sei. Also nun Hochadel. Das wuerde also eine Feier sein, bei der auch Hochadel anwesend sein wuerde. Sahel fuehlte sich fuer diese Aufgabe noch nicht gewachsen. Sie blieb stehen. Und als sich die anderen 3 umdrehten, haette sie am liebsten Kopfschmerzen oder aehnliche weibliche Beschwerden geltend gemacht, aber als Mann konnte sie das unmoeglich tun. So sagte sie nur etwas matt:

"Ich glaube, ich fuehle mich noch nicht bereit fuer unser heutioges Programm"

Sie wusste aber, dass es nichts bringen wuerde. Sie war gut, und man wuerde nciht zulassen, dass sie hier den Ruf der Gilde zerstoerte und mit Abwesenheit glaenzte. Schliesslich seufzte sie ergeben und betrat das Haus. Das wuerde ein sehr langer Tag werden und ihre Stimme bis aufs aeusserste Strapazieren.

Aleen gewandet in ein Kostbares grünes Kleid über und über mit Perlen und dergleichen besickt stand unglücklich vor dem spiegel. Man hatte sie geschminkt und herrausgeputzt ohne gleichen. Sie wusste das ihre Zeit abgelaufen war. Sie würde heute Abend nicht ablehnen können, egal wer der erste war der ihr einen Antrag machte, wenn ihr Vater ihn für gut genug hielt würde sie versprochen werden. Sie hätte gern geweint aber nichts regte sich in ihr. Sie sah leblos und ausdruckslos aus wie eine Puppe. Als die Streicher mit ihrer Musik begannen ging sie anmutig aber mit ebenso toten Augen die Treppe hinunter. Ein falsches Lächeln zierte ihr schönes Gesicht und niemandem schien aufzufallen das sie udn ihr inneres Feuer soeben erloschen waren. Sie hatte verloren.

Aleen nickte hin unf wiedr verschiedenen Leuten zu. Sahel hatte sie noch nicht entdeckt. Noch ehe sie ganz von der Treppe weg war tanzte (oder viel eher wurd sie erneut über die Tanzfläche geschupst) sie erneut mit einem schmierigen Adelssohn, der mindestens doppelt so alt war wie sie.

In diesem Moment war sie froh, sich in den Maennerschritten geuebt zu haben. Als das Lied endete gelang es ihr, Aleen als Tanzpartnerin zu bekommen.

"Mylady, wuerdet ihr mir die Gnade erweisen, und mit mir Tanzen?"

Sie laechelte ihr zu. Sie wusste, dass sie nur dieses Lied hatte, um mit ihr zu reden, danach musste sie wieder singen, und darauf hatte sie absolut keine Lust, nicht in diesem Moment. Sie war eine geschickte Taenzerin. Sie hatte nur deshalb gefragt, weil sie es so gelernt hatte, man konnte eine junge Frau nicht einfach in einen Tanz zwingen und dann erwarten, dass sie einem vertraute und Spass daran hatte. Sie hatte gesehen, dass die Adelssoehne sie alle einfach auf die Tanzflaeche zerrten.

Aleen unterdrückte ein Seufzten. Der alte knurrte leicht und lies sie dann los udn so war sie froh, das ihr nun zumindest jemand leichteres auf die Füße treten würde. Aber zu ijhrer überraschung war dem nicht so und er tanzte wirklich gut. Sie lächelöte leicht und es war diesmal sogar aufrichtig, doch ihre Augen und der rest ihres Gesichts blieben nach wie vor ausdruckslos.

Sahel tanzte zur Musik und fuehrte Aleen mit einer leichtigkeit, die dieser gar nicht bewusst werdne liess, dass sie gefuehrt wurde beim Tanz. Schliesslich traute sie sich zu fragen.

"Bitte vergebt, aber ich bin neu in der Stadt und hatte gerne Euren Namen erfahren, wenn Ihr mir den Eurigen veraten wollt."

Sahel dankte Gott dafuer, dass das Lied, welches sie zum Tanze mit Aleen ausgewaehlt hatte, eines der laengsten Tanzstuecke uberhaupt war.

"Mein Name?.. oh.. ich.. Aleen" sagte sie Mechanisch und lächelte schließlichwieder gezwungen. "Ihr tanzt sehr gut" sagte sie leise und irgendwie klang es trotz allem wie eine floskel. Sie meinte es natürlich so, denn noch nie war sie so durch den raum geführt worden, aber ihr fehlte das gefühl um ihrer Stimme ausdruck zu verleihen.

"Aleen, welch schoener Name"

Sie ueberlegtewie sie fortfahren sollte, ohne ihr gegenueber gegen den Kopf zu stossen oder sich zu verraten.

"Mir scheint, Euch bedrueckt etwas. Ich hatte nach dem gestrigen Abend gehofft, Euer bezauberndes Laecheln noch einmal zu sehen. Aber wahrscheinlich bin ich nicht der Richtige, um Euch jemanden anzuvertrauen. Bitte entschuldigt meine Dreistigkeit."

Nun hoffte sie auf eine Reaktion der anderen.

"Nein ich.." sie schüttelte leicht den Kopf "Mir fehlt nichts" sagte sie tonlos und doch glänzten ihre Augen und etws in ihr Schrie und flehte sie an irgendeine reaktion zu zeigen. Sie Sah Sahel an und zwang sich zu lächeln. "Ich hoffe ihr seid nun glücklich" sagte sie leise.

Sahel hatte die Reaktion Aleens gespuert. Emphathie war nichts angenehmes in einer Zeit wo jeder igrnedwelche Schmerzen hatte. Physisch oder psychisch. Aber sie konnte sich nicht dagegen wehren es nicht verschliessen.

"Oh nein, ich bin nicht gluecklich, ich scheine das Glueck nicht verdient zu haben."

Das Lid endete und sie verabschiedete sich bedaeuernd mit einer Verbeugung von Aleen und eilte hinueber zu ihren Kollegen. Sie sprach kurz mit ihnen und sie waren damit einverstanden, dass sie ein Lied hinzufuegen wuerden. Wenn Aleen genau zuhoerte, wuerde sie damit den Weg zu ihrem Herzen wieder finden. Es war sehr sehr anspruchsvoll und Sahel hatte es noch nie fehlerfrei gesungen, aber an diesem Abend klappte es.

Aleen hörte nur den Anfang des Liedes. Sie sah ihren Vater mit dem reichen alten Prinzen sprechen der vor Seraphin mit ihr getazt hatte. Sie nickten in ihre Richtung und auch ihr Vater nickte nun zusimmend. Vor ihr schien alles in sich zusammen zu fallen. So wie ein Kartenhaus zerfielen ihre Tagträume und ihr Leben in tausend Scherben. Sie stand auf und lief aus dem Raum. Aufgrund der wunderbaren und vortrefflichen Musik achtete allerdings niemand auf sie. Sie lief in den Garten und fiel neben dem großen Springbrunnen auf die Knie. Tränen liefen über ihr schönes Gesicht und sie wollte weder glauben noch wahrhaben was sie eben gesehen hatte. Es war so ungerecht.

Aleen wusste das sie verloren hatte. Sie hatte den Kopf auf die Arme und die Arme auf die Kante des Brunnens gelegt. Lieber wäre sie darin jetzt ertrunken als diesen schleimigen Fettwanst zu heiraten... aber allein seines neuen Titel wegen würde ihr vater nicht zulassen das sie weiter unverheiratet blieb. Sie konnte sich nicht beruhigen und gleichzeitig fühlte sie ußer Verzweiflung nichts mehr.

Aleen hörte ihn singen und wischt sich hastig die Tränen weg. Sie stand auf udn sah ihn an. "Es gibt keine Freiheit" sagte sie tonlos und blickte ihn traurig an.

Sahel beendete ihr Lied und sah Aleen traurig an

"Ja, es gibt keine Freiheit. Man kann sich nur zwischen der einen oder der anderen Gefangenschaft entscheiden. Wichtig ist jedoch, dass man sich immer bewusst ist, dass man Ketten t5raegt, denn alles andere waere gleichbedeuten mit dem Sich-Selbst-Beluegen. Glaubt mir, es war sicher keine leichte Entscheidung diesen Weg zu gehen, den ich nun gewaehlt habe."

Aleen wandte nur den Blick ab denn sie spürte neue Tränen auf ihrem Gesicht. Sie mochte diesen Jungen der offenbar schon so viel gesehen und rlebt hatte... "Aber ihr konntet frei entscheiden welchen Weg ihr wählt.. mir ist das nicht länger vorherbestimmt."
Ein Klatschen udn Jolen erhob sich im Raum und Aleens Magen vrekrampfte sich als sie die dröhnende Stimme ihres Vaters rauschend vernahm, sackte sie zu Boden. "Ich will das nicht" wbegann sie reneut zu weinen und lies den Kopf auf die kalten Steine des Brunnens sinken.

Saheln kniete sich neben das weinende Maedchen. Sie legte ihr nur sacht eine Hand auf die Schulter

"Ich habe niemals frei entschieden, Aleen. Jeder Entscheidung, die ich traf war durch andere erwzungen worden. Ob ich nun aus Protest gehandelt ahbe und das Gegenteil gemacht habe, was sie sagten. oder mich fuegte. ich habe nie frei entschieden"

Sie wollte sich der jungen Frau anvertrauen, wusste aber nicht, wie diese darauf reagieren wuerde

Aleen lies sich in seine Arme fallen. "Seraphin... ich.. ich weiß ich dürfte euch darum nicht bitten... aber.. ich.. was soll ich denn tun?" weinte sie und ihr Atem wurde unregelmäßig.

Sahel war ueberrascht, als sie ploetzlich Aleen in den Armen hielt. Sie wusste, sie konnte sich ihr nun anvertrauen.

"Habt ihr... Hast du schon einmal von der Geschichte Sahels, der Tochter des Erzherzogs Palaimon, gehoert? Seine Tochter sollte einen Mann heiraten, der ihr Gorssvater haette sein koennen, Ein Trunkenbold, Schlaeger und fett. Das Abkommen wurde geschlossen, des Geldes wegen. Sahel floh in der Nacht. Es heisst sie soll wohl umgekommen sein, aber das stimmt nicht. Sie hat sich eine neue Identitaet zugelegt. Sie wurde zum Mann, sie wurde zu Seraphin."

Jetzt war die Katze aus dem Sack.

"Das war der Weg, den ich eingeschlagen habe um der ungewollten Hochzeit zu entkommen. Kannst du mir versprechen, es fuer dich zu behalten?"

Aleen lies ihn los. Nein.. das konnte nicht sein... der Junge den sie so sehr mochte existierte gar nichts... "Ich.." sie schüttelte den Kopf. Eine Fackel erleuchtete den Garten "Da bist du ja" Aleen wischte sich rasch über das Gesicht. Ihr vater hob sie am Arm auf die Füße. "Komm jetzt wir haben doch nun genug getrödelt. Sie warf Seraphin einen flehenden letzten Blick zu ehe ihr Vater sich umdrehte und auf den Weg zurück machte.